2024-04-25T14:35:39.956Z

Ratgeber Medizin

Muskelzerrung

Viele Sportler kennen das Gefühl: Ein schneller Antritt eine rasche Bewegung oder Richtungswechsel und schon schmerzt es in der Waden- oder Oberschenkelmuskulatur. Muskelverletzungen sind die häufigsten Leiden eines jeden Sportlers. Die Zahl von Muskelzerrungen sind in den letzten Jahren aufgrund besserer sportartspezifischen Aufwärmarbeit und Dehnung bzw. Stretchingarbeit vor dem Training oder Wettkampf deutlich zurückgegangen. ( Vorbeugung ist besser als heilen ) .Dennoch gehören die Zerrungen immer noch zur den häufigsten Blessuren beim Fußball.

Symptome: Eine Zerrung entwickelt sich bei mehreren zusammenhängenden Faktoren. Im Gegensatz zum Faserriss macht sich eine Zerrung nicht akut bemerkbar. Es tritt ein Unbehagen im Muskel auf, das zunächst keine Bewegungseinschränkung mit sich zieht. Je länger man den Muskel in Beanspruchung nimmt, umso stärker wird das Gefühl des Unbehagens, der Muskel verkrampft sich und es entsteht ein starkes Spannungsgefühl, das bis zum Muskelkrampf führt. Je länger der Muskel belastet wird, umso ausgeprägter wird die Zerrung ausfallen. Ein spontaner Antritt ist jetzt nicht mehr möglich, aus Angst es könnte etwas in Muskel reißen.

Sofortmaßnahme: Das betroffene Bein ausschütteln bringt wenig. Den Muskel dehnen jedoch bringt eine sofortige Erleichterung. Auch sollte der Spieler jetzt ausgewechselt werden, um eine größere Verletzung und damit eine längere Spielpause zu vermeiden.

Wichtig ist jetzt, dass der betroffene Muskel detonisiert (entspannt) wird. Kühlen mit Crasheis aber auch normale Eiswürfel sollten 15 – 20 min. großflächig auf die schmerzende Stelle verabreicht werden. Auch ein „Hot-Ice „ Druckverband währe Ideal. Ein Artiofoamschaumgummi, aber auch ein Schwamm, vorher in Eiswasser getränkt, sollte mit einer Idealbinde fest um die verletzte Muskulatur gewickelt werden. Diese Behandlung (dehnen, kühlen) sollte auch in der Kabine nach dem Spiel nochmals stattfinden. Massagen und Korrekturbehandlungen sollten nur vom erfahrenen Fachmann durchgeführt werden, da bei unsachgemäßer Anwendung eine Verschlechterung eintreten kann. Auch rate ich von Wärmebehandlungen aller Art ab, da diese keine Besserung bringen.

Weitere Maßnahmen: Tägliches Dehnen im schmerzfreiem Bereich ca. 10 – 15 sec.10 – 12 x Zur Beschleunigung des Heilprozesses sollten Massage und Salbenverbände verabreicht werden. Zum Beispiel Spolera – Salbe oder Chomelanum –Salbe. Aber auch eine Enelbin – Paste können helfen. Zusätzlich empfehle ich Ultraschall oder Elektrotherapie.

Am zweiten Tag kann mit lockerem Lauftraining begonnen werden. Intensität ( wie lange, wie schnell ) nach eigenen empfinden, jedoch nie an die Schmerzgrenze!! max. 20 min.

Vorsicht! Keine schmerzstillenden Mittel und Salben verwenden, da sonst keine Kontrolle des Heilungszustandes wahrgenommen werden kann.

Ursachen: Durch das Tragen von falscher Kleidung beim Aufwärmen z.B. luftundurchlässige Jacke/Hose über den Trainingsanzug erreicht der Spieler relativ schnell die geglaubte Wettkampftemperatur. Meist sind aber nicht alle Muskelgruppen auf Betriebstemperatur. Zusätzlich zieht der Sportler den Aufwärmanzug erst kurz vor dem Spiel ab. Dadurch entsteht für die Haut und Muskulatur ein zu großer Temperaturunterschied. Der Aufwärmanzug sollte beim ersten Schweißtropfen auf der Haut ausgezogen werden und mit Wettkampfkleidung fortgesetzt werden.

Achtung! Schnellkraftsportarten z.B. Sprinter, Werfer usw. sind von dieser Aufwärmmethode nicht betroffen.

Eine erhöhte Zerrungsanfälligkeit ist auch durch Verluste von Mineralsalze zu beobachten. Sie sind wichtig für die Muskelfunktionen und der Gesunderhaltung der Muskulatur. Gerade bei sehr heißem Wetter ist die Gefahr von Muskelverletzungen größer als bei kälterem.

Mineraldrinks vor und während dem Spiel aber auch eine gut gewürzte Suppe 3 Stunden vor dem Spiel können der Zerrung gut vorbeugen.

Eine weitere Ursache von Zerrungen kann ein schlechter Trainingszustand sein. Aber auch ein geschwächtes Immunsystem, eine vereiterte Zahnwurzel, Nebenhöhlen oder Mandeln usw. begünstigen Entstehungen von Zerrungen.

Auch eine Ursache für Zerrungen kann ein schlechtes ( falsches ) Fußbett in den Fußballschuhen sein. Eine falsche muskuläre Belastung und dadurch eine schnell ermüdende Muskulatur begünstigen Zerrungen.

Achtung! Tipp!

  • Kein Alkohol in den ersten 24 Stunden, da der Flüssigkeitshaushalt und der
    körpereigene Regulierungsmechanismus negativ beeinflusst wird.
  • Magnesium z.B. Diasporal Trinkgranulat 2 x tägl.
  • Vitamine E
  • Traumanaseforte 3 x 2 Drg. Tägl.
  • Vorbeugen ist besser als heilen
  • auf gute Kleidung achten!!!
  • An heißen Tagen den Körper mit ausreichend Flüssigkeit in kleinen Mengen versorgen
Aufrufe: 05.6.2008, 21:18 Uhr
Klaus BarnsteinerAutor