Obloch verlässt MTV Berg

Es könnte alles so schön sein. Die Fußballer des MTV Berg haben in dieser Saison einen märchenhaften Aufstieg ins Spitzenfeld der Bezirksliga Süd vollzogen, kämpfen sogar noch um den Sprung in die Landesliga. Doch nach der Saison verlässt ausgerechnet der Baumeister des Erfolgs den Männerturnverein.
„Ich habe selten einen Trainer gesehen, der die Einheiten und Spiele so akribisch vorbereitet“, sagt MTV-Abteilungsleiter Florian Garke über seinen Coach Philipp Obloch. Dennoch muss sich Garke nun auf die Suche nach einem neuen Übungsleiter machen. Der 38-jährige Obloch kehrt in wenigen Monaten in seine Heimat Hamburg zurück. „Meine Frau kommt auch aus Hamburg, alle unsere Großeltern leben dort“, berichtet Obloch. Ihn zieht es bereits länger zurück nach Norddeutschland. Da nun auch mit seinem Arbeitgeber OPTA, einer Fußballdatenfirma aus Unterföhring, alles geklärt ist, kann Obloch München hinter sich lassen. „In Hamburg haben wir ein Haus mit Garten. Das ist schon etwas anderes als eine Wohnung im vierten Stock“, erzählt Obloch. Zudem kommt Sohn Jonathan demnächst in den Kindergarten. „Es ist der richtige Zeitpunkt“, konstatiert Obloch.

Er geht aber auch mit einem weinenden Auge. „Mir ist der Verein schon sehr ans Herz gewachsen“, bekennt der 38-Jährige. Der Übungsleiter hofft sehr, dass der MTV den eingeschlagenen Weg fortsetzen wird. „Die Mannschaft soll mit dem Selbstverständnis, noch mehr Potenzial abrufen zu können, in die Zukunft gehen“, fordert Obloch.

Die Nachfolgersuche hat derweil noch nicht begonnen. „Wir werden nun alle Optionen prüfen“, sagt Garke. Norman Sosna, der vor der Saison zum Partner von Obloch befördert worden war, wäre eine mögliche Lösung. Mit David Balogh haben die Berger zudem einen Spieler im Verein, der selbst bereits eine Herrenmannschaft betreut hat. „Vieles ist denkbar. Viel Zeit bleibt uns aber nicht“, stellt Garke fest.
Obloch war im Juli 2015 zum MTV gekommen, nachdem sich die Berger überraschend von Markus Wolf getrennt hatten. Nach einer schwierigen ersten Saison, die jedoch dank sehr guter Leistungen in der Relegation mit dem Klassenerhalt beendet werden konnte, lief es in dieser Spielzeit von Beginn an rund. Vier Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Rückstand zu Relegationsrang zwei gerade einmal drei Punkte.

Text: toh