2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Unter Druck: Die Rendsburger um Emre Kaya (rechts) sollten beim TuS Bargstedt schon etwas Zählbares mitnehmen. Die Nortorfer um Marc Nitsch (links) hingegen können nach den jüngsten Erfolgen im Derby beim PSV II unbeschwert aufspielen. Foto: hobke
Unter Druck: Die Rendsburger um Emre Kaya (rechts) sollten beim TuS Bargstedt schon etwas Zählbares mitnehmen. Die Nortorfer um Marc Nitsch (links) hingegen können nach den jüngsten Erfolgen im Derby beim PSV II unbeschwert aufspielen. Foto: hobke

»Sechs-Punkte-Spiel« beim TuS Bargstedt

Verbandsliga West: TuS hat im Kellerduell den Rendsburger TSV zu Gast / Tabellenführer MTSV Hohenwestedt empfängt Marner TV

In der Fußball-Verbandsliga West holte der MTSV Hohenwestedt bislang 22 von 24 möglichen Zählern. Im Heimspiel gegen den Marner TV (6./15 Punkte) will das Team von Spielertrainer Sebastian Barth das Konto weiter aufstocken und die Tabellenführung verteidigen. Im Verfolgerduell muss der Zweite TuS Jevenstedt (19) beim Vierten Kaltenkirchener TS (17) antreten. Um wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg geht es im Derby zwischen dem TuS Bargstedt (12./6) und dem Rendsburger TSV (14./4). Der TuS Nortorf (7./13) hat ebenfalls ein Derby vor der Brust. Das Team von Trainer Fabian Doege muss zum PSV Neumünster II (10./10).

PSV Neumünster II –TuS Nortorf (Sbd., 14 Uhr)
Die Besucher dieser Partie dürfen sich auf viele Tore einstellen, bei Spielen mit Beteiligung der PSV-Reserve fallen im Schnitt 7,5 Treffer. Die Gastgeber stellen mit 31 Toren die zweitbeste Offensive der Liga hinter Tabellenführer MTSV Hohenwestedt (45), haben aber auch schon 29 Gegentore kassiert. Das ist der viertschlechteste Wert unter den 16 Mannschaften. „Auf einen offenen Schlagabtausch habe ich eigentlich gar keine Lust. Mir wäre ein strukturiertes Spiel lieber“, blickt TuS-Coach Fabian Doege dem Anpfiff mit gemischten Gefühlen entgegen.

Vor allem vor der Angriffsreihe der Gastgeber hat Doege großen Respekt. „Die haben mit Vanja Vranjes, Christoph Maliszewski und nicht zuletzt natürlich Marinko Ruzic hervorragende Individualisten, die wir als Mannschaft aus dem Spiel nehmen müssen. Das wird eine große Herausforderung.“ Der Matchplan sieht zudem vor, die Defensivschwächen des Gegners zu nutzen. „Die werden sich sicherlich nicht vor und im Sechzehner so einigeln wie der RTSV am vergangenen Wochenende.“ Fehlen wird der aus dem Rendsburg-Spiel gesperrte Rouven Lamprecht, der Einsatz von Adrian Vollquardsen (Grippe) ist ebenso fraglich wie der von Torsten Waubke (Arbeit). Dafür ist Alexander Gerst wieder mit von der Partie.

TuS Bargstedt –Rendsburger TSV (Sbd., 16 Uhr)
Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge – das Spiel beim SV Rickling am vergangenen Wochenende wurde beim Stand von 1:0 für den TuS nach 35 Minuten wegen eines Gewitters abgebrochen – und dem Abrutschen auf Platz 12 wollen die Bargstedter ihren freien Fall gegen ebenfalls unter Druck stehende Rendsburger stoppen. „Das ist ein Sechs-Punkte Spiel, ohne Frage. Der Verlierer dieses Spiels wird voraussichtlich lange mit dem Abstiegskampf zu tun haben“, sagt Bargstedts Obmann Thomas Merten zur Bedeutung des Derbys. Mut macht Merten die Leistung aus dem Spiel am vergangenen Sonntag beim SV Rickling. „Dass das Spiel abgebrochen wurde, ist natürlich sehr ärgerlich. Wenn wir daran anknüpfen, wo wir in Rickling aufgehört haben, bin ich zuversichtlich. Ich sehe uns zwar nicht als Favorit, aber wir gehen sehr gut gerüstet in das Kellerduell.“ Einen „Pflichtsieg“ will Merten nicht ausrufen. „Das würde die Mannschaft nur unnötig unter Druck setzen. Zwar ist der RTSV personell ziemlich angeschlagen. Aber angeschlagene Boxer sind bekanntlich ja besonders gefährlich“, warnt er seine Mannschaft eindringlich , eine konzentrierte und kämpferische Leistung abzuliefern.

Die personelle Lage des Rendsburger TSV ist prekär. Mit Erdi Kaya und Yetis Alaca sind zwei Stammkräfte nach ihren Gelb-Roten Karten aus dem Nortorf-Spiel gesperrt. Fehlen wird berufsbedingt auch Stammtorwart Jürgen Thodt, so dass mit Matthias Homrich wieder ein Feldspieler zwischen die Pfosten muss. Einziger personeller Lichtblick: Oilid Adsi und Ahmet Akyildiz stehen wieder zur Verfügung. Spieltaktisch setzt der RTSV mehr auf Defensive. Ganz wichtig ist für RTSV-Spielertrainer Özkan Altin jedoch, dass die Abwehr stabiler wird. „Wir müssen auch die Zahl der Fehlpässe im Mittelfeld vermeiden“, fordert der 44-Jährige. Deshalb wird der Routinier auch wieder ins Mittelfeld rücken und versuchen, mit Mannschaftskapitän Serdzan Redzepovski das Spiel zu ordnen. In der Offensive plant Altin mit Biniam Yohanes, einem Spieler der „Zweiten“. „Er ist schnell und kann mit dem Ball umgehen“, sagt Altin über dessen Qualitäten. Sie sollen helfen, aus Bargstedt etwas mitzunehmen. „Ein Punkt ist gegen die kampfstarken Gastgeber unser Ziel“, meint der RTSV-Trainer.

MTSV Hohenwestedt –Marner (Sbd., 16 Uhr)
Das Spiel gegen den Aufsteiger aus Dithmarschen, der sich mittlerweile hervorragend an die neue Spielklasse gewöhnt und sich bis auf Platz 6 vorgearbeitet hat, sieht MTSV-Spielertrainer Sebastian Bart als „echten Prüfstein“ für seine Mannschaft. „Marne hat eine sehr ausgeglichene Mannschaft ohne auffällige Schwächen, das wird keine einfache Aufgabe.“ Besonderes Augenmerk sollten die Hohenwestedter auf die Defensive legen. „Da müssen wir in der eigenen Hälfte enger stehen als zuletzt und dem Gegner keine Räume gönnen. Mit den beiden Karhn-Brüdern in Mittelfeld sowie Bastian Dreesen im Sturm haben die Dithmarscher Akteure, die ein Spiel auch mal alleine entscheiden können.“

Zu Gute kommen sollte dem MTSV allerdings die Tatsache, dass der Platz in Hohenwestedt sehr groß ist. Das kommt dem sehr offensiv ausgelegtem Flügelspiel der Gastgeber entgegen. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Ferdinand Hummel, der in der Woche wegen einer Magenerkrankung nicht trainieren konnte. „Sollte er ausfallen, müssen wir eine andere Lösung finden.“ Ob das allerdings eine Systemumstellung mit sich bringt, konnte und wollte Barth nicht verraten.

Kaltenkirchener TS –TuS Jevenstedt (Sbd., 16 Uhr)
Die Kaltenkirchener konnten als einziges Team bislang dem MTSV Hohenwestedt einen Punkt abringen. „Das sagt schon alles über den Gegner“, schwingt in der Stimme von TuS-Coach Michael Rohwedder eine gehörige Portion Respekt mit. Vor allem Torjäger Lukas Freitag hat es Rohwedder angetan. „Ein pfeilschneller Mann, auf den wir aufpassen müssen.“ Und überhaupt sei die Offensive der Gastgeber sehr gut besetzt, so der Jevenstedter weiter. Das habe aber keinerlei Auswirkung auf die eigene Taktik. „Wir leben ebenfalls von unserer Offensivkraft und werden uns in Kaltenkirchen bestimmt nicht einigeln. Und wir sind mittlerweile selbstbewusst genug, um zu sagen, wir wollen aus Kaltenkirchen drei Punkte mitnehmen.“

Auf Justus Jeß wird Rohwedder bei diesem Unterfangen verzichten müssen. Der Mittelfeldakteur hat sich vorerst für ein halbes Jahr abgemeldet, geht er doch kommende Woche auf Weltreise. „Und so kurz vor dem Abflug wollte Justus kein Risiko mehr eingehen. Es wäre ärgerlich, wenn er sich jetzt noch verletzt. Dafür muss man dann auch mal Verständnis haben, schließlich ist Fußball nur ein Hobby.“ Dass mit Timo Klug (Urlaub) ein weiterer wichtiger Spieler fehlt, will der TuS-Coach nicht dramatisieren. „Natürlich hätte ich beide gerne dabei gehabt. Aber wir sind auch so stark genug.“ Zumal mit Sebastian Hehnke, Mathis Mrosek und Thore Neben „drei starke Akteure“ (Rohwedder) in der Kader zurückkehren.
Aufrufe: 022.9.2017, 17:00 Uhr
SHZ / hob;ths/rm;ths;hobAutor