Dabei sollte der Bruder von Bezirksspielleiter Johann Wagner die Saison bei seinem Heimatverein erfolgreich zu Ende bringen. Dies sei laut Aussage des Vereinsvorsitzenden Erich Wieland der Wunsch der Fußball-Abteilung und einigen Mitgliedern der Vorstandschaft gewesen. Gleichzeitig entschied sich aber das Gremium mehrheitlich, die Zusammenarbeit mit Werner Wagner im Sommer 2016 nach nur einem Jahr zu beenden. Die Mannschaft, so Wieland, wünsche sich einen jungen Übungsleiter.
Als Werner Wagner mit dieser Nachricht durch den zweiten Vorsitzenden des VfL, Gustav Holand, konfrontiert wurde, fühlte sich der 49-Jährige wie in einem anderen Film. Noch zwei Tage vorher hatte er in einem Gespräch mit Erich Wieland – es ging dabei um die Zukunftsplanung – diesem gegenüber erklärt, dass der Verein mit ihm auch nächste Saison als Trainer planen könne. Mit dieser Nachricht ging dann Wieland in die Gesprächsrunde mit Abteilungsleiter Rainer Manzenrieder und einigen Mitglieder der Vorstandschaft. Wie bereits erwähnt, sprachen sich die Entscheidungsträger des VfL gegen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Wagner über diese Saison hinaus aus.
Im Rückblick gesteht Vorsitzender Erich Wieland ein, dass er auf Wagners Aussage, auch in der kommenden Saison die Mannschaft zu trainieren, nicht richtig reagiert habe. „Ich hätte ihm klar sagen sollen, dass über seine Zusage im Verein nochmals diskutiert wird“. Weil er dies versäumte, habe Werner Wagner das Gefühl gehabt, dass es allein an ihm liege, ob er eine weitere Saison dranhängt oder nicht.
Dass Wagner, der als Trainer auch schon bei den Nachbarvereinen SV Roggden, FC Osterbuch, TSV Zusamzell und FC Reutern fungierte, sein Amt beim VfL nun nicht mehr weiterführt, stuft Wieland als „trotzige Reaktion“ ein. Wagner selbst will sich zu diesen Äußerungen und den ganzen Vorgängen im vergangenen Dezember nicht weiter äußern. Eines gibt er aber klar zu verstehen: „Dass ich von meinem Heimatverein so abserviert werde, das hätte ich nicht gedacht.“
Nach Wagners Rücktritt haben die VfL-Verantwortlichen reagiert und Rudolf Lernhard als Interimscoach installiert. Bis zum Saisonende wird der ehemalige Lauinger Landesligaspieler die Zusamaltheimer Kicker trainieren. Für Lernhard, der in Zusamaltheim wohnt, ist die Mannschaft kein unbeschriebenes Blatt. In der laufenden Saison hat der 63-Jährige schon einige Spiele des VfL gesehen und kann gut einschätzen, was das Team leisten kann und was es zu verbessern gilt. Seit vergangenen Montag bereitet Lernhard die Truppe auf die Restsaison vor. Am Ostersamstag folgt das erste Punktspiel bei Türk Gücü Lauingen II.