2024-04-24T07:17:49.752Z

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Schlechtes Wetter, sonnige Stimmung: die Meistermannschaft von N.A.F.I. Stuttgart nach dem entscheidenden Sieg gegen den VfB Obertürkheim. Foto:Pressefoto Baumann
Schlechtes Wetter, sonnige Stimmung: die Meistermannschaft von N.A.F.I. Stuttgart nach dem entscheidenden Sieg gegen den VfB Obertürkheim. Foto:Pressefoto Baumann

N.A.F.I.: Das Erfolgsrezept - Konstanz statt Spektakel

N.A.F.I. Stuttgart sichert sich den Meistertitel in der Bezirksliga und den Aufstieg in die Landesliga

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: N.A.F.I. Stuttgart holt sich in souveräner Manier den Meistertitel und steigt in die Landesliga auf.

Es entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie: In der Fußballsaison 2015/2016 ist N.A.F.I. Stuttgart in der Bezirksliga als Titelanwärter Nummer eins gehandelt worden. Geraume Zeit erfüllt der Club seine Favoritenrolle, um dann im letzten Drittel der Runde die Meisterschaft noch zu verspielen. N.A.F.I. wurde am Ende Zweiter und scheiterte zudem noch in der Aufstiegsrelegation. Eine Saison später landete die Mannschaft von Trainer Damir Bosnjak in der Rangliste der Titelanwärter nur noch auf Rang drei. Dem Landesligaabsteiger SV Bonlanden und Türkspor Stuttgart wurde eher zugetraut, den Sprung nach oben zu schaffen. Doch diesmal erwies sich N.A.F.I. als das konstanteste Team. Dazu kam noch eine Prise Glück, und schon war der Fehler aus der Vorsaison korrigiert. Im zweiten Bezirksligajahr stand N.A.F.I. in der Abschlusstabelle ganz oben und darf sich nun in der Spielzeit 2017/2018 in der Landesliga versuchen. Über das Saisonziel herrscht allerdings clubintern nicht gerade Einigkeit.

Bosnjak hält den Ball flach

Als N.A.F.I. am letzten Spieltag der Saison durch den 1:0-Sieg in Obertürkheim die Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht hatte, stand auch N.A.F.I.-Präsident Hakan Bakirci im Kreis der jubelnden Spieler. Bakirci sagte ein paar Worte – und musste dann die Flucht ergreifen, da der gesamte N.A.F.I.-Tross hinter ihm her jagte. Auslöser der nicht ganz ernst gemeinten Verfolgungsaktion war ein einziger Satz gewesen: „Unser Ziel ist die Verbandsliga.“ „Man muss sich die Ziele hoch stecken, wenn man etwas erreichen will“, begründete Bakirci später. Coach Bosnjak, dessen Spielphilosophie auf ein gepflegtes Kurzpassspiel beruht, hält dagegen auch bei den Zukunftsprognosen den Ball flach: „Die Landesliga ist Neuland für uns. Wir wollen uns dort erst einmal etablieren.“

In der Bezirksliga war N.A.F.I. jedenfalls die konstanteste Mannschaft. 34 Punkte in der Vorrunde, 39 Zähler in der Rückrunde. 36 Punkte holte Bosnjaks Truppe auf eigenem Terrain, 37 auswärts. Mit 105 Tore stellte N.A.F.I. den besten Angriff des Klassements, bei 36 Gegentreffern hinter dem SV Bonlanden die zweitbeste Abwehr. Hatte in der Saison 2015/2016 noch Adnan Akcan die Hauptlast im N.A.F.I.-Angriff zu schultern, verteilte sie sich in der abgelaufenen Spielzeit auf mehrere Schultern. Emre Yildizeli, Ugur Capar, Denis Berger, Danijel Bosnjak und Marcel Avdic hatten eine zweistellige Trefferquote, Erdal Koyuncu sowie Ali Parhizi kamen auf neun Saisontore. „Wir haben zwar nicht mehr so spektakulär gespielt wie im ersten Jahr, dafür effektiver“, fasst Bosnjak zusammen.


N.A.F.I. verstärkt sich nur punktuell

Die Statistik gibt dem Trainer recht. Fünf Niederlagen musste N.A.F.I. in dieser Spielzeit hinnehmen: Das Team verlor beiden Partien gegen den Titelkonkurrenten SV Bonlanden und fing sich auch gegen die TSVgg Plattenhardt, den MTV Stuttgart und den späteren Absteiger SSV Zuffenhausen eine Pleite ein. Das einzige Remis gab es beim 3:3 gegen die Spvgg Cannstatt. Die Bonlandener unterlagen in den Begegnungen bei Türkspor und gegen den SV Sillenbuch), spielten aber siebenmal unentschieden. An 24 der 30 Spieltage stand N.A.F.I. auf dem ersten Tabellenrang.

Um für die Landesliga gerüstet zu sein, verstärkt sich der Clubs allerdings nur punktuell. „Ich vertraue meiner Mannschaft“, sagt Bosnjak. Zwei Zugänge stehen bislang fest. Abwehrspieler Vojislav Jovanovic kam vom Landesligisten TV Echterdingen, bei dem er allerdings nur neun Spiele bestritt. Außenverteidiger Vladimiros Gkiagkiaev, der vom Landesligisten SV Böblingen zu N.A.F.I. stieß, war in sechs Saisonspielen im Einsatz. In gewisser Weise ist auch Cesur Sevimli ein Neuzugang – der Mittelfeldspieler musste wegen eines Kreuzbandrisses monatelang pausieren. „Jetzt fehlt uns noch ein Stürmer“, sagt Bosnjak. „Aber das muss jemand sein, der uns weiterbringt.“ Zwar kehrt in Samet Yesil ein gelernter Angreifer von Türkspor zu N.A.F.I. zurück. Aber Yesil muss erst einen Kreuzbandriss auskurieren und wird noch geraume Zeit fehlen.

Eine lange Sommerpause wird der frisch gebackene Landesligist jedenfalls nicht haben. Zurzeit ist der Club noch beim Erdinger-Meistercup dabei. Und am 2. Juli, also sieben Wochen vor dem Saisonstart, beginnt für die N.A.F.I.-Spieler die Vorbereitung. „In dieser Klasse hängt alles von der Physis ab“, begründet Bosnjak.

Alle gefilmten Spiele von N.A.F.I. in der Übersicht

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Aufrufe: 014.6.2017, 15:30 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor