2024-05-02T16:12:49.858Z

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Da ist er: Der neugewählte Kreisfußballausschuss des Fußballkreises Gießen um Henry Mohr (mitte).	Foto: Hillgärtner
Da ist er: Der neugewählte Kreisfußballausschuss des Fußballkreises Gießen um Henry Mohr (mitte). Foto: Hillgärtner

Mohr bleibt Gießens Fußballchef

KREIS GIESSEN: +++ Beim „Großen“ Kreisfußballtag in Londorf wird der amtierende Kreisfußballwart zum sechsten Mal in Serie ins Amt gewählt +++

LONDORF/GIESSEN. Hört man die Zahlenfolge „54, 74, 90, 2014“, dann weiß jeder Fußballfan, dass es sich dabei um die Jahre der vier deutschen Weltmeistertitel handelt. Im Gießener Fußballkreis lautet die wichtigste Reihe seit Samstag „2000, 2004, 2008, 2012, 2016, 2020“ – zum sechsten Mal wurde Henry Mohr nämlich von den Vereinsvertretern beim „Großen Fußballtag“ in Londorf zum Kreisfußballwart gewählt und geht damit in seine bereits sechste Amtsperiode.

In der Lumdatalhalle in Londorf feierte der 66-Jährige dabei ein Traumergebnis und erhielt wie bei seiner allerersten Wahl am 8. April 2000 in Wieseck 100 Prozent der abgegebenen Stimmen. Wie zufrieden die Vereine offenbar mit der Arbeit des Gießener Fußballkreises und der handelnden Personen sind, zeigte sich aber nicht nur bei der Wahl Mohrs, sondern auch bei der von Hans-Peter Wingefeld und von Hans Peter Schön, die in ihren Ämtern als stellvertretender Kreisfußball- beziehungsweise Kassenwart bestätigt wurden und dabei ebenfalls einstimmig gewählt wurden.

Als Gastgeber der rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung fungierte am Samstag der TSV Londorf, der in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen seiner Fußballabteilung feierte. Im Namen des TSV sprach Guido Krapp ebenso Grußworte wie der Bürgermeister der Stadt Rabenau, Florian Langecker, Landrätin Anita Schneider, Staatssekretär Manuel Lösel, der Sportkreis-Vorsitzende Prof. Dr. Heinz Zielinski sowie der Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes Stefan Reuß, der darüber hinaus den Vereinen für das große Verständnis und das Mittragen der Entscheidungen in der „Corona-Saison 2019/20“ ausdrücklich dankte.

Viel Lob

In seinem Bericht erwähnte der in Burkhardsfelden geborene Mohr, dass der Gießener Fußballkreis zu einem der größten in Hessen zählt und immer rund 100 Vereine mit knapp 22 000 aktiven Mitgliedern beherbergt. Da vor allem in den kleinen Kreisgemeinden die personellen Probleme aber nicht kleiner werden dürften, rechnet dieser auch künftig mit weiteren Zusammenschlüssen. Sehr lobend erwähnte der Kreisfußballwart die gute Jugendarbeit, die gute Zusammenarbeit mit der Presse und vor allen Dingen die mit den „Stadtwerken Gießen“, wofür die prächtige Entwicklung des SWG-Kreispokals sinnbildlich stehe.

Bewährt bei den Veranstaltungen des Fußballkreises haben sich – so Mohr – auch der „kleine Fußballtag“, der erst jüngst auf der Tribüne des Gießener Waldstadions stattgefunden hatte, sowie der Jahresempfang in der „Licher Brauerei“, bei dem die Ehrenamtsieger ausgezeichnet werden. Da die Beträge, die Vereine für fehlende Schiedsrichter zahlen müssen, nach wie vor hoch seien, warb der „KFW“ nochmals dafür, geeignete Sportkameraden für die Neulingslehrgänge zu melden.

Positiv erwähnte der 66-Jährige auch einige Themen, die im Kreis Gießen angestoßen wurden, wie die „Lebensrettung beim Sport“, bei der in fünf Einheiten über 90 Menschen von den Johannitern zu „Lebensrettern“ ausgebildet wurden. Auch die Einführung des „Licher Fair Play Cups“, bei dem Mannschaften für besonders faires Verhalten ausgezeichnet werden, ist einmalig in Hessen. Zudem dankte Mohr sowohl den vielen ehrenamtlichen Vereinsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen für ihre geleistete Arbeit, als auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreisfußballausschusses für die „gute und wohltuende „Zusammenarbeit“.

Der stellvertretende Kreisfußballwart Hans-Peter Wingefeld – schon nahezu 16 Jahre an der Seite Mohrs tätig – lobte besonders die vorbildliche Zusammenarbeit mit dem Fußballkreis Alsfeld, den Kreisfußballausschüssen Gießen und Alsfeld, den Vereinen im Allgemeinen und in seiner Funktion als Klassenleiter denen seiner Kreisoberliga Süd im Besonderen. Silja Römer, Referentin des Frauenfußballs, wies auf die erfreuliche Entwicklung im Frauenfußball, der mittlerweile seit 50 Jahren offiziell rollt, hin. „Dass der Frauenfußball mittlerweile einen wichtigen Bestandteil in der Fußball-Landschaft darstellt, ist dem großen Engagement in den Vereinen des Kreises zu verdanken“, so Römer in ihrem Bericht.

Kreisschiedsrichter-Obmann Andreas Reuter hob in seinen Ausführungen hervor, dass in den letzten vier Jahren zwar Neulingslehrgänge mit insgesamt 140 Teilnehmern durchgeführt wurden, viele im ersten Jahr aber schon wieder aufhören. 190 aktive Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen zählt die Vereinigung aktuell. Die Tendenz ist allerdings rückläufig, weshalb weiterhin alles dafür getan werden muss, Nachwuchs zu gewinnen. Auch die 100-Jahr-Feier der Vereinigung im vergangenen Jahr sowie die besondere Festschrift erwähnte Reuter, der dafür allen HelferInnen dankte und ebenso dem Förderkreis, den Vereinen und dem Kreisfußballausschuss. Ob des Ausfalls des dfb.net am letzten Wochenende wies der Kreisfußball-Obmann, dessen Ausschuss ebenfalls ohne Gegenstimme bestätigt wurde, noch einmal darauf hin, dass bei einem solchen Fall unbedingt ein manueller Spielbericht ausgefüllt werden müsse. Eine Vorlage hatte dieser den Vereinen bereits zukommen lassen. Zudem betonte Reuter noch, dass auch die Spielerpässe, die es zukünftig nicht mehr geben soll, aktuell noch mitgeführt werden müssen.

Nach 24 Jahren im geschäftsführenden Vorstand dankte Kreisjugendwart Jürgen Jung seinen Mitstreitern in all den Jahren, musste zum Abschied aber verkünden, dass die Zahl der Jugendmannschaften in der vergangenen Saison um 42 im Vergleich zur Spielzeit 2018/19 zurückgegangen war. Als Jungs Nachfolger ist seit einiger Zeit Klaus-Jürgen Schretzlmaier im Amt.

Nach zahlreichen Ehrungen von Vereins- und Verbandsmitgliedern liefen die Wahlen dann äußerst zügig ab. Da 72 von 98 Vereinen des Fußballkreises Gießen anwesend waren, wurde die Beschlussfähigkeit festgestellt. Nachdem der Kreisfußballausschuss entlastet, Mohr, Wingefeld sowie Schön einstimmig in ihren Ämtern bestätigt und für vier weitere Jahre gewählt worden waren, stand die Wahl des Vorsitzenden des Kreissportgerichtes auf der Agenda. Da Alexander Rother nicht mehr zur Verfügung stand, bedurfte es eines Nachfolgers, der in Karsten Kostka gefunden wurde. Auch der Jurist erhielt eine breite Mehrheit der Stimmen. Zudem wurden im Anschluss die Mitglieder des Regionalsportgerichts sowie die Delegierten und Ersatzdelegierten für den Verbandstag am 28. November in Grünberg bestimmt.

Hilgardt emotional

Mit Abschlussworten von „Urgestein“ Horst Hilgardt, die allerdings ein wenig nach Abschied klangen, endete die Veranstaltung in der Lumdatalhalle. „Ich wollte mich bei Euch heute schon mal für die tolle Zeit bedanken. Wer weiß, was in vier Jahren sein wird. Der Fußball hat mein Leben bereichert und war mit immer eine Herzensangelegenheit. Zwar sehe ich die Sonne noch voll und rot am Horizont, aber nicht mehr ganz, sondern nur noch ein Stück“, entließ das „Urgestein“ des Gießener Fußballkreises, das dem Ausschuss als Beisitzer erhalten bleibt, die Besucher des „Großen Kreisfußballtages“ mit wehmütigen Worten in den Samstagmittag.



Ehrungen

- Große Verdienstnadel: SiljaRömer, Joachim Schaffer, Stefan Mandler, Stefan Munzert. Ehrennadel in Gold: Roland Kühn. Ehrennadel in Silber: Harry Keil, Burkhard Vogel, Thorsten Balser, Jörg Steiss, Hans-Peter Wingefeld.

. Vereinsehrungen/Ehrenbrief: Jana Leib (FFC Pohlheim), Angela Zipse (Blau-Weiß Gießen), Marleen Eckl, Rocco Aiello (beide TSV Lang-Göns), Kai Otto (TSV Treis/Lumda), Manfred Wissner (SV Geilshausen), Thomas Rennert, Ümit Koc (beide 1. SC Sachsenhausen), Udo Kreisel, Michael Engel, Thomas Chiuksza, Jens Bernecker, Guido Krapp, Jürgen Müller, Jan Dominik Schmidt (alle TSV Londorf).

Ehrennadel in Bronze: Steffen Heußner (TSV Lang-Göns), Karl-Ernst Lind (SSV Lardenbach/Klein-Eichen), Hartmut Krieb (TSV Treis/Lumda), Oliver Heil, Albrecht Jox (beide FV Ober-Bessingen).

Große Verbandsehrennadel: Heinrich Glawion (TSV Treis/Lumda), Manfred Leibold, Dieter Geisler (beide FV Ober-Bessingen).

Aufrufe: 017.9.2020, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor