2024-04-16T09:15:35.043Z

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N.A.F.I. (hier mit Ali Parhizi) ist dem TSV Oberensingen am Ende überlegen und schlägt den Aufsteiger mit 2:1. Foto: Djakovic
N.A.F.I. (hier mit Ali Parhizi) ist dem TSV Oberensingen am Ende überlegen und schlägt den Aufsteiger mit 2:1. Foto: Djakovic
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N.A.F.I.: Abgezockt schlägt Aufgedreht

N.A.F.I. gewinnt gegen Aufsteiger Oberensingen

In einem Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten gewinnt N.A.F.I. Stuttgart am Ende mit 2:1 gegen den TSV Oberensingen. Während die Oberensinger in der ersten Hälfte einige Chancen vergaben, machten es die Stuttgarter ihnen in Durchgang zwei nach.

Was sich im Vorfeld der Fußball-Landesligapartie zwischen N.A.F.I. Stuttgart und dem Aufsteiger TSV Oberensingen schon abgezeichnet hat, sollte sich in den 95 Spielzeit bewahrheiten. Da kicken zwei Teams gegeneinander, die beide nicht nur über jede Menge individuelle Klasse im Kader verfügen, sondern ihre Sportart eher offensiv interpretieren. Deshalb wurde es ein ausgesprochen unterhaltsamer Fußballnachmittag, der sich durch hohes Tempo, strategische Unbefangenheit und ein gewisses Maß an Härte auszeichnete. Am Ende hatte die Mannschaft die Nase vorne, deren Reifeprozess in dieser Spielklasse schon ein bisschen länger andauert: N.A.F.I. Stuttgart. Denn die Gastgeber bewiesen unter dem Strich die größere Abgezocktheit als ihr Kontrahent.

Oberensingen überlegen, N.A.F.I. führt

Schon von der ersten Minute an lieferten sich die Stuttgarter und die Oberensinger einen relativ offenen Schlagabtausch. Emre Yildizeli und Talha Kavak prüften TSV-Torwart David Holzwarth. Auf der Gegenseite kam Thomas Burkhardt nach einem Eckstoß völlig frei zum Kopfball, setzte das Spielgerät aber über das Tor der Stuttgarter. Und zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal 93 Sekunden gespielt. In den verbleibenden 44 Minuten der ersten Hälfte ging es dann etwas gemäßigter zur Sache. Zumindest, was die Platzherren betraf. Denn während das Team um Spielertrainer Damir Bosnjak bemüht war, irgendeine Form von Struktur in seine Aktionen zu bringen, dies aber höchst selten schaffte. Was zu einem guten Teil auch an der Abwehrmethode des TSV lag, dessen Spieler in der Zweikampfführung an die Grenze des gerade noch Erlaubten gingen – und in dieser Vorgehensweise auch von Schiedsrichter Knut Krimmer nicht in die Schranken gewiesen wurden. Jedenfalls berannte der Aufsteiger wie aufgedreht das Tor der Stuttgarter. Allerdings agierten die Oberensinger in den meisten Fällen entweder viel zu überhastet oder nicht konsequent genug. Bis auf drei Ausnahmen: In der 23. Minute setzte der Ex-Oberligaspieler Fatih Özkahraman einen Freistoß an die Latte. Und in der 33. und 45. Minute kam der Top-Torjäger des TSV zweimal frei von N.A.F.I.-Keeper Hüsrev Kop zum Schuss, der sich allerdings nicht überwinden ließ. Und so hatte der Gast zur Pause zwar gefühlt 65 Prozent Ballbesitz und vier Eckbälle gehabt, aber die Eins in Sachen Treffer leuchtete bei den Stuttgartern. In der 25. Minute hatte Emre Yildizeli einen zunächst abgeblockten Ball aus 25 Metern Distanz im Tor der Oberensinger versenkt.

Kop hält mit Klasse-Parade den Sieg fest

In Durchgang zwei bot sich dasselbe Bild, nur diesmal mit verteilten Rollen. N.A.F.I. hatte sich nach der Pause ziemlich schnell die Feldhoheit erobert und wurde mit einem klaren Chancenplus dafür belohnt. Doch wie zuvor die Oberensinger verpassten es Franco Petruso, Haris Vrabac und Daniel Bosnjak sowie der eine Minute zuvor eingewechselte Louis Hörger, aus guten Möglichkeiten etwas Zählbares zu machen.

Und wie schon in Hälfte eins schlug es bei demjenigen ein, der sich am meisten Mühe gab. Ein ungeschicktes Zweikampfverhalten von Talha Kavak, ein Sturz im N.A.F.I.-Strafraum von Michele Latte – Elfmeter für den TSV, den Özkahraman zum Ausgleich verwandelte. Doch die Stuttgarter ließen sich davon nicht sonderlich beeindrucken und behielten im übertragenen Sinne den Taktstock in der Hand. In der 82. Minute verpassten es nacheinander Louis Hörger und Ali Parhizi, ihre Mannschaft erneut in Front zu bringen. Aber da wäre ja noch der Faktor „Abgezocktheit“. Was in diesem Fall bedeutete: wenn es schon nicht mit spielerischen Mitteln geht, dann muss halt ein Standard her. Und eine Minute nach den beiden verpassten Großchancen zirkelte Parhizi einen Eckstoß auf den Kopf von Erdinc Bozoglu, der den Ball zum 2:1 ins Oberensinger Tor bugsierte. Zwar musste Kop in der 85. Minute mit einer Klasse-Parade den erneuten Ausgleich durch Michele Latte verhindern. Aber in der Nachspielzeit hätte der an diesem Tag glücklose Hörger für die Stuttgarter treffen müssen.

„Wir haben zwar nie so richtig Ordnung in das Spiel bekommen, aber wir haben auch nicht aufgesteckt“, sagt Damir Bosnjak. „Und wir haben uns als Mannschaft präsentiert.“ Als eine Mannschaft, die in ihrem ersten Landesligajahr einiges dazugelernt hat.



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Aufrufe: 017.9.2018, 13:45 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor