2024-05-02T16:12:49.858Z

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Berät den neuen Klub: 05-Profi Shinji Okazaki.    Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer
Berät den neuen Klub: 05-Profi Shinji Okazaki. Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer

Neuer Verein mit Okazaki

FC Basara Mainz nimmt Spielbetrieb in C-Klasse auf / 05-Profi berät

MAINZ. Die Riege interkultureller Fußballklubs in Mainz ist um einen Verein reicher: FC Basara Mainz heißt die Neugründung, die dem kulturellen Austausch zwischen Japanern und Einheimischen verpflichtet ist und zur neuen Saison in der C-Klasse an den Start geht.

Die Idee wurde beim gemeinsamen Abendessen der Familien Yamashita und Okazaki geboren: Takashi Yamashita, ehemals Fußballer beim FSV Mainz 05 II und dem SV Gonsenheim, und der aktuelle 05-Profi Shinji Okazaki sind gute Freunde und kennen sich bereits aus gemeinsamen Oberschul-Zeiten in Kobe. Okazaki suchte sich, um seinem Kindheits-Kumpel nahe zu sein, sogar nach seinem Wechsel nach Mainz eigens ein Haus in Bretzenheim, und der Nachwuchs geht gemeinsam in den Kindergarten.

Dritter im Bunde ist Babak Keyhanfar, spielender Co-Trainer und Yamashitas ehemaliger Mitspieler beim SV Gonsenheim. Im April fasste das Trio den Entschluss, die Idee in die Tat umzusetzen. Zum Ersten Vorsitzenden wurde bei der Gründungsversammlung Anfang Mai Yamashita gewählt, sein Stellvertreter ist Keyhanfar. Okazaki tritt in beratender Funktion auf, will den Spielern zur Seite stehen und fungiert zudem als Sponsor. „Unser Ziel ist die Integration von japanischen Spielern in Deutschland in einer Mannschaft, die kunterbunt gemischt ist“, erklärt Keyhanfar, „ganz unabhängig vom sportlichen Erfolg wollen wir in deutsch-japanischer Mischung viel zusammen unternehmen und so die Integration erleichtern.“ Mindestens einmal pro Woche sollen gemeinsame kulturelle, gesellige und/oder kulinarische Abende stattfinden. „Ob Sushi-Essen oder ein Besuch der Karaoke-Bar, uns wird immer was einfallen“, verspricht Keyhanfar.

Da das Team vor allem aus Japanern, die in die Sprachschule gehen, und deutschen Studenten besteht, liegen die Trainingszeiten auf dem Gelände von Moguntia Mainz dienstags und donnerstags früh von 14.30 bis 16.30 Uhr. Der Trainingsauftakt soll Anfang Juli stattfinden.

Der Kader nimmt bereits Formen an. Als Spielertrainer wurde Matthias Güldener engagiert. Keyhanfar kennt den aktuellen Spieler der TSG Hechtsheim aus eigenen Junioren-Zeiten. Als ebenfalls spielender Co-Trainer wird Yamashita selbst auflaufen. Früher im Nachwuchs des TSV Schott Mainz hat Jonathan Kirchhoff die Schuhe geschnürt, der genauso zum Spielerkader zählt wie Wataru Inoue (ehemals VfR Wiesbaden) und Torwart Hasan Mehagic (FC livingroom Mainz). Ein halbes Dutzend Japaner, die alle neu in Deutschland sind, ist ebenfalls dabei. „Wir werden sehr erfolgsorientiert trainieren und wollen so hoch wie möglich landen“, sagt Keyhanfar mit Blick auf die sportlichen Ziele, „das soll keine reine Hobby-Mannschaft sein.“ Aber ein Aufstiegs-Muss wird nicht als Ziel ausgegeben.

Keyhanfar selbst wird keine aktive Rolle auf dem Feld oder der Trainerbank übernehmen. Gemeinsam mit Yamashita ist der Iraner bei Europlus Sportmanagement angestellt, eine Unternehmergesellschaft, die sich um im Ausland lebende Japaner kümmert. „Wir bieten betreutes Europa an“, erklärt Keyhanfar. Vom Visum über Flug und Aufenthaltsorte bis zur Vereins-Vermittlung reicht das Angebot der UG, die bereits Spieler wie Jo Inoue und Shuta Joboshi (beide SV Gonsenheim), Takahito Aoki (SVW Mainz) oder Yuki Watanabe (VfB Bodenheim) nach Rheinhessen gebracht hat.

Spielerberatung im eigentlichen Sinne fällt ausdrücklich nicht in das Tätigkeitsfeld von Europlus, und die Firma ist auch beim FC Basara Mainz nicht involviert. Der Verein ist komplett eigenständig und auch nicht mit dem SV Gonsenheim verbunden.

Aufrufe: 011.6.2014, 17:28 Uhr
Torben SchröderAutor