2024-04-25T10:27:22.981Z

Im Nachfassen
Die Spieler der SG Laasphe/Niederlaasphe (links) warten in der A-Kreisliga noch auf ihren ersten Punkt. Foto: tika
Die Spieler der SG Laasphe/Niederlaasphe (links) warten in der A-Kreisliga noch auf ihren ersten Punkt. Foto: tika

"Noch zu grün hinter den Ohren"

Talfahrt der SG Laasphe/Niederlaasphe geht weiter - Dickel hat Niveau unterschätzt

Bad Laasphe/Niederlaasphe. Es gibt dieser Tage nur wenig schön zu reden. Noch immer wartet die SG Laasphe/Niederlaasphe auf den ersten Sieg, noch immer geht die Talfahrt weiter. Der Fußball-A-Kreisligist sieht derzeit kein Land. Und ist zu einer bitteren Erkenntnis gelangt.

„Es gibt Spiele, da muss man einfach festhalten, dass wir noch zu grün hinter den Ohren sind. Wir haben den Anstieg des Niveaus unterschätzt“, erklärt Rolf Dickel.

Der Coach des Aufsteigers ist sich der Situation bewusst – und kommt gar nicht erst in Versuchung, Durchhalteparolen zu schwingen. Er versucht es mit Sachlichkeit. „Momentan kommt einfach alles zusammen: fehlender Erfolg, personelle Ausfälle – wir haben viel Pech. Wir dürfen uns jetzt aber nicht entmutigen lassen oder die Ruhe verlieren“, fordert Dickel, der gemeinsam mit dem spielenden Coach Martin Uvira ein Trainertandem bildet. Allein, die missliche Lage gibt derzeit wenig Grund zur Hoffnung.
Quasi im Wochentakt erteilt die Liga dem Aufsteiger eine Lehrstunde. „Das ist ein geschenktes Jahr für uns. Dass wir nach dem Zusammenschluss unserer Vereine direkt aufgestiegen sind, war nicht zu erwarten. Wir dürfen jetzt nicht alles schlechtreden, klar ist aber auch, dass wir mit Situationen konfrontiert werden, mit denen wir bisher unsere Gegner in der B-Kreisliga konfrontiert haben – daraus müssen wir lernen“, fordert der Mann an der Seitenlinie.

Immerhin, bisher lässt das Team den Kopf nicht hängen, ist durchaus motiviert. „Die Grundstimmung ist sicher nicht bombastisch, aber in Ordnung. Jeder Spieler hat die Situation erkannt, jeder arbeitet an sich“, weiß der Übungsleiter – ein wichtiger Faktor, um die Trendwende rechtzeitig schaffen zu können. Dazu allerdings bedarf es auch des nötigen Personals und das ist derzeit rar an der Lahn. Die SG Laasphe/Niederlaasphe muss immer wieder auf Leistungsträger verzichten – Franz Barth, Dominik Sagave und Sebastian Schneider haben dauerhaft mit Verletzungen zu kämpfen. Und fehlen dem Team auf dem Platz. Wie sehr, dies offenbarte sich am vergangenen Wochenende bei der Pleite gegen die Reserve der Sportfr. Siegen. „Wir haben da kein Land gesehen, das hätten wir wohl auch nicht, wenn die Verletzten dabei gewesen wären. Wir haben zwar eine kämpferisch starke Leistung gezeigt, aber Siegen war einfach stärker, schneller und cleverer – dies hat uns in der Vergangenheit ausgezeichnet. Und jetzt gilt es für die anderen Mannschaften der Liga“, gibt Dickel zu. Immerhin, die Top-Teams haben die Wittgensteiner hinter sich gebracht – mit Ausnahme des FC Eiserfeld und des Spitzenreiters VfB Burbach, der ausgerechnet am kommenden Sonntag (15 Uhr) in Niederlaasphe gastiert. Danach haben die Lahnstädter zwei spielfreie Wochen.

„Wir nehmen eine große Hypothek mit in die spielfreie Zeit, sie gibt uns allerdings auch die Chance, zu regenerieren – und möglicherweise den ein oder anderen Verletzten fit zu machen“, hofft der SG-Coach. Und möglicherweise verhilft er seinem Team in dieser Zeit auch wieder zu mehr Cleverness. „Wir müssten selbst mal ein Tor machen – und nicht immer der Musik hinterher laufen. Nach einem Gegentor resignieren wir. Durchschnaufen lässt uns in dieser Liga niemand“, weiß Dickel.

Sinnbildlich war das Spiel gegen die SG Mudersbach/Brachbach – beide Gegentore kassierten die Wittgensteiner im Schlussviertel der Partie. Mittelfristig nicht zuträglich für das Selbstvertrauen. Ohnehin gibt es derzeit wenig schön zu reden bei der SG Laasphe/Niederlaasphe – die Teams der A-Kreisliga sind stark. Deutlich stärker als erwartet.

Aufrufe: 013.9.2016, 15:30 Uhr
Timo KarlAutor