2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Andreas Santner

Kampf gegen Rassismus bündeln

Fußballverband regt runden Tisch aus Vereins- und Verbandsvertretern an.

Als Maßnahme gegen Rassismus hatte Mohamed Dair, Sportlicher Leiter beim Landesligisten MSV Düsseldorf, vorgeschlagen, einen beim Verband angesiedelten Beauftragten für Rassismus-Vorfälle zu installieren.

Diesbezüglich meldete sich nun der Kreis Düsseldorf im Fußballverband Niederrhein (FVN) zu Wort: „Diese Beauftragten gibt es seit vielen Jahren auf Verbands- und Kreisebene und stehen unter der Leitung des FVN-Vizepräsidenten Jürgen Kreyer“, betonen der Kreisvorsitzende Bernd Biermann und der Kreisgeschäftsführer Manfred Castor. „Auch im Kreis Düsseldorf gibt es seit 2014 den Kreis-Konfliktbeauftragten.“ Dieses Amt wird derzeit von Castor bekleidet. Laut FVN erfasse der Konflikt-Beauftragte konkrete Vorfälle systematisch pro Spieltag in den einzelnen Ligen. Es würden Maßnahmen daraus abgeleitet. „Dies sind zum Beispiel Sportrechtsverfahren, Schulungen und Gespräche, die verpflichtend als Auflage wahrgenommen werden müssen.“ Zudem könnten die Vereine „Schulungsmaßnahmen des Verbandes zum Thema Gewaltprävention und Rassismus für Mannschaften, dazugehörende Verantwortliche und auch für einzelne Spieler anfordern“. Dies sei kostenfrei. „Leider erreicht der Bedarf, trotz intensiver Werbung bei den Vereinen, nicht die gewünschte Resonanz.“

Speziell der Kreis Düsseldorf habe „in letzter Zeit Handlungsbedarf erkannt“. So seien Trainer der drei Kreisligen zu einer „Arbeitstagung zum Thema Gewalt und Rassismus auf den Sportplätzen unseres Kreises“ eingeladen worden. „Gerne hätten wir hierzu auch die Spielführer und Betreuer der Teams eingeladen, der Teilnehmerkreis war durch die Corona-Schutz-Verordnung stark eingeschränkt. Wegen COVID-19 stehen weitere Veranstaltungen aus“, betont der Verband.

Die Funktionäre wehren sich zudem gegen Dairs Äußerung, der Verband sei mit rassistischen Vorfällen überfordert und die Schiedsrichter nicht ausreichend geschult. So heißt es in einer FVN-Stellungnahme, dass „Beleidigungen und rassistische Äußerungen konsequent geahndet und auch im Spielbericht dokumentiert werden.“ Zudem würden die Schiedsrichter in den monatlichen Schulungen intensiv zu diesem Thema und ihrem Verhalten geschult. Geahndet werden könne jedoch nur, was der Schiedsrichter auf dem Platz wahrnehme. Ein Verlassen des Spielfeldes durch eine von Rassismus betroffene Mannschaft lehnt der FVN ab.

Der FVN regte nun einen runden Tisch aus Vereins-, Verbands- und Pressevertretern an. Damit könnte in Zukunft wieder stärker mit- statt übereinander geredet werden und die Kräfte im Kampf gegen den Rassismus gebündelt werden.

Aufrufe: 024.12.2020, 23:00 Uhr
RP / Daniel MertensAutor