2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar

Nachschuss: Der Fußball ist eine launische Diva

Die aktuelle Lage bei den Landesliga-Klubs vom Hochrhein

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Gerüchten zufolge hat am Sonntag auf dem Wittlinger Sportplatz ein Spruch inflationär die Runde gemacht: „Hättet Ihr Euch doch ein paar Tore aufgehoben."
Manche dachten ja an undichte Tornetze, als ihnen von acht Wittlinger Treffern berichtet wurde, doch das 8:2 gegen Tiengen ist inzwischen amtlich, und so klärt sich allmählich auch auf, warum Wittlingen in der Landesliga, Staffel II, das Zuschauerranking anführt: Erlebnis- statt Ergebnisfußball. Beim Jehle-Beer-Team ist selbst dann was los, wenn keine Tore fallen. „Danke an den lieben Gott, wir hätten 15:0 verlieren können“, sagte der Zeller Trainer Joachim Boos nach einem 0:0 beim Aufsteiger. Der Mann hat eindeutig Humor und kein Problem mit Objektivität.

Wer jetzt entgegnet, das bisher Erzählte habe die gleiche Wertigkeit wie die Nachricht über einen geplatzten Müllsack in Rheinfelden, der hat nicht ganz Unrecht. Eine perspektivische Aussagekraft besitzt das 8:2 nämlich zu null Prozent. Dafür ist der Fußball zu sehr launische Diva. Schon eher einen Trend verrät die auf zwölf angewachsene Zahl der Feldverweise für Tiengen. Dabei sind erst elf Spiele gelaufen. Fast schon in der Verbandsliga angekommen war der SV Laufenburg, doch die Studententruppe wurde jäh gestoppt, mutmaßlich weil der Vorlesungssaal nicht um die Ecke liegt (Stockkamp: Berlin!).

Der FV Lörrach-Brombach macht währenddessen auf Leisetreter und ist schon Dritter. „Von Spiel zu Spiel denken“, heißt es im Grütt. Ja, ja. Drei Euro bitte. Und der FC Steinen-Höllstein? Der ist aus dem Tritt geraten. Auch gegen Freiburg St. Georgen war man wieder super drauf, sagte Trainer Trautwein, doch es reichte nur zu einem 0:2. Vielleicht zielen die Steinener einfach zu genau. Heutzutage trifft ja manchmal auch, wer vorbei schießt.
Aufrufe: 021.10.2013, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor