2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Voller Einsatz ist in der Kreisoberliga nicht nur von Erik Skacel und der FSG Weilnau/W/S gefragt.
Voller Einsatz ist in der Kreisoberliga nicht nur von Erik Skacel und der FSG Weilnau/W/S gefragt.

Noch viele Unbekannte

KOL HOCHTAUNUS: +++ Weilnau/W/S will raus aus dem Notfallmodus +++ Riemann warnt vor Defiziten +++ UTSG II setzt auf Physis +++ Neuling Ay-Yildizspor sucht neue Rolle +++

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HOCHTAUNUS . In der Fußball-Kreisoberliga Hochtaunus erwartet die vier heimischen Vertreter ein Saisonstart 2017/2018 mit zahlreichen Unbekannten. Dem ersten Anpfiff wird nur verhalten optimistisch entgegengeblickt. Nach einer Saison mit „zwei Gesichtern“ und dem Klassenerhalt in letzter Minute hofft die FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach auf ein Ende des ständigen Notfallmodus und will mit dem neuen Trainer Thorsten Crecelius und einem breiteren Kader von Beginn raus aus der Abstiegsbredouille. Die Usinger TSG II setzt voll auf die Physis des jungen Nachwuchsteams, das sich in der zweiten Kreisoberliga-Saison weiterentwickeln und etablieren soll. Beim FC Neu-Anspach II wurde ein personeller Umbruch eingeleitet. Trainer Michael Riemann warnt nach einer enttäuschenden Vorbereitung vor den Folgen beim Saisonstart. Schließlich sucht der Aufsteiger FC Ay-Yildizspor Usingen nach dem Durchmarsch von der C-Liga eine neue Rolle, denn der Blick geht zuerst nach unten, um so schnell wie möglich den Verbleib in der Liga zu sichern.

Viel Offensivpotenzial

Nach einer turbulenten Saison mit ständigem personellen Ausnahmezustand herrscht bei der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach eine gespannte Erwartung. Der neue Trainer Thorsten Crecelius sieht eine zufriedenstellende Trainingsbeteiligung („Alle ziehen mit“), einen mit fünf Neuzugängen breiteren Kader und großes Leistungspotenzial: „Die Mannschaft hat vor allem in der Offensive noch Möglichkeiten. Alle wissen, worum es geht und wollen nicht noch einmal so in Not geraten wie in der vergangenen Saison.“ Guten Fußball zu spielen und taktische Disziplin zu wahren, nennt Crecelius zwei Faktoren, mit denen an die hervorragende Rückrunde 2016/17 (Zweiter) angeknüpft werden und frühzeitig der Klassenerhalt klargemacht werden soll. Testspielergebnisse wie das 2:3 gegen B-Ligist SG Hundstadt hält der Coach nicht für aussagekräftig.

Er baut stattdessen auf Umsetzung des im Training erarbeiteten neuen Spielsystems. Mit den FSG-Tugenden mannschaftlicher Geschlossenheit und hundertprozentiger Einstellung soll der Start am Sonntag, 13. August, um 15 Uhr bei der Spvgg05/99 Bomber Bad Homburg gelingen. Allerdings werden zum Saisonanpfiff mit Louis Presle, Jochen Schäfer, Marc Kaul und Yücel Demiröz vier Leistungsträger wegen Urlaubs fehlen. „Wir müssen das kompensieren und wollen einen Fehlstart vermeiden“, blickt Crecelius auch auf das erste Heimspiel gegen die Sportfreunde Friedrichsdorf.

Auch bei der Usinger TSG II steht mit Michael Müller ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Er blickt urlaubsbedingt auf eine „durchwachsene Vorbereitung“ zurück. Mit sehr junger Mannschaft mit zahlreichen Ex-A-Jugendlichen setzt er zunächst auf die frühzeitige Sicherung des Klassenerhaltes. Die erfahrenen Akteure Maximilian Agricola, Daniel Brück und Björn Pauly sollen die Nachwuchsspieler führen, die den Sprung in die Senioren schaffen und mit Konkurrenzkampf Leistung entwickeln sollen. Angesichts des Durchschnittsalters setzt Müller voll auf eine topfitte Mannschaft und läuferische sowie kämpferische Leistung am Limit: „Wir müssen die kompletten 90 Minuten Gas geben können.“ Eine Schlüsselrolle könnten die Torjägerqualitäten von Neuzugang Agricola spielen: „Der macht die Dinger.“ Die fehlende Treffsicherheit als größtes Manko der vorherigen Saison soll wettgemacht werden. Mit dem Gastspiel beim Gruppenligaabsteiger FC/TSG Königstein (Sonntag, 13. August, 15 Uhr) erwartet die Müller-Elf eine schwere Startaufgabe. Da wäre das UTSG-Lager mit einem Punktgewinn hochzufrieden. „Wir müssen als zweite Mannschaft unsere Heimspiele gewinnen“, setzt der UTSG-Coach voll auf einen Erfolg an den Muckenäckern am 20. August gegen den Mitkonkurrenten SG Oberhöchstadt.

Keine Automatismen

Beim FC Neu-Anspach II hatte Trainer Michael Riemann bereits zur Halbzeit der Vorbereitung ein deutliches Alarmzeichen gesendet und gewarnt, dass der Saisonstart schwierig werden könnte: „Ich bin mit der Vorbereitung überhaupt nicht zufrieden, weil nicht alle hundert Prozent investiert haben und die Einstellung zu wünschen übrig ließ.“ Zu geringe Trainingsbeteiligung und Testspiele fast ohne Ersatzspieler verhinderten das Einüben taktischen Zusammenspiels oder die Aufarbeitung von Defiziten. „Es war nicht möglich, Automatismen zu entwickeln“, sagt Riemann. Unter diesen Umständen betrachtet der FC-Coach den Saisonstart als „Wundertüte“ und senkt bewusst die Erwartungen. Nach dem Ausfall von Routinier Eric Becker, dessen alte Verletzung wieder aufgebrochen ist, und dem Wegfall weiterer Akteure erwartet der Übungsleiter eine echte Herausforderung. Mit Kampf und mannschaftlicher Geschlossenheit soll das Bestmögliche herausgeholt werden. „Wir sollten uns keine Illusionen machen“, blickt der Übungsleiter zum Auftakt am Sonntag, 13. August, um 15 Uhr beim FC Weißkirchen auf eine schwere Aufgabe voraus. „Da ist alles möglich“, stellt Riemann seine Elf auf einen harten Kampf gegen den Rang-13. der Vorsaison ein.

Auch beim Aufsteiger FC Ay-Yildizspor Usingen lautet die Bilanz von Spielertrainer Daniel Morschhäuser zur Vorbereitung: „Durchwachsen.“ Zahlreiche Verletzte und Urlauber verhinderten aussagekräftige Testspielergebnisse. In jedem Fall stellt der FC-Coach seine Jungs auf eine neue Lage ein („Es wird schneller und härter“) und verlangt bestmögliche Fitness, um Vollgasfußball zeigen zu können. „Wir können in der Kreisoberliga mitspielen und Paroli bieten“, glaubt der Übungsleiter an den Klassenerhalt. Er verlangt: „Es darf keine Ausreden geben.“ Die neue Rolle als Außenseiter soll zum Saisonstart am 13. August um 15 Uhr bei der SGK Bad Homburg verinnerlicht und mit gutem Verschieben sowie schnellem Spiel in die Spitze erfolgreich umgesetzt werden. Morschhäuser hält die Liga angesichts erheblicher personeller Aufrüstung für sehr stark und möchte sein Team so gut wie möglich in der KOL etablieren. Dabei sollen Leistungsträger mit höherklassiger Erfahrung wie Sinan Parmaksiz, Torhüter Giuliano La Terra oder Ehssan Qaiumi eine wichtige Rolle spielen. Morschhäuser hofft auf den Durchbruch von großen Talenten wie Ersin Kaya und Enes Baltaci. „Wir müssen 90 Minuten um den Sieg kämpfen, nicht nur eine Hälfte lang wie in der A-Liga.“

Fotos: jf/Flucke/Breier



Aufrufe: 04.8.2017, 22:55 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor