2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligabericht
War Dreh- und Angelpunkt der Wormaten und traf in Freiburg gleich zweifach: VfR-Angreifer Florian Treske (am Ball). Foto: Eibner
War Dreh- und Angelpunkt der Wormaten und traf in Freiburg gleich zweifach: VfR-Angreifer Florian Treske (am Ball). Foto: Eibner

Nach der Ebbe kommt die Flut

Wormatia siegt 3:1 beim SC Freiburg II / Sascha Wolfert im Krankenhaus

FREIBURG. Tief saß der Schock bei den Wormaten nach dem 2:7-Debakel gegen die Bundesliga-Reserve des SC Freiburg im letzten Aufeinandertreffen. Das jüngste Duell hat den völlig neuformierten Rheinhessen jedoch weit mehr als nur Linderung verschafft: Mit 3:1 (2:1) siegte die Elf von VfR-Coach Sascha Eller im Freiburger Möslestadion und setzt sich dadurch im oberen Tabellendrittel fest. VfR-Offensivakteur Florian Treske avancierte mit zwei Treffern und einer Torvorlage zum Spieler des Spiels.

Der Funktion als Wellenbrecher musste die Wormser Abwehr um Kristian Maslanka lediglich in der Anfangsviertelstunde nachgehen. Denn die immer wieder anrollenden Freiburger Angriffswellen sollten nicht von langer Dauer sein. Überraschend offensiv startete der Bundesliga-Unterbau der Freiburger, der in Gestalt von Immanuel Höhn und Sebastian Freis namhafte Unterstützung aus dem Profikader erhalten hatte. So wurde im Angriff immer wieder eben jener Freis gesucht, der für reichlich Gefahr im Wormser Strafraum sorgte. Es dürfte daher auch nicht verwundern, dass es kein Geringerer als Freis selbst war, der den Sportclub nach Vorarbeit von Dennis Russ in der 6. Minute in Führung schoss. Das ungute und unsichere Gefühl, das die Wormser zu beschleichen schien, spiegelte sich jetzt auch auf dem Platz wieder. Die Freiburger Offensive in Gestalt von Freis, Russ und Daniele Gabriele durchbrach immer wieder die Wormser Hintermannschaft und erspielte sich aussichtsreiche Möglichkeiten. Die Beste hatte zweifelsfrei SC-Stürmer Russ, der in 8. Minute den Ball jedoch nicht über die Linie drücken konnte.

Diesem Freiburger Offensivfeuerwerk in der Anfangsphase machte kurioserweise erst SC-Keeper Konstantin Fuhry ein Ende. Nach einem unglücklichen Rückpass bugsierte Fuhry das Spielgerät ungeschickt ins Toraus und verschuldete dadurch den die Wende bringenden Eckball. Florian Treske köpfte nach Eckball von Enis Saiti zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:1-Ausgleich ein. Der Knoten schien geplatzt, der Siegeszug war eingeleitet. Die Wormaten erkämpften sich in der Folge die größeren Spielanteile, wohingegen den Freiburgern die Puste auszugehen schien. So marschierte Jonathan Zinram, der bei der 5:1-Gala gegen den FC Homburg noch der überragende Mann auf dem Feld war, unbedrängt gute 40 Meter durch die Freiburger Hälfte, ehe er auf den freistehenden Treske ablegte. Diese freie Einschusschance ließ sich Offensivmotor Treske nicht nehmen und verwandelte souverän zum 2:1 (32.). „Wir sind schwer ins Spiel reingekommen, haben uns als Mannschaft aber nie aufgegeben und zurückgekämpft“, resümierte ein sichtlich erleichterter VfR-Coach Eller am Ende.

Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Wormser das Geschehen auf dem Gelände der Freiburger Fußballschule. So flankte Sandro Loechelt in der 55. Minute auf Sascha Wolfert, der den Ball haarscharf am langen Pfosten verpasste. Doch auch wenn die Freiburger fast schon geschlagen schienen, hatten sie immer noch Sebastian Freis. Doch auch er konnte die Freiburger Misere nicht aufhalten: In der 65. Minute traf er lediglich den Pfosten und verpasste somit die Chance, seine Mannschaft noch einmal zurück ins Spiel zu schießen. Dass das Glück an diesem Tag nicht auf der Seite der Gastgeber war, musste auch der eingewechselte Adel Daouri feststellen. Auch er scheiterte am Pfosten (83.).

Davon ließ sich Matchwinner Treske aber nicht beirren: Er hatte bereits in der 71. Minute mustergültig den eingewechselten Ali Özgün bedient, der zum vorentscheidenden 3:1 einnetzte. Den Unterschied am Ende machte jedoch nicht nur ein blendend aufgelegter Treske, sondern auch die Wormser Moral. „Wir wollten die drei Punkte einfach mehr“, fassten Treske und Eller unisono zusammen.

Bei aller Freude über den nächsten Dreier und das Klettern auf Tabellenplatz fünf war es dennoch ein teuer bezahlter Erfolg im Breisgau. Angreifer Sascha Wolfert musste in der 70. Minute nach einem Zusammenprall mit SC-Abwehrspieler Christopher Jullien ausgewechselt werden. Nach einer Untersuchung in einem Freiburger Krankenhaus kam dann die niederschmetternde Diagnose: Schultereckgelenkssprengung. Konkret bedeutet das, dass die Hinrunde für Wolfert gelaufen ist. Eine Operation des Ex-Elversbergers ist unumgänglich. „Das ist ganz bitter. Für Sascha, für die Mannschaft, für den gesamten Verein“, sagte Wormatias Sportlicher Leiter Marcel Gebhardt. Wolfert, der gerade erst so richtig in Fahrt gekommen war und gegen Homburg sein erstes Liga-Tor erzielt hatte, werde dem Team sehr fehlen. „Wir hoffen jetzt, dass die OP gut verläuft und er zur Rückrunde wieder auf dem Platz steht. Sascha ist ein Kämpfertyp“, blickte Gebhardt voraus.

Aufrufe: 014.9.2014, 12:00 Uhr
Andreas RiechertAutor