2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines
Die Fitness fehlt immer noch, der Torinstinkt ist wieder da: Adnan Akcan (2. von rechts) traf für den Aufsteiger aus Stuttgart gegen Bad Boll zur 1:0-Führung. Foto: Günter Bergmann
Die Fitness fehlt immer noch, der Torinstinkt ist wieder da: Adnan Akcan (2. von rechts) traf für den Aufsteiger aus Stuttgart gegen Bad Boll zur 1:0-Führung. Foto: Günter Bergmann

N.A.F.I. Stuttgart: Sieg in der Schlusssekunde

Josip Biljeskovic trifft in der 90. Minute zum Sieg gegen Bad Boll

Der Aufsteiger N.A.F.I. Stuttgart setzt sich in einem hochklassigen und packenden Spiel mit 3:2 gegen den TSV Bad Boll durch.

War das ein schöner Fußballnachmittag. In der Landesliga trafen N.A.F.I. Stuttgart und der TSV Bad Boll aufeinander. Beide gehören zu den Mannschaften, die sich nicht wie der Großteil der im Klassement vertretenen Teams zur „Langholz-Fraktion“ zählen lässt. Zur Erläuterung: Viele Clubs spielen nach dem Prinzip, einfach den Ball nach vorne zu dreschen und auf ihre schnellen Angreifer zu hoffen. Die beiden Kontrahenten, die auf der Zuffenhäuser Schlotwiese zum ersten Mal in ihrer Geschichte aufeinandertrafen, sind dagegen Freunde des gepflegten Passspiels. Das wiederum garantierte in diesem Fall eine spielerisch hochklassige, temporeiche und packende Partie, in der der Aufsteiger aus dem Stuttgarter Norden das bessere Ende für sich hatte. N.A.F.I. gewann dank zweier Joker durch einen Treffer in der Schlusssekunde mit 3:2.

Die Joker von N.A.F.I. treffen

Eine sehr, sehr lange Zeit hat Josip Biljeskovic verletzungsbedingt nicht Fußball spielen können. Inzwischen ist er wieder gesund, aber noch nicht so fit, um von Beginn an auflaufen zu können. Und vermutlich wäre auch in der Partie gegen Bad Boll nicht zum Einsatz gekommen, wenn nicht der mit Gelb vorbelastete Erdem Ürün hätte in der 83. Minute sicherheitshalber hätte ausgewechselt werden müssen. „Sorg’ für Sicherheit“, gab N.A.F.I.s Spielertrainer Damir Bosnjak dem Verteidiger mit auf den Weg, ohne zu ahnen, dass Biljeskovic eher für Unsicherheit sorgen würde – allerdings im Strafraum der Gäste. Dort hielt sich der Abwehrmann in der dritten Minute der Nachspielzeit auf, als er den Ball von Daniel Bosnjak vorgelegt bekam. Biljeskovic fackelte nicht lange, zog ab und beförderte das Spielgerät zur großen Freude des N.A.F.I.-Anhangs zu 3:2 ins Tor des TSV.

„Das 1:2 zehn Minuten vor Schluss war ein Nackenschlag. Aber meine Mannschaft hat Charakter gezeigt“, sagte ein sichtlich erleichterter Spielertrainer. Aber schließlich hatte Bosnjak ein glückliches Händchen gehabt. Zwei der drei Spieler, die er als Joker aufs Feld schickte, erwiesen sich als Trümpfe. Natürlich Biljeskovic, der den Siegtreffer erzielte. Und schließlich Ali Parhizi. In den 23 Minuten, die der Ex-Profi auf dem Platz stand, hatte er etliche gute Aktionen. Die beiden besten waren die Flanke auf Daniel Bosnjak in der dritten Minute der Nachspielzeit, womit er den Siegtreffer einleitete. Und in der 81. Minute hatte Parhizi nach einem Querpass von Ugur Capar nur 43 Sekunden nach dem 2:1-Führungstreffer für den TSV Bad Boll durch einen der beiden Top-Torjäger, Eric Llanes Ona, den Ausgleich besorgt.

Partie wurde ein offener Schlagabtausch

Zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung längst ein offener Schlagabtausch. Hatte der Gast aus Bad Boll die Anfangsphase beherrscht, als sich der Liga-Neuling noch recht unsortiert gezeigt hatte, bekam N.A.F.I. die Partie nach gut einer Viertelstunde in den Griff, obwohl der Gast immer wieder durch schnelle Angriffe Nadelstiche setzte und in der 35. Minute eine Großchance liegenließ. N.A.F.I.s Torwart Hüsrev Kop wehrte mit der Klasse-Parade einen Kopfball von Felix Hummel ab. Aber einmal mehr zeigte sich eine Schwachstelle im Spiel der Stuttgarter. So schön sie teilweise kombinierten, so selten erzeugten sie Torgefahr. Und kam Bosnjaks Team dann doch einmal in aussichtsreiche Positionen, dann fehlte das letzte Quäntchen an Glück, Präzision und Kaltschnäuzigkeit. Bis zur 38. Minute: Nach Zuspiel von Daniel Bosnjak kam Capar zum Schuss, setzte den Ball aber aus spitzem Winkel am Tor vorbei – dachte jeder der Zuschauer inklusive der jeweiligen Trainerstäbe.

Doch da gibt es ja noch Adnan Akcan. Der Stürmer mag zwar in Sachen Fitness nicht auf seinem Zenit sein, aber sein Torinstinkt scheint langsam wieder zu funktionieren. Jedenfalls spritzte Akcan in Capars Schuss und vollendete zum 1:0. Eine Führung, die zu diesem Zeitpunkt völlig verdient war.

Adnan Akcan war in der 51. Minute sogar ein weiterer Treffer gelungen, der aber wegen vermeintlicher Abseitsstellung des Angreifers nicht gegeben wurde. Dass auch der TSV einen feinen Fußball spielen kann, zeigte sich in der 65. Minute Sebastian Aust leitete den Angriff ein, Felix Hummel schlug die Flanke, Llanes Ona legte per Kopf für Pascal Hartmann auf, der N.A.F.I.-Keeper Kop zum 1:1 überwand.

Die ausfürliche Tabelle nach dem 11. Spieltag

1. TSGV Waldstetten 11 8 2 1 19 : 7 12 26 2. 1. FC Heiningen 11 7 3 1 20 : 8 12 24 3. TSV Weilheim/Teck 11 6 3 2 24 : 13 11 21 4. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 11 5 3 3 20 : 16 4 18 5. TSV Buch (Auf) 11 5 3 3 23 : 21 2 18 6. 1. FC Frickenhausen (Auf) 11 5 1 5 17 : 24 -7 16 7. SV Ebersbach/Fils 10 4 3 3 17 : 13 4 15 8. N.A.F.I. Stuttgart (Auf) 11 4 2 5 23 : 23 0 14 9. TSV Blaustein 11 4 2 5 16 : 17 -1 14 10. TSV Weilimdorf 11 4 2 5 15 : 22 -7 14 11. TSV Bad Boll 11 3 3 5 16 : 19 -3 12 12. TV Echterdingen 11 3 3 5 13 : 20 -7 12 13. 1. FC Germania Bargau (Auf) 11 3 2 6 13 : 16 -3 11 14. FV 09 Nürtingen 11 3 1 7 12 : 20 -8 10 15. SG Bettringen 10 2 3 5 21 : 18 3 9 16. TSV Köngen 11 1 4 6 12 : 24 -12 7

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Aufrufe: 030.10.2017, 12:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor