2024-05-08T14:46:11.570Z

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Ab- statt Aufbau: Die Tage des Platzes in Eberstadt gehören der Vergangenheit an.	Foto: Schepp
Ab- statt Aufbau: Die Tage des Platzes in Eberstadt gehören der Vergangenheit an. Foto: Schepp

Nach 25 Jahren war schon Schluss

VERLORENE PLÄTZE: +++ In Eberstadt wird planiert, was das Zeug hält / Vom alten Sportplatz fehlt inzwischen jede Spur +++

Eberstadt. Als einer von neun Stadtteilen der Stadt Lich liegt Eberstadt am nördlichen Rand der Wetterau und auch der Fußball existiert nur noch am Rande. Genau genommen liegt die Kickerei, in dem unter 1000 Einwohner großen Örtchen, seit über 20 Jahren brach, und auch der einstige Sportplatz des ortsansässigen TuS wird bald ganz verschwunden sein.

Der im Jahr 1922 gegründete Verein entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zwar zu einem modernen Verein mit Abteilungen wie Turnen, Leichtathletik, Wandern oder gar Spielmannsmusik, erst zu Beginn der 70er-Jahre entwickelte sich aber bei einigen ein gesteigertes Interesse an einer Fußballabteilung. Diese wurde nach intensiven Gesprächen mit dem Vorstand dann 1973 ins Leben gerufen. Das erste Spiel fand ausgerechnet gegen den jüngst abgestiegenen VfR Lich statt, vor großer Kulisse setzte es eine zweistellige Niederlage für die Eberstädter. Als klassischen Sportplatz konnte das Geläuf zu dieser Zeit allerdings nicht bezeichnet werden, es war eher eine provisorisch hergerichtete Wiese, die der Fußballabteilung in den ersten acht Jahren des Bestehens als Spielstätte diente. Erst im August 1981 wurde der von der Stadt Lich erbaute Sportplatz am Gambacher Weg seiner Bestimmung ergeben.

Erfolgserlebnisse feierten die TuS-Kicker nach dem unrühmlichen Auftakt gegen den großen Nachbarn aber doch, so ging es zu Beginn der 80er-Jahre nach oben in die A-Klasse. Beim Aufstiegsspiel gegen den TSV Albach, das in Leihgestern stattfand, säumten über 1000 Zuschauer den Spielfeldrand. Nach seiner Eigenständigkeit kickten die Eberstädter dann noch bis ins Jahr 1998 hinein mit dem SV Dorf-Güll in einer Spielgemeinschaft, ehe die Fußballabteilung dann mangels eigenen Personals kurz vor der Jahrtausendwende aufgelöst wurde.

Vom Sportplatz der Eberstädter, der nach der Auflösung wieder an die Stadt Lich ging, blieb nicht viel übrig und diente nur noch als Bolzplatz für die Jugendlichen des Ortes. Nun als Baugebiet ausgewiesen, dürfte er in Bälde komplett weichen. Einen neuen Bolzplatz zu erschaffen, wenn auch an anderer Stelle, wurde dem neuen Eigentümer aber zumindest aufgetragen.

Marc Steinert

Aufrufe: 011.8.2020, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor