Nikolic muss überraschend gehen

Die sportlichen Argumente sprechen deutlich für den Kroaten Nikolic. Elf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Berchum, das ausgegebene Ziel Landesligaaufstieg klar im Blick. Das kann auch Hagens Präsident Ömer Turhan nicht bestreiten und sagt der Westfalenpost: "Natürlich ist der sportliche Erfolg, den der Trainer bei uns gehabt hat, unstrittig", und fügt an: "In dieser Beziehung können wir über ihn nichts Schlechtes sagen."

Was zum Bruch des Vereins mit dem Erfolgscoach führte, waren vermeintliche Gespräche mit einem anderen Verein. Der Trainer bestreitet das auf Nachfrage der Westfalenpost auch nicht und begründet sein Handeln mit einfachen Fakten: "Mein Vertrag beim SSV läuft zum Saisonende aus, über eine Verlängerung hatte es bis Dienstag kein einziges offizielles Gespräch mit den zuständigen Personen gegeben. Da muss ich doch sehen, was ich in der nächsten Saison mache." Für Turhan ein Unding, denn "man kann nicht den Adler auf der Brust haben und mit dem Kopf schon woanders sein. Für mich ist das Verrat am Projekt", so der SSV-Chef weiter.

Angesprochen auf die fehlende Kommunikation widerspricht Turhan vehement und meint, dass dem Coach eine Verlängerung im September "um zwei, drei Jahre" angeboten worden wäre, um so ein Zeichen zu setzen, dass man auch im Falle eines Nicht-Aufstieges weiter zusammenarbeiten wolle. Dem Kroaten war das zu früh in der Saison und so wurde das Treffen auf Januar verschoben, wo es dann aber aus Termingründen nicht stattfand.

Dem Präsidenten der Hagener ist der mögliche Ausgang seiner Taten bewusst: "Wenn es schiefgeht, nehme ich das auf meine Kappe", so Turhan in der Westfalenpost, "wenn wir aufsteigen, ist das zu 70 Prozent das Verdienst von Zejko Nikolic.“

Das Traineramt wird Turhan in Personalunion mit dem neuen sportlichen Leiter Boris Decker und Ex-Profi Giovanni Federico bis zum Saisonende übernehmen.