Modernste Photovoltaikanlage steht im Leimbachstadion

Der Clou der knapp viermonatigen Baumaßnahme ist allerdings nicht der Schutz vor Wind und Wetter für ca. 1100 Zuschauer. Vielmehr liegt die Besonderheit – vom Spielfeld aus nur zu erahnen – fest angeschraubt auf dem Dach der Tribüne. Genau wie seit kurzem bei der Haupttribüne des Leimbachstadions (3000 Quadratmeter mit 1612 Modulen) sorgt auch hier eine Photovoltaikanlage für Solarenergie. 256 Module sind auf dem deutlich kleineren Dach angebracht und produzieren bereits seit 14 Tagen Strom.

Die gesamte erzeugte Energie speist die Firma Schröder Elektrotechnik aus Hillmicke als Betreiber der Anlage ins Netz ein. Die Summe wird etwa dem Jahresverbrauch von 135 Einfamilienhäusern entsprechen. Für die Dachnutzung wurde ein 20-Jahres-Vertrag zwischen der Firma Schröder und der Stadt Siegen abgeschlossen. Die Miete für das Dach hat die Firma quasi vorab gezahlt.

„Wir haben jetzt im Leimbachstadion die größte und modernste Photovoltaikanlage im Siegerland. Als Gegenleistung hat sie eine Überdachung errichtet, die ins Eigentum der Stadt Siegen übergeht. Wir haben eine dreifache Win-Situation. Auch die Sportfreunde Siegen und der Schulsport profitieren. Dieser Kunstrasenplatz ist der am höchsten frequentierte Platz in der Stadt Siegen. Denn neben dem täglichen Trainingsbetrieb fanden 2015 hier insgesamt 187 Fußballspiele statt“, sagte Bürgermeister Steffen Mues.

Die Versorgung mit Solarstrom hat noch weitere Aspekte. Für Oktober kündigte Martin Schröder die Installation einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge an der Leimbachstraße an. Damit würden in Siegen zehn öffentliche Ladestationen mit 18 Ladepunkten zur Verfügung stehen. „Das Thema Elektromobilität wächst also in der Stadt“, fügte Mues hinzu. Sportfreunde Siegens 1. Vorsitzender Roland Schöler freute sich besonders über den gesteigerten Komfort: „Jetzt sind beispielsweise die Eltern, die bei Regen das Training ihrer Kinder verfolgen, besser vor schlechtem Wetter geschützt.“

Technische Besonderheiten erläuterte Martin Schröder. So schalte sich die Anlage bei Brandfällen automatisch ab. Auch seien sehr hochwertige Module eines namhaften deutschen Herstellers verbaut worden. Im Gegensatz zu den meisten chinesischen Produkten können diese auch Einschläge von tennisballgroßem Hagel schadlos überstehen.

Sicherlich auch interessant: die Anlage auf der Haupttribüne habe in zehn Wochen bereits ca. 25 000 Kilowatt Strom produziert.