2024-04-25T14:35:39.956Z

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Brannte immer für den Fußball, nun ist sein Akku leer: Harald Borgemeister.  Foto: Rudi Apprich
Brannte immer für den Fußball, nun ist sein Akku leer: Harald Borgemeister. Foto: Rudi Apprich
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Motivationskünstler Harald Borgemeister verkündet Karriereende

Nach 27 Jahren ist Schluss mit dem Trainer-Dasein

Motivations­künstler Harald Borgemeister, der den SV Thalfingen trainiert hat, nimmt nach 27 Jahren Trainer im Fußball-Bezirk seinen Hut.

Der Akku von Fußball-Trainer Harald Borgemeister ist leer. Der 54-Jährige und sein letzter Klub SV Thalfingen (Kreisliga A/Donau) vereinbarten die sofortige Trennung am Dienstagabend. „Ich bin ausgelaugt und müde. Ich musste die Reißleine ziehen“, sagt Borgemeister. Er war erst in der Winterpause in Thalfingen eingestiegen, nachdem er im Spätherbst beim Bezirksligisten TSV Westerstetten wegen Unstimmigkeiten mit der Abteilungsleitung zurückgetreten war.

Borgemeister war als Motivationskünstler bekannt. Sein jährliches Spaghettiessen mit den jeweiligen Mannschaften und teilweise Ex-Kickern bei ihm zuhause hatte in der Region schon Kultstatus. „Ich bin ein impulsiver Typ. Wenn ich es dann den Spielern nicht mehr rüberbringen kann, dann war es das. Ich will nicht mehr“, ergänzt er. Für Thalfingens Abteilungsleiter Bruno Weitmann kam der Schlussstrich von Borgemeister „in dieser Konsequenz überraschend“. Wobei Weitmann selbst schon festgestellt hatte, dass „Harry“ nicht mehr das Feuer hatte, für das er im Bezirk berühmt war. „Wir haben ihn geholt, weil wir jemand gebraucht haben, der die Mannschaft anpeitscht. Das war aber nicht mehr der Borgemeister, wie ich ihn kenne. Wir müssen diesen Schritt nun akzeptieren.“ Nachfolger wird vorläufig bis zum Saisonende Borgemeisters Vorgänger und Co-Trainer Thomas Meier. Das Thalfinger Eigengewächs hatte im Herbst 2016 nach der Trennung von Andreas Stolecki schon einmal das Kommando beim SVT übernommen.

Borgemeister, der nie mit einem Verein abgestiegen und den TSV Pfuhl und den SV Pfaffenhofen in die Bezirksliga sowie den SV Markbronn (heute FC Blautal) in die Kreisliga A geführt hatte, freut sich aufs Leben nach dem Fußball: „Ich will zunächst einmal Abstand gewinnen und dann gelegentlich ein Spiel nur noch als Zuschauer verfolgen.“

Aufrufe: 023.3.2017, 08:27 Uhr
SWP / dgAutor