2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Marcel Avdic (rechts) hielt N.A.F.I. in der Partie gegen  Senden mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 zunächst im Spiel. Foto: Günter E. Bergmann
Marcel Avdic (rechts) hielt N.A.F.I. in der Partie gegen Senden mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 zunächst im Spiel. Foto: Günter E. Bergmann

NAFI Stuttgart: Der Traum vom Durchmarsch endet

Gegen den FV Senden verliert das Team von Damir Bosnjak mit 2:4 +++ Erdem Akcan sieht früh die rote Karte

Das Team von Trainer Damir Bosnjak verliert das Relegationsspiel gegen den FV Senden mit 2:4.

Es hätte so schön sein können: Da mischt ein Aufsteiger aus der Kreisliga auf und marschiert binnen einer Saison durch die Bezirks- in die Landesliga. Drin gewesen wäre es ja. Allerdings endete dieser Traum am Sonntag. N.A.F.I. Stuttgart, nach der ersten Saisonhälfte noch souveräner Tabellenführer und nach der zweiten Vizemeister, ist in der zweiten Relegationsrunde um den Aufstieg in die Landesliga am FV Senden gescheitert. Die Mannschaft von Trainer Damir Bosnjak verlor mit 2:4 und musste auf der Sportanlage im Plattenhardter Weilerhau erfahren, dass ein guter Plan auch ziemlich schnell durchkreuzt werden kann.

Avdic startet von Beginn

Denn Bosnjak hatte sein Team im Gegensatz zum Erstrundensieg gegen Germania Bargau personell auf drei Positionen verändert. Im Tor spielte gegen die Sendener Hadis Grahic, im Sturm kam Marcel Avdic zum Zug. Und auch Bosnjak selbst blieb auf der Ersatzbank. Seinen Platz im defensiven Mittelfeld übernahm Erdem Akcan - und damit just der Mann, der dafür sorgte, dass die Pläne seines Trainers nach nur sechs Minuten für den Papierkorb waren. ,,Ich wollte mit Erdem Akcan für mehr Kontrolle im Mittelfeld sorgen", sagt Bosnjak. Doch in der 6. Minute unterlief Akcan ein Fehlpass, den sich der Sendener Julian Haug erlief und zielstrebig auf das Tor von N.A.F.I. zusteuerte. Akcan griff ein, aber in doppelter Hinsicht zu spät. Erstens, weil er Haug foulte, zweitens, weil er letzter Mann war. Entsprechend reagierte Schiedsrichter Steve Henriß: Rote Karte für Akcan und Elfmeter für Senden, den FV-Torjäger Mauro Macchia zum 1:0 verwandelte.

Grahic verzieht knapp

Die frühe Führung spielte den ohnehin defensiv ausgerichteten Sendenern in die Karten: Das kompakt agierenden Team doppelte konsequent jeden ballführenden Gegenspieler in der eigenen Hälfte und ließ damit nur wenige Chancen der Stuttgarter zu. Die wiederum hatten merklich Probleme, auf dem tiefen Rasenplatz das von ihnen bevorzugte Kurzpassspiel aufzuziehen. Und so versuchte sich N.A.F.I. mit anderen Mitteln behelfen - wie etwa der individuellen Klasse im Team. In der 16. Minute ließ Marcel Avdic drei Gegenspieler aussteigen und legte vorbildlich auf Haris Grahic zurück, der aber verzog. Und in der 37. Minute entschied sich Ugur Capar nach einem Alleingang für ein Zuspiel auf Avdic, statt selbst zu schießen. Es wäre die bessere Wahl gewesen, denn Avdic setzte den Ball aus kurzer Distanz über das Tor. Der FV Senden hatte inklusive des Strafstoßes zwar auch nur zwei Chancen in der ersten Hälfte, aber die wurden auch verwertet. In der 35. Minute fiel eine Kopfballabwehr von Josip Biljeskovic ein wenig zu kurz aus. Florian Steck, einst in Diensten des FC Heidenheim und der Spvgg Au aktiv, zog ab und traf zum 2:0.

FV Senden kontert eiskalt

Doch noch war N.A.F.I. nicht geschlagen. In der 48. Minute verkürzte Avdic, der nach einer Flanke von Ürün das 1:2 erzielte. Die Stuttgarter spielten nun offensiver, was ihnen um Haaresbreite den Ausgleich gebracht hätte. Aber Avdic verfehlte sein Ziel in der 50. Minute knapp. Die offensive Spielweise hatte aber den Nachteil, dass sich den Sendenern mehr Raum für Konter bot. In der 53. Minute scheiterte Haug noch an N.A.F.I.-Keeper Grahic, doch vier Minuten später vollstrecke Filippo Moscatello nach klugen Pass von Steck zum 3:1 für den FV. Aber Bosnjaks Team stecke nicht auf. Nachdem Capar, Avdic und Ürün den erneuten Anschlusstreffer verpasst hatten, sorgte Daniel Bosnjak in der 79. Minute für das 2:3. Nach einem Solo war Capar zwar auf dem regennassen Rasen weggerutscht, hatte aber dennoch eine Art Vorlage für Danijel Bosnjak zustande gebracht, der aus zwölf Metern traf. Sieben Minuten später war dieses Resultat schon wieder Makulatur: Der FV Senden fuhr gegen die weit aufgerückten Stuttgarter einen erneuten Konter, den Macchia nach Doppelpass mit Johannes Hilgartner mit dem 4:2 abschloss.

Das Fazit von N.A.F.I.-Trainer Damir Bosnjak fiel eindeutig aus und endete mit einer Kampfansage. ,,Das war jetzt ganz bitter, weil wir eigentlich die bessere Mannschaft waren. Aber wir werden gestärkt aus dieser Niederlage hervorgehen." Allerdings kann sich der Vizemeister auf eine harte Saison einstellen. Denn schließlich werden dann mit dem SC Stammheim und dem SV Bonlanden gleich zwei Ex-Landesligisten mit um den Titel kämpfen.

Aufrufe: 013.6.2016, 16:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor