Nachwuchs-Camp: Königlicher Flair in Garmisch

Natürlich imponiert dem Hamburger auch die Bergwelt. Jedes Jahr schicken Real-Coach Ivan Guerrero und er ein Selfie nach Madrid in die Zentrale. „Frühmorgens um 8 Uhr ist die Stimmung einzigartig.“ Der Inhalt der Nachricht: „Beste Grüße von der Zugspitze aus Garmisch bei München. Garmisch-Partenkirchen alleine kennen sie halt nicht in Madrid.“

Vor vier Jahren schlugen die Königlichen erstmals ihre Zelte am Gröben auf. In die Marktgemeinde zu kommen – gar nicht so einfach, auch nicht mit einem Weltclub wie Real im Rücken. „Der Verband erlaubt normalerweise keine Camps in Orten mit einem DFB-Stützpunkt“, erklärt Kohfahl. Also wurde kräftig verhandelt. Mit einem positiven Ende.

Rund 150 Standorte besuchen die Coaches der Fußballschule in Deutschland mit ihren „Clinics“. Gerade die ländlichen Regionen sind Kohfahl wichtig. „Wir suchen uns die Stationen strategisch aus.“ Gerade den Fußball-Bundesligisten, die alle selbst derartige Nachwuchskonzepte verfolgen, geht Real am liebsten aus dem Weg. „Wir wollen keine Konkurrenz.“ Scheuen müssten sie die Verantwortlichen nicht. „Wir sind der Marktführer“, sagt Kohlfahl stolz. Und das bei rund 360 Anbietern von Camps in Deutschland. „Es gibt 1,46 Millionen Kinder zwischen 7 und 14 Jahren, die Fußball spielen, rund 500 000 besuchen solche Schulen.“

In Jugendleiter Andreas Augscheller und dem 1. FC Garmisch-Partenkirchen haben die Verantwortlichen einen guten Partner gefunden. „Es klappt hervorragend.“ Vom 7. bis 11. August startet das nächste Camp am Gröben – für 7- bis 15-Jährige. Das Programm ist straff: Trainiert wird sechs Stunden täglich. Noch gibt es freie Plätze.

Befürchtungen, Real Madrid sei mit diesem Programm lediglich auf der Suche nach Supertalenten, nimmt Kohfahl sofort den Wind aus dem Segel. „Bei uns kann jeder mitmachen.“ Neben der Förderung fußballerischer Fähigkeiten geht den Real-Trainern speziell auch um Werte. „Ein Superstar, der seine Mitspieler nicht mitreißen kann oder will, den brauchen wir nicht.“ Daher gibt es ein Bewertungssystem anhand einer persönlichen Scorekarte, in die Punkte in zehn Kategorien eingetragen werden. Die Besten haben am Ende die Chance, sich für ein Deutschland-Finale zu qualifizieren. Einzigartig. „Mindestens drei schaffen es aus dem Camp in Garmisch-Partenkirchen“, kündigt Kohfahl an. Jeder Teilnehmer bekommt am Ende eine Urkunde und ein Zeugnis. „Darin erhält er auch Anleitungen, wie er sein Spiel entwickeln kann, egal auf welchem Level.“ cf

Info und Anmeldung

Alle Informationen gibt es unter www.frmclinics.com, dort kann auch das Paket gebucht werden.