2024-04-19T07:32:36.736Z

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Die Reserven von Delkenheim und Klarenthal spielen momentan noch in der Kreisliga A Reserve in Konkurrenz.Geht es nach Delkenheims Thomas Dieken, könnte das Spiel ruhig auch in Konkurrenz stattfinden. Foto: SC Klarenthal.
Die Reserven von Delkenheim und Klarenthal spielen momentan noch in der Kreisliga A Reserve in Konkurrenz.Geht es nach Delkenheims Thomas Dieken, könnte das Spiel ruhig auch in Konkurrenz stattfinden. Foto: SC Klarenthal.

"Modell Kreisliga D wäre super"

Streitthema In-Konkurrenz-Regelung für Reserven: FuPa hat Vereine, die es nicht direkt betrifft, zum Thema befragt

WIESBADEN. Eine Abstimmung, die den Fußballkreis in Atem hält. Heute Abend wird im Vereinsheim von Kastel 46 entschieden, ob die In-Konkurrenz-Regelung von Reserveteams von Kreisoberligisten gekippt wird. Vorausgesetzt auf dem Verbandstag in Grünberg im Juni wird festgelegt, dass Fußballkreise in Zukunft eigenständig darüber entscheiden dürfen. Da jeder Verein in Wiesbaden abstimmen muss, haben wir uns im Vorhinein mal umgehört, wie andere Vereine, die es nicht direkt betrifft, darüber denken.

Die Argumente der "Interessengemeinschaft B-Klasse", die sich vehement für die Abschaffung der In-Konkurrenz-Regelung einsetzt, lest ihr hier.

Die Argumente der Vereine, die die In-Konkurrenz-Regelung für Reserven bewahren möchte, lest ihr hier.

Frank Loy (Abteilungsleiter SV Biebrich 19 // als Kommentar auf unserer Seite): Die Reservemannschaften außer Konkurrenz war viele Jahre Gang und Gebe. Lediglich die damaligen "Landesligamannschaften"(Verbandsliga) durften eine Reserve melden. Ich fand es immer klasse, wenn sich Erste und Zweite gegenseitig anfeuern konnten. Dies ist heute zum Teil nicht möglich, wenn die beiden Mannschaften zeitgleich auf verschiedenen Sportplätzen auflaufen. Es fehlt hier auch an Betreuern,die dann doppelt benötigt werden.
Auch ist der Torwart der Zweiten, zumindest bei uns, der Ersatztorhüter der Ersten. Selbst Feldspieler können sich bei einem guten Spiel einen Platz auf der Bank der Ersten sichern.
Es gibt zwar zur Zeit zwei Reserverunden, die allerdings nur aus elf Teams in der A- bzw. neun in der B-Liga bestehen. Durch die eventuelle Reform könnte sich hier etwas ändern (...)."

Markus Bozan (Spielertrainer, SC Mesopotamien): Den Vorwurf, dass zweite Mannschaften, die in Konkurrenz spielen, eine Wettbewerbsverzerrung darstellen, kann ich überhaupt nicht verstehen. Zweite Mannschaften sind doch dafür da, Spielern aus der Ersten mit wenig Wettkampfpraxis oder jungen Spielern eine Möglichkeit zu geben, regelmäßig zu spielen. Wenn die Zweite demnächst außer Konkurrenz spielt, würde einiges an Motivation verloren gehen."

Christian Weiner (Spieler, Abteilungsleiter Fußball und zweiter Vorsitzender des SC Klarenthal): "Das Abschaffen der In-Konkurrenz-Regelung von Reserven wäre Schwachsinn. Es ist bereits jetzt so, dass viele Jungs, die nicht regelmäßig bei unserer Ersten in Konkurrenz spielen, zu anderen Vereinen in die B- oder C-Klasse abwandern."

Thomas Dieken (Spieler und 2. Vorsitzender, FV Delkenheim): Mit der Thematik haben wir uns im Vorstand auch schon befasst und uns auch nochmal zusammengesetzt. Wir sind da im Verein sehr zwiegespalten. Ich persönlich kann beide Seiten verstehen. Es hat auch früher mit Reserven außer Konkurrenz gut funktioniert. Wenn wir das Derby gegen Nordenstadt II spielen, merkt man schon, dass sich für dieses Spiel auch viele aus dem erweiterten Kader der Ersten aufdrängen wollen. Das haben wir auch früher ähnlich gemacht, als wir mit unserer Zweiten noch in Konkurrenz gespielt haben. Ich kann auch die B- und C-Klasse-Vereine verstehen, die teilweise nicht den Vorteil einer gewachsenen Vereinsstruktur haben. Das Modell einer Kreisliga D, wie es sie auch im Main-Taunus-Kreis gibt, in der alle Reserveteams in Konkurrenz - auch aus der A- und B-Liga - spielen würden, fände ich persönlich super."

Ronny Wendel (Trainer, FSV Schierstein 08): "Ich kann beide Seiten verstehen. Es ist verdammt schwer, aus der C-Liga rauszukommen, da es immer starke Reserven gibt, die einem den Aufstieg vermasseln. Wenn die Reserven außer Konkurrenz spielen, sollte die Klasse dieser Reserveliga dann für sich sprechen.

Stephan Mohr (Sportlicher Leiter, SV Niedernhausen): "Die Gruppenliga mit ihren fünf Absteigern ist für uns ja nicht gottgegeben und es kann immer passieren, dass wir mal in die Kreisoberliga absteigen. Es macht jetzt noch keinen Sinn für irgendetwas seine Stimme abzugeben, bevor auf dem Verbandstag in Grünberg nichts entschieden ist. Überdies finde ich es sinnvoll, dass auch Reserveteams in Konkurrenz spielen, vor allem weil sonst viele ambitionierte Jugendspieler weggehen."

Aufrufe: 019.1.2016, 12:00 Uhr
Philipp Durillo / Pascal AffelderAutor