2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
– Foto: Rocco Bartsch
Sparkasse

Kommentar: DFB – müssen wir uns Sorgen machen?

Kommentar von Norbert Feder +++ Die Stimmung an der Basis ist schlecht

Viele ehrenamtliche Vereinsfunktionäre aus dem Amateurbereich beklagen schon seit geraumer Zeit eine insgesamt ungenügende Wertschätzung ihrer Arbeit durch den DFB. Die Stimmung an der Basis ist schlecht.

Die seit mehr als zehn Jahre anhaltenden Skandale innerhalb des DFB-Managements, verbunden mit den sanktionierten Steuervergehen und den fast schon zur Gewohnheit gewordenen staatsanwaltlichen Ermittlungen bis hin zu Hausdurchsuchungen, erzeugen bei den Amateuren zusätzliche Sorgen.

Der DFB ist in der öffentlichen Wahrnehmung zu einer „schillernden Institution„ geworden. Die Sorgen im Amateurlager sind aus meiner Sicht berechtigt.

Neben diesen höchst negativen Entwicklungen schwelt nun offensichtlich ein Streit im Präsidium, wo sich vor dem Hintergrund persönlicher Auseinandersetzungen zwischen Präsident und Generalsekretär zwei Lager im geschäftsführenden Präsidium gebildet haben. Übrigens, sollten die Vorwürfe des Präsidenten gegen den Generalsekretär inhaltlich stimmen, dann ist dies kein Fall für einen verbandsinternen Untersuchungsausschuss, sondern ein Veruntreuungstatbestand der vor ein ordentliches Gericht gehört.

Nicht vergessen darf man die Tatsache, dass paralell zu diesen tiefgreifenden Streitigkeiten, zur Zeit ein 150 Mio. Euro teures Immobilienprojekt namens DFB-Akademie gemanagt werden muss.

Was passiert, wenn ein solches mit 95 Mio. geplantes und mittlerweile mit einer Planabweichung von mehr als 60% auf 150 Mio. Euro aus dem Ruder gelaufenes Prestigeobjekt in Mitleidenschaft gezogen wird.

Auch hier sei nochmal der Hinweis erlaubt, dass diese 60%tige Abweichung mit den Stimmen der Amateurvertreter im DFB-Bundestag genehmigt wurden.



Ist es Unsinn, wenn man an der Basis über Worst-Case Szenarien nachdenkt und die Frage aufkommt, wer eigentlich für den Fall haftet, dass ein solches Projekt ins Schlingern gerät? Schlägt die Haftung auf die Regional- und Landesverbände durch ?

Die Statements des DFB-Schatzmeisters zur finanziellen Situation des DFB klangen zu Beginn der Pandemie äußerst zurückhaltend und eher pessemistisch. Was in diesen Zeiten auffällt ist die Tatsache, dass man von den Amateurvertretern in Präsidium ,Vorstand und DFB- Bundestag keine kritischen Kommentare bezüglich der offensichtlichen Krise des DFB hört und liest.

Ich hoffe diese Vertreter sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Es braucht eine kritische Aus-einandersetzung mit diesen Vorgängen. Loyalität ist okay, es darf aber nicht zu blindem Vertrauen verkommen.

Der DFB ist auf keinem guten Wege, weil er die notwendige Bodenhaftung verloren hat. Die Voraussetzungen für eine geistig moralische Grundsanierung sind gegeben.

Aufrufe: 09.2.2021, 14:30 Uhr
Norbert FederAutor