Nachdem Geisbusch wieder bei Bewusstsein war, empfahl Maraoub ihm, sich auswechseln zu lassen. Viersens Trainer Mischa Bongarz fragte Geisbusch nach seinem Zustand, doch der wollte weiterspielen, um dann nach drei, vier Schritten erneut zusammenzubrechen. Nun wurde er ausgewechselt.
Der Zusammenprall war eine Situation, die in jedem Spiel vorkommen kann. Hernach ist eigentlich von den Spielern mehr Verantwortungsbewusstsein gefordert, um sich nach einer Verletzung (vor allem am Kopf) auswechseln zu lassen. Sowohl Maraoub als auch Bongarz machen dem Schlussmann der Rheindahlener keinen und der Schiedsrichterin zumindest nur einen leisen Vorwurf, sich nicht näher mit dem Verletzten befasst zu haben. Deshalb dankte Bongarz dem Physio für das schnelle Eingreifen. "Das hätte nicht jeder gemacht. Die meisten behandeln nur die eigenen verletzten Spieler", sagte er.
Doch wer ist "Momo", wie er von allen genannt wird? 53 Jahre alter gebürtiger Tunesier, der seit nunmehr 30 Jahren in Mönchengladbach beheimatet ist. Schon in Tunesien hatte "Momo" einem Spieler, der ebenfalls seine Zunge verschluckt hatte, geholfen und ihm so mutmaßlich das Leben gerettet.
Sportler aus dem hiesigen Raum und dem Ruhrgebiet kommen in seine Praxis, um sich behandeln zu lassen. Davon zeugen auch die vielen Danksagungen. Aufgrund einer Anzeige darf er seit rund einem Jahr nicht mehr mit der Krankenkasse abrechnen. Darüber zieht sich seit geraumer Zeit ein Rechtsstreit, der Maraoub nicht nur Nerven, sondern auch viel Geld kostet.