2024-04-23T06:39:20.694Z

Totopokal
Der SC Kelheim (in blau) mühte sich gegen die SpVgg Niederaichbach vergeblich um den Ehrentreffer.  Foto: Roloff
Der SC Kelheim (in blau) mühte sich gegen die SpVgg Niederaichbach vergeblich um den Ehrentreffer. Foto: Roloff

Nervensache: Sieben Elfer verschossen

In einer packenden Pokalschlacht fehlt der SG Painten das Zielwasser +++ Auch der SC Kelheim scheitert an einer hohen Hürde

Die beiden Kreisklassisten SG Painten und SC Kelheim scheiterten in der dritten Runde des BFV-Kreispokal jeweils an großen Herausforderungen. Die SG Painten lieferte Titelverteidiger SpVgg Hainsacker aus der Oberpfälzer Bezirksliga Süd einen klassischen Pokalfight und verlor 4:5 (2:2) nach Elfmeterschießen. Erst das 2:2 von Christian Hess hatte der SG in drittletzter Minute den finalen Schlagabtausch beschert. Im Krimi vom ominösen Punkt aus hatten dann die Gäste ihre Nerven etwas besser im Griff. Painten leistete sich vier Fehlschüsse. Die Spielvereinigung peilte dreimal daneben, ehe Hainsackers sechster Schütze Tobias Möller den Favoritensieg perfekt machte.

Ähnlich spannend konnte der SC Kelheim die Partie beim 0:4 (0:4) gegen die SpVgg Niederaichbach, Tabellenzehnter aus der niederbayerischen Bezirksliga West, nicht gestalten. Mit vier Treffern hatten die Gäste im ersten Durchgang ein deutliches Statement abgegeben. Allerdings hielt die Truppe von Spielertrainer Tobias Meindl im zweiten Durchgang ordentlich dagegen, ohne sich mit dem verdienten Ehrentreffer zu belohnen.

Niederaichbach begann forsch und versuchte den Klassenunterschied deutlich zu machen. Die Defensivtaktik der Kelheimer wurde bereits nach sechs Minuten ausgehebelt, als ein Querschläger bei Florian Wischinski landete und Niederaichbachs Spielführer souverän zum 0:1 abschloss. Das nächste Unheil drohte in der 13.Minute, aber Qendrim Rexhepi kratzte den Ball von der Torlinie.

Viele individuelle Fehler

In der 21. Minute landete schließlich ein weiter Ball von Lukas Gröll zum 0:2 im Tor. SC-Keeper Peter Dercho hatte die Gefahr unterschätzt. Ein Doppelschlag sollte die Partie schließlich frühzeitig entscheiden. Nach einem Abspielfehler von Cihan Kizilkay bediente Wischinski den besser postierten Christian Spengler, der zum 0:3 (32.) verwandelte. Eine Minute später nutzte Wischinski eine Unstimmigkeit der Kelheimer Abwehr zum 0:4. Trotz des deutlichen Rückstands ergaben sich Hausherren nicht in ihr Schicksal. Während Niederaichbach das Tempo drosselte, steigerte sich die SC-Truppe merklich.

Auch nach der gelb-roten Karte für Orcun Ünlü (73./Reklamieren und Foulspiel) drängte Kelheim auf den Ehrentreffer. Kay Baitz (83.), Rexhepi (84.) und Ramiz Saleh (88.) hatten die Ergebniskorrektur auf dem Fuß. Saleh verpasste die beste Chance, als er den Ball nach einer schönen Kombination über den gesamten Platz am Gästetor vorbei schob.

Fehlende Präzision kostete die SG Painten eine mögliche Pokalsensation. Gleich vier SG-Schützen versagten im Elfmeterschießen die Nerven. Hainsackers Möller beendete den Krimi, in dem er den zwölften Elfer zum 5:4 (2:2) vollstreckte. Von Beginn an entwickelte sich ein flottes Spiel. Painten hielt mit und setzte dem Bezirksligisten mit guter Defensivarbeit und schnellen Kontern zu. Florian Dieterle erzielte dennoch das 0:1 (10.). Nach zu kurz abgewehrter Flanke überwand er SG-Torwart Fischer mit einem Heber aus 16 Metern.

SG erzwingt späten Ausgleich

Die Paintner reagierten vier Minuten später mit dem 1:1. Thomas Nierer überlief nach einem weiten Abstoß die Gästeabwehr und vollstreckte. In der 28. Minute lieferte Gästekicker Christoph Gleißl einen Vorgeschmack auf das spätere Elferdrama: Er scheiterte mit einem Strafstoß an SG-Torwart Andreas Fischer. Die Gäste blieben am Drücker. Zwingende Chancen blieben aber gegen eine stabile Abwehr aus.

Nach dem Seitenwechsel verdiente sich Hainsacker die neuerliche Führung durch Stefan Hegerl (49.). Trotz Überlegenheit und guter Chancen konnte der Vorsprung nicht ausgebaut werden. In der Schlussphase sträubte sich Painten gegen die drohende Niederlage. Hoffnung auf die Sensation keimte nach dem Ausgleich von Hess auf (87.). Zum Schluss jubelte aber Hainsacker.

Die Trainerstimen zum Pokalaus des SC Kelheim:

,,Von diesem guten Gegner kann meine junge Mannschaft lernen", sagte SC-Spielertrainer Tobias Meindl. ,,Trotz krasser individueller Fehler hatten wir Kampfgeist und Willen, uns gut zu verkaufen. Auf die Leistung der zweiten Halbzeit können wir aufbauen."

,,Im ersten Durchgang war ein deutlicher Klassenunterschied zu sehen. Obwohl wir auch den Gegner ins Spiel kommen ließen, haben wir die Tore gemacht. Kelheim hat sich besonders nach dem Seitenwechsel sehr gut verkauft", so Niederaichbachs Coach Jochen Freidhofer.

Aufrufe: 019.8.2015, 12:49 Uhr
Alexander RoloffAutor