2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Haris Grahic (links) wird N.A.F.I. Stuttgart verlassen. Dominik Ferdek (rechts) vom TSV Weilimdorf hat ein Angebot aus der Oberliga vorliegen. Fotos: Baumann / Collage FuPa Stuttgart
Haris Grahic (links) wird N.A.F.I. Stuttgart verlassen. Dominik Ferdek (rechts) vom TSV Weilimdorf hat ein Angebot aus der Oberliga vorliegen. Fotos: Baumann / Collage FuPa Stuttgart

Landesliga: Ein Spitzenclub am Scheideweg

Die Vorschau mit Fokus auf den TSV Weilimdorf und N.A.F.I. Stuttgart

+++ Die Gerüchte um die Zukunft von N.A.F.I. Stuttgart reißen nicht ab - auch eine Fusion mit einem anderen Verein ist nicht ausgeschlossen +++ Beim TSV Weilimdorf werden drei Spieler von anderen Clubs umworben +++

Sie wurden belächelt und verspottet, sie wurden gefürchtet und beschimpft, und sie wurden am Ende bewundert und gefeiert für den mit Abstand schönsten Fußball, der seit etlichen Jahren in der Fußball-Landesliga gespielt worden ist. Eine ziemlich hohe Erlebnis- und Ereignisdichte für einen Club, der seit der Saison 2013/2014 unter dem Namen N.A.F.I. Stuttgart firmiert und es in dieser Zeit von den Niederungen der Kreisliga B bis in die Landesliga geschafft hat. Und dem viele vor der aktuellen Runde auch den Sprung in die Verbandsliga zugetraut hatten. Gemessen an der Qualität des Kaders ist N.A.F.I. immer noch ein Spitzenteam. Aber das gehört zu einem Club, der am Scheideweg steht und noch nicht weiß, in welche Richtung er weitergehen soll. Mit Betonung auf „noch nicht“, denn laut Abteilungsleiter Halis Özcan will der Club diese Frage in absehbarer Zeit beantworten können. Wobei inzwischen ein weiterer Stützpfeiler im Kader der Stuttgarter wegbrechen wird. Der Liga- und Lokalrivale TSV Weilimdorf geht das Thema „Zukunftsplanung“ traditionsgemäß Ende April an. Doch nach einer insgesamt recht ordentlichen Saison ist auch der eine oder andere Leistungsträger aus dem Kader der Nord-Stuttgarter in den Fokus anderer und teilweise auch höherklassiger Vereine geraten.

FV Sontheim/Brenz - TSV Weilimdorf (So 15:00)


Acht Punkte noch, dann hat der TSV Weilimdorf die bisherige Bestmarke in seiner Landesligageschichte geknackt. Was bei noch sieben ausstehenden Spielen eine durchaus machbare Aufgabe ist. Vor allem, weil die Nord-Stuttgarter zuletzt drei Spiele in Folge gewannen und bis auf wenige Ausnahmen in der Partie beim FV Sontheim personell aus dem Vollen schöpfen können. Nur zwei Akteure werden fehlen: Florian Sprenger und Iheb Ben-Abdallah, der das Spiel wegen einer Sperre verpasst. Doch dafür kehren Aaron Nkansah nach auskurierter Verletzung und der zuletzt verhinderte Maximilian Wojcik ins Aufgebot zurück.

Apropos Aufgebot: Dominik Ferdek kommt in der laufenden Saison auf 22 Einsätze, Carmine Pescione auf 21, Tamer Fara auf 20. Und allen dreien ist gemein, dass sich inzwischen auch andere Vereine vorstellen können, solche Spieler in ihren Reihen zu haben. So liegt Torwart Ferdek das Angebot eines Oberligisten vor, an Fara hat der Ligarivale SV Bonlanden Interesse gezeigt. Und Top-Torjäger Pescione ist wegen seiner Treffsicherheit und trotz seines Alters traditionsgemäß auf manchen Wunschzetteln vermerkt. „Natürlich sind die drei wichtig für uns. Aber es ehrt uns ja auch ein Stück weit, wenn unsere Spieler ins Blickfeld von höherklassigen Vereinen geraten“, sagt Weilimdorfs Spielleiter Michael Bachmann. „Aber wir haben ja einen großen Kader und suchen nur ganz gezielt – wie etwa in der Innenverteidigung – nach Verstärkungen.“

TSV Bad Boll - N.A.F.I. Stuttgart (So 15:00)


Haris Grahic
, Defensiv-Allrounder von N.A.F.I., würde perfekt in das Anforderungsprofil des TSV Weilimdorf passen. Eine Anfrage des TSV hat Grahic jedenfalls erhalten – und abgelehnt. Nicht etwa, weil er auch in der kommenden Spielzeit im Team um Spielertrainer Damir Bosnjak kicken will. Sondern weil der in Esslingen lebenden Abwehrmann nun einen kürzeren Anfahrtsweg bevorzugt. Ab der nächsten Saison schnürt Grahic für den SV Ebersbach die Kickstiefel und ist nun nach Franco Petruso der nächste Leistungsträger, der die Stuttgarter verlässt. Doch während Petruso seine Zelte bereits abgebrochen hat, will Grahic, der zuletzt wegen einer Oberschenkelverletzung ausgefallen war, die verbleibenden Begegnungen mit N.A.F.I. bestreiten. „Es sind angesichts unserer sportlichen Situation vielleicht nicht alle Spieler mit 100 Prozent dabei, aber in den vergangenen Wochen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie Charakter hat“, betont Spielertrainer Damir Bosnjak. „Wir wollen diese Saison ordentlich zu Ende bringen.“

Ob von der verbleibenden Mannschaft in einigen Wochen noch etwas übrig ist oder ob der schleichende Verfall weitergeht, wird sich demnächst entscheiden. An Spekulationen über die Zukunft des jungen Clubs herrscht jedenfalls kein Mangel. Mal wird über Vereinsauflösung getuschelt, mal wird gemutmaßt, dass N.A.F.I. mit einem anderen Verein fusionieren will. „Es gibt momentan ziemlich viele Gerüchte darum, wie es bei uns weitergeht. Aber das wird sich alles in den nächsten zwei Wochen entscheiden“, sagt Halis Özcan, Abteilungsleiter der Stuttgarter. „Aber ich habe ja immer gesagt, dass ich einem Zusammenschluss mit einem anderen Club offen gegenüberstehe.“

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Aufrufe: 026.4.2019, 14:30 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor