2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Lutz Siebrecht, der Sportliche Leiter der Ulmer Fußballer, glaubt nicht an eine schnelle Einigung in Sachen Aufstiegs-Reform.  Kessler
Lutz Siebrecht, der Sportliche Leiter der Ulmer Fußballer, glaubt nicht an eine schnelle Einigung in Sachen Aufstiegs-Reform. Kessler
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Nachdenken beim SSV Ulm 1846 Fußball über die Aufstiegs-Reform

Lutz Siebrecht glaubt aber nicht an eine schnelle Lösung

Ein Ärgernis: Die Meister der Regionalliga steigen nicht automatisch auf. Jetzt liegen mehrere Reform-Vorschläge auf dem Tisch.

Mittelfristig, daraus machen die Verantwortlichen des SSV Ulm 1846 Fußball kein Geheimnis, wollen die Spatzen in die Dritte Liga. Kurzfristig muss das Team von Trainer Tobias Flitsch nach dem Saisonfehlstart (sieben Punkte aus neun Spielen) schauen, den Klassenerhalt in der viertklassigen Regionalliga möglichst früh zu sichern.

Doch die Aufgabe am Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg II, der bereits 17 Punkte auf dem Konto hat, ist alles andere als leicht. Seit die Freiburger Fußball-Schule im Möslestadion besteht (2001), hat der SSV 46 dort bei elf Auftritten nie gewonnen. Beim letzten Gastspiel im September 2013 sprang immerhin ein 1:1 heraus – ein Resultat, mit dem die Ulmer auch heute leben könnten.

Bis ganz nach oben ist es für die Ulmer ein weiter Weg. Dennoch war Lutz Siebrecht, der Sportliche Leiter beim SSV 46 Fußball, in dieser Woche beim Treffen in der Sportschule Schöneck dabei, als die Regional- und Drittligisten aus dem Südwesten über die Verzahnung der beiden Spielklassen diskutierten. „Es ist ein sehr schwieriges Thema. Viele Vorschläge und Ideen wurden angesprochen, aber kurzfristig wird nichts passieren. Es wird noch etliche Treffen brauchen, bis sich was bewegt“, lautet Siebrechts nicht gerade optimistische Einschätzung.

Dritte Liga auf 22 Teams aufstocken

Das Problem am Konstrukt Regionalliga ist, dass die Meister der fünf vierten Ligen und der Südwest-Zweite nicht automatisch aufsteigen, sondern sich in Relegationsspielen drei freie Plätze erkämpfen müssen. Siebrecht plädiert dafür, die Dritte Liga auf 22 Teams aufzustocken, bei fünf Auf- und Absteigern. „Dies wäre die Lösung, die am schnellsten und einfachsten durchzusetzen wäre.“ Doch da spielen die 20 Drittligisten nicht mit. Sie vertreten „die klare Auffassung, es bei drei Absteigern zu belassen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung nach einem Treffen in Frankfurt.

Auch die bayerischen Teams haben sich in dieser Woche mit der Thematik befasst. Sie sprachen sich in einer „Wendelsteiner Vorlage“ für vier Aufsteiger in die Dritte Liga und die Beibehaltung der Regionalliga Bayern aus. Gleichzeitig und etwas überraschend erkennen sie an, „dass im Bereich der derzeitigen Regionalligen West und Südwest 50 Prozent der deutschen Herrenmannschaften am Spielbetrieb teilnehmen. Demgemäß sollten diesem Bereich 50 Prozent der Aufsteiger in die 3. Liga zugewiesen werden. Das würde zu einem Direktaufstiegsrecht der Meister in den Regionalligen West und Südwest führen.“ Für die Ulmer ist das Zukunftsmusik. Für sie gilt es auf dem Rasen in Freiburg.

Aufrufe: 030.9.2017, 08:58 Uhr
SWP / Gerold KnehrAutor