2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mustafa Yesildaglar (links) sorgte beim Spiel in Neu-Ulm  für die zwischenzeitliche 1:5-Ergebniskosmetik.
Mustafa Yesildaglar (links) sorgte beim Spiel in Neu-Ulm für die zwischenzeitliche 1:5-Ergebniskosmetik. – Foto: Foto: Archiv Günter Bergmann

N.A.F.I.: Die Torfabrik verkommt zur Schießbude

Die Stuttgarter kassieren gegen Neu-Ulm eine 1:12-Schlappe

Die letzten Reste des N.A.F.I.-Teams kommen beim TSV Neu-Ulm böse unter die Räder.

Fast hätte das letzte Spiel von Damir Bosnjak als Spielertrainer von N.A.F.I. Stuttgart gar nicht mehr stattgefunden. Zum Glück fanden sich beim Landesligisten aber doch noch genügend Akteure, die mit nach Neu-Ulm reisten. Um 10 Uhr waren Bosnjak und Co. an ihren Fahrzeugen gestanden und hatten aufgrund einer kurzfristigen Absage nur zehn Personen beisammen. Es wurde, wie so oft zuletzt, improvisiert, und so ließ sich die Spielzeit 2018/2019 doch noch halbwegs anständig beenden. Zumindest, was die Anzahl der Partien anging – denn das Spiel gegen den TSV Neu-Ulm selbst entwickelte sich zu einem derben Anschauungsunterricht, wie die einstige Torfabrik der Liga zur Schießbude verkommen kann.

Gleich zwei Saisonrekorde wurden geknackt – insgesamt 13 Treffer fielen, bisher waren es in einem Spiel maximal zehn gewesen. Zudem gewann der TSV Neu-Ulm zweistellig, was ebenso bisher noch keinem Team gelungen war. 1:12 stand es nach 90 Minuten aus Sicht von N.A.F.I. Stuttgart. „Das war brutal“, gestand Trainer Bosnjak. Er nannte zwei Gründe für das so bittere Ende. Zum einen sei vor der Partie durchgesickert, dass aus der Fusion der Nord-Stuttgarter mit dem FC Esslingen nun doch nichts werde. Die Esslinger haben wie auch der VfL Stuttgart abgesagt. Was vorwiegend an organisatorischen Fragen liegt – die Zeit, eine Fusion mit dem Verband abzustimmen, ist schlicht zu knapp. „Die Köpfe sind dadurch noch mal nach unten gegangen“, sagte Bosnjak. Hinzu kam schlicht die nicht ausreichende Qualität des Kaders, der ja ohnehin schon seit einiger Zeit nicht mehr trainieren kann. In Haris Grahic, Emre Yildizeli, Ali Parhizi sowie Damir und Daniel Bosnjak standen nur fünf Stammkräfte zur Verfügung.

„90 Prozent der Spieler werden den Verein verlassen“

Und so nahm das Unheil schnell und brutal seinen Lauf. Bereits in der 4. Minute gingen die Neu-Ulmer in Führung, nach einer anständigen ersten Halbzeit stand es 3:0 für die lange Zeit abstiegsgefährdeten Gastgeber, für die es aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses zum TV Echterdingen nur noch theoretischer Natur um etwas ging. Lediglich in der 30. Minute hatte N.A.F.I. eine ansprechende Chance gehabt. Egzon Sufaj traf den Pfosten.

Insbesondere die zweite Hälfte entwickelte sich zu einem munteren Scheibenschießen. Nur Mustafa Yesildaglar war kurzzeitig in der Lage, den Torreigen der Neu-Ulmer zu unterbrechen und erzielte den Ehrentreffer zum zeitweiligen 5:1 (63.). Anschließend fielen die Tore des TSV Neu-Ulm im regen Minuten-Takt. N.A.F.I. war mit zwölf Gegentoren gut bedient. „Immerhin sind die Jungs noch mitgefahren, wir wollten heute einfach nicht absagen“, konstatierte Bosnjak. „Die Sonne und das riesige Stadion – das war heute auch eine psychische Sache.“ Von Seiten des Gegners gab es lobende Worte für die Stuttgarter. „Unter den Umständen war das super, wie fair sich N.A.F.I. präsentiert hat“, sagte Neu-Ulms Spielleiter Werner Wetzel.

Nur ein schwacher Trost für die Stuttgarter. Die Zukunft des Vereins ist schließlich nach wie vor offen. „90 Prozent der Spieler werden den Verein verlassen“, sagte Bosnjak, der wie auch sein Bruder Daniel in der kommenden Saison eine neue Aufgabe in Angriff nehmen wird. Die Bosnjaks gibt es bekanntermaßen nur im Doppelpack – wohin es die beiden ziehen wird, ist noch offen. Mit drei Vereinen aus dem Raum Stuttgart und Reutlingen ist das Brüder-Duo im Gespräch. Da sich die Clubs kommende Woche noch teils in Relegationsspielen um den Aufstieg befinden, nennt Bosnjak noch keine Namen. Was er allerdings schon weiß, ist, dass ihm gegebenenfalls auch Spieler von N.A.F.I. Stuttgart folgen werden. Allerdings sagt Bosnjak auch: „Die Kader für die kommende Saison stehen bei vielen Vereinen schon.“



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Aufrufe: 012.6.2019, 11:00 Uhr
Nord-Rundschau / Simon Valachovic Autor