Kein Aufbäumen beim Müllroser SV erkennbar

Mit so einem klaren Ergebnis hatten die knapp 100 Zuschauer im Stadion der Freundschaft am Sonnabend nicht gerechnet. Vor allem beim Frankfurter Trainergespann Veit Seiring und André Lingk war die Freude nach dem Spiel riesengroß. "Es war ein hochverdienter Sieg durch eine klasse Mannschaftsleistung. Ich möchte keinen Spieler herausheben, man hat einfach gesehen, dass wir den Sieg mehr wollten", sagte Seiring freudestrahlend.

Verdient war der Erfolg vor allem, weil sich die Reservemannschaft des Brandenburgligisten nicht hinten rein stellte, sondern ein munteres Spielchen absolvierte und den Gegner mit vielen Nadelstichen unter Druck setzte. Zudem ging die Taktik voll auf, die beiden torgefährlichen Brüder Paul und Max Herrmann in Manndeckung zu nehmen. "Florian Dahlmann und Oliver Seifert haben das richtig gut gemacht. Für Oliver war es ja ein ganz besonderes Spiel, schließlich hat er bis zum Sommer in Müllrose gespielt", erklärte Lingk.

Über weite Strecken bestimmten die Gastgeber das Spielgeschehen, scheiterten zunächst aber mit einem 18-Meter-Schuss durch Tommy Neumann (25.) sowie Joe Jurchen aus Nahdistanz (36.) am Gäste-Schlussmann Stefan Ammer. Kurz darauf machte es Michel Merten besser und vollendete mit einem klassischem Abstauber aus Nahdistanz zur Führung.

Doch wer nach dem Seitenwechsel ein Aufbegehren des Landesklasse-Vertreters erwartete, sah sich getäuscht. Nicht die Gäste bestimmten das Spielgeschehen, sondern der eine Klasse tiefer spielende Gastgeber.Tommy Neumann legte weiter nach und bediente Joe Jurchen, der aus 16 Metern Schlussmann Stefan Ammer keine Chance ließ und zum verdienten 2:0 für die Frankfurter vollendete (65.).

Ohne große Gegenwehr der Gäste erspielte sich die FCF Reserve noch weitere gute Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben. Zwei Minuten vor dem Abpfiff traf nach einem schönen Zuspiel von Michel Merten der eingewechselte Miro Dorenburg aus Nahdistanz zum 3:0-Entstand.

Auch FCF-Präsident Markus Derling zeigte sich hochzufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. "Ich bin stolz auf das Team. Es war eine souveräne Leistung und ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg. Dieser ist besonders wichtig fürs Selbstvertrauen, da sich die Mannschaft noch im Aufbau befindet", erklärte Derling und ergänzte: "In der nächsten Runde nehmen wir was kommt. Die Priorität liegt natürlich auf der Meisterschaft."

Dies gilt nun erst recht für die Müllroser, deren Trainer Ronny Schulze sichtlich angefressen war. "Ich bin enttäuscht über die Leistung meiner Mannschaft. Man hat heute gesehen, dass der Gegner bissiger war und alles richtig gemacht hat. Bei uns war kein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage zu erkennen. Es war zu spüren, dass Frankfurt den Sieg einfach mehr wollte, daher haben sie auch völlig verdient gewonnen", sagte Schulze.

Frankfurt II: Kreutzer, Seifert, Jurchen (76.Dorenburg), Henschel, Dahlmann, Kolax, Merten, Neumann, Sauer, Jönson (90.Bochow), Dochow

Müllrose: Ammer, Karge, Ponta, Berg (46. Apel), Berger (90. Kampioni), Kirchhoff, Sellin (74. Chmiela), Koch, M. Herrmann, P. Herrmann, Sagert.

Tore: 1:0 Merten (36.), 2:0 Jurchen (65.), 3:0 Dorenburg (88.) - Schiedsrichter: Thomas Reipen (Frankfurt) - Zuschauer: 90