2024-04-23T06:39:20.694Z

Allgemeines
Denis Berger (rechts) brachte N.A.F.I. Stuttgart in Führung. Foto: Hosman
Denis Berger (rechts) brachte N.A.F.I. Stuttgart in Führung. Foto: Hosman

Bezirksliga: N.A.F.I. fehlt noch ein Schritt zum Titel

Die Bezirksliganachlese mit Fokus auf die Nordteams

+++ N.A.F.I. Stuttgart fehlt noch ein Schritt zum Titel +++ MTV Stuttgart schießt Türkspor ab +++ Remis zwischen Stammheim und Münster +++ Sportvg Feuerbach noch nicht rechnerisch, aber faktisch gerettet +++ Croatia Stuttgart muss weiter zittern +++ SSV Zuffenhausen holt einen Punkt für die Moral +++

Am bislang heißesten Spieltag des Jahres brannte die Sonne unnachgiebig auf die Häupter der Stuttgarter Bezirksliga-Fußballer. Deren Zielvermögen hat das offensichtlich nicht geschadet. Insgesamt 48-mal netzten die Kicker ein. Jeweils acht Treffern fielen in den Partien mit Beteiligung des SC Stammheim, des MTV Stuttgart und des SSV Zuffenhausen. N.A.F.I. Stuttgart und Sportvg Feuerbach reichten drei respektive zwei Tore, um dem Saisonziel ganz nahe zu kommen. Miese Laune gab es dagegen bei Croatia – und auch ein wenig beim SV Bonlanden.

N.A.F.I. Stuttgart - Spvgg 1897 Cannstatt e.V. 3:1


Letzteres mag angesichts des erneuten Schützenfests beim 9:0 über den FC Stuttgart-Cannstatt verwundern, doch blicken die Filderstädter ein wenig wehmütig auf N.A.F.I. Stuttgart. Den Ein-Punkte-Vorsprung gegenüber dem Verfolger scheint der Spitzenreiter sicher über die Ziellinie zu retten. Gegen die Spvgg Cannstatt gab es einen niemals gefährdeten 3:1-Sieg. „Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, dass wir gewinnen wollen“, sagt der Trainer Damir Bosnjak.

Denis Berger brachte den Gastgeber in Führung, ein Doppelschlag von Ali Parhizi und Emre Yildizeli bedeutete eine halbe Stunde vor dem Ende die Entscheidung. Die Cannstatter kamen zwar noch zum Ehrentreffer, mehr ließ N.A.F.I. aber nicht zu. Mit einem weiteren Dreier in Obertürkheim am Pfingstsamstag wäre der Meistertitel und Aufstieg perfekt. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir den letzten Schritt machen werden“, sagt der Trainer.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Denis Berger (28.), 2:0 Ali Parhizi (65.), 3:0 Emre Yildizeli (68.), 3:1 Kevin Gullmann (85.)

Türkspor Stuttgart - MTV Stuttgart 2:6


Dass aus dem Dreikampf um den Titel ein Duell geworden ist, hat der MTV Stuttgart zu verantworten. Der schoss den Tabellendritten Türkspor Stuttgart auswärts mit 6:2 ab und beraubte dem Gegner jeglicher Aufstiegschance. Die MTV-Kicker, die seit Ende Februar in der Liga zwölfmal ohne Niederlage geblieben sind, mussten zunächst einem frühen Rückstand (Tor: Feriz Meha) hinterherrennen. „Wir sind aber trotzdem ruhig geblieben“, sagt der Trainer Francesco Mazzella di Bosco. Seine Mannschaft profitierte kurz darauf von einem Platzverweis gegen den Türkspor-Torwart Burak Demirel, der Willie Sauerborn rüde gefoult hatte. Raphael Hahn verwandelte den fälligen Strafstoß und besorgte noch vor dem Pausenpfiff den Führungstreffer. In der zweiten Hälfte gelang Türkspor zwar der Ausgleich, doch mit zunehmender Spielzeit machte sich für den Gast die Überzahl bemerkbar. „Wir haben immer mehr Räume bekommen und wir haben sie genutzt“, sagt der Coach.

Der MTV untermauerte damit seine aktuelle Top-Form und Spiellust, zur Freude von Mazzella di Bosco. „Was wir zurzeit zeigen, ist super. Die Jungs hätten längst abschalten können, tun es aber nicht.“

Schiedsrichter: Michael Bartling (Gerlingen) - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Feriz Meha (4.), 1:1 Raphael Hahn (21. Foulelfmeter), 1:2 Raphael Hahn (38.), 2:2 Nikolaos Vassiliou (49.), 2:3 Willie Sauerborn (54.), 2:4 Jan Zajfert (71.), 2:5 Moritz Helmes (72.), 2:6 Luca Luchetta (82.)
Platzverweise: Rot gegen Burak Demirel (20./Türkspor Stuttgart)

TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 - SC Stammheim 4:4


Sich ehrvoll aus der Runde verabschieden, auch wenn es nicht mehr um viel geht, ist auch das Ziel von Thomas Oesterwinter, dem Trainer des SC Stammheim. Allerdings hatten dessen Spieler beim 4:4 bei der TSV Münster nicht nur mit der Hitze, sondern gleichermaßen mit den Folgen der Nacht zuvor zu kämpfen. Bei Dominick Maiers Hochzeit stand der halbe Kader auf der Gästeliste. „Als das Fest zu Ende war, war es draußen mit Sicherheit schon hell“, stellt Oesterwinter amüsiert fest.

Unbeeindruckt davon ließen sich die Stammheimer nicht lumpen und führten zur Pause mit 3:1. Danach aber gingen Kraft und Konzentration zuneige. Der Gegner kam heran und zog vorbei. „Im Prinzip haben wir alle acht Tore selbst erzielt“, sagt der Trainer. „Meine Abwehr war zeitweise im Land der Träume.“ Immerhin: Nach dem 3:4 bäumte sich der Gast noch mal auf. Münsters Rene Weinhardt hatte sich mit einer dreisten Schwalbe einen Elfer erschlichen. „Diese Unsportlichkeit wollten wir uns nicht gefallen lassen.“

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Christian Schwalb (2.), 1:1 Bernhard Kreis (15.), 2:1 Christian Schwalb (29.), 2:3 Jan Patrick Schwarz (48.), 3:1 Augustnol Bohn (45.), 3:3 Bernhard Kreis (58.), 4:3 Daniel Schuch (70. Foulelfmeter), 4:4 Vadim Kromm (77.)

Sportvg Feuerbach - TSV Rohr Stuttgart 2:2


Die TSV Münster steckt damit noch immer im Abstiegskampf, die Sportvg Feuerbach dagegen ist nach ihrem 2:2 gegen den TSV Rohr zwar noch nicht rechnerisch, aber bei drei Punkten und 27 Toren Vorsprung auf den Relegationsplatz doch faktisch gerettet. Zuvor stand eine Partie, bei der nicht nur die Hitze den Verantwortlichen den Schweiß auf die Stirn trieb. Zweimal ging der Gast in Führung, weil die Sportvg-Defensive ihre Stabilität verlor. „Rohr hat das gnadenlos ausgenutzt“, sagt der Abteilungsleiter des Gastgebers, Robert Junak, der bei seinen Kickern aber den nötigen Willen zur Reaktion sah. Christopher Kaminski und Anton Zovko erzielten die Ausgleichstreffer, Zovko in der 85. Minute per Elfmeter nach einem Foul des Rohrer Keepers Henri Dieterle an Maximilian Eisentraut. „Nach dem Abpfiff hat man Zentnerlasten fallen gehört“, sagt Junak – „vor allem, als die anderen Ergebnisse eingetrudelt sind“.

Schiedsrichter: Marcel Maier (Weilimdorf) - Zuschauer: k.A.
Tore: 0:1 Ramin Sina (28.), 1:1 Christopher Kaminski (40.), 1:2 Pedram Khoshdani (61.), 2:2 Anton Zovko (85.)

SV Sillenbuch - Croatia Stuttgart 2:1


Ein Resultat ließ dabei besonders aufhorchen, die 1:2-Niederlage von Croatia Stuttgart beim SV Sillenbuch, die den Trainer des Gastes, Branimir Bresic, fassungslos zurückließ. „Was wir da gezeigt haben, das war nicht einmal Kreisliga-B-Niveau“, schimpfte der Coach.

Die Partie hatte für ihn schon unter ungünstigen Verhältnissen begonnen. Verteidiger Franc Cagalj stand zum Anpfiff im Stau, sein Ersatzmann Branimir Marijanovic verletzte sich früh, während er draußen behandelt wurde, fiel das 0:1. Der Ausgleich durch Haris Vrabac ließ Bresic nur kurz hoffen, Luca Krieglstein traf per Freistoß zum verdienten Sieg. „Ein wundervolles Ding. Den macht er so schnell nicht noch einmal“, lobte der Croatia-Trainer.

Die Folge: Sillenbuch ist wieder dick im Geschäft, Croatia, Münster und Möhringen zittern. Eines der vier Teams muss sehr wahrscheinlich in die Zusatzschicht Relegation. Bresic nimmt es sportlich: „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. An Weihnachten wären wir um diese Ausgangslage zum Saisonende froh gewesen.“

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Steffen Fenchel (13.), 1:1 Haris Vrabac (54.), 2:1 Luca Krieglstein (81.)


SSV Zuffenhausen - TSVgg Plattenhardt 4:4


Definitiv absteigen wird der SSV Zuffenhausen, so viel ist seit geraumer Zeit klar. Gegen den TSV Plattenhardt aber holten die Mannschaft von Trainer Emrah Uyar einen Punkt für die Moral. Das 4:4 gegen den Tabellenfünften, es wirkt wie Balsam auf die geschundene Zuffenhäuser Seele.

Dabei sah es nach 45 Minuten so aus, als sei womöglich noch mehr drin. 3:0 stand es da nach Toren von Sabawun Khostwal, Rick Hachenbruch und Lucian-Dorin Antonesei. „Ich könnte noch immer mit der Zunge schnalzen. Es war ein tolles Spiel von uns“, sagt Uyar. Der Gastgeber hätte sogar höher führen können, scheiterte aber mehrfach an Plattenhardts Torhüter Dorian Kapaun. Doch die starke Hälfte kostete Körner. „Danach war keine Power mehr da.“ Die von einer polternden Kabinenpredigt wachgerüttelten Plattenhardter schlugen zurück und glichen aus. Antonesei gelang zwar noch das 4:3, die erneute Führung hielt allerdings nur drei Minuten.

Uyar war dennoch zufrieden. „Das Unentschieden war leistungsgerecht. Und für uns hat es sich wie ein Sieg angefühlt.“

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Sabawun Khostwal (21.), 2:0 Rick Hachenbruch (39.), 3:0 Lucian-Dorin Antonesei (45.), 3:1 Denis Kroer (46.), 3:2 Denis Kroer (63.), 3:3 Paulo Bayrak (75.), 4:3 Lucian-Dorin Antonesei (82.), 4:4 Paulo Bayrak (85.)

Die ausführliche Tabelle nach dem 29. Spieltag

1. N.A.F.I. Stuttgart 29 23 1 5 104 : 36 68 70 2. SV Bonlanden 29 21 6 2 97 : 32 65 69 3. Türkspor Stuttgart 29 21 1 7 74 : 47 27 64 4. SC Stammheim 29 14 7 8 59 : 48 11 49 5. TSVgg Plattenhardt 29 14 6 9 64 : 53 11 48 6. MTV Stuttgart 29 11 12 6 61 : 45 16 45 7. Spvgg 1897 Cannstatt e.V. 29 11 7 11 61 : 59 2 40 8. TSV Rohr Stuttgart 29 11 5 13 66 : 62 4 38 9. Sportvg Feuerbach 29 10 5 14 62 : 66 -4 35 10. VfB Obertürkheim 29 9 8 12 50 : 69 -19 35 11. SpVgg 1887 Möhringen e.V. 29 10 4 15 59 : 56 3 34 12. TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 29 8 8 13 52 : 69 -17 32 13. Croatia Stuttgart 29 9 5 15 45 : 62 -17 32 14. SV Sillenbuch 29 9 5 15 61 : 92 -31 32 15. SSV Zuffenhausen 29 4 6 19 46 : 87 -41 18 16. FC Stuttgart-Cannstatt 29 3 2 24 23 : 101 -78 11

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Aufrufe: 031.5.2017, 13:00 Uhr
Nord-Rundschau / Benjamin SchielerAutor