2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
Künftige sportliche Steuermänner (v. l.): SVW-Vize Markus Walter, Co-Trainer Luigi Saraniti Pirello und Chefcoach Yildirim Sari.	Foto: Neumann
Künftige sportliche Steuermänner (v. l.): SVW-Vize Markus Walter, Co-Trainer Luigi Saraniti Pirello und Chefcoach Yildirim Sari. Foto: Neumann

,,Mit wenig viel erreichen"

Yildirim Sari, Luigi Saraniti Pirello und Markus Walter sehen Gruppenliga-Projekt als Chance +++ Kader so gut wie fix +++ "Einer der kleinsten Etats der Liga"

Wiesbaden. ,,Die Skeptiker", empfiehlt Yildirim Sari selbstbewusst, ,,sollen einfach bei unseren Heimspielen vorbeischauen." Der künftige Chefcoach des SV Wiesbaden verspricht nicht den Himmel auf Erden, aber ebenso wie Co-Trainer Luigi Saraniti Pirello steht er für Engagement, Leidenschaft und variable Spielweise.

Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Markus Walter, der als B-Schein-Inhaber und Diplom-Sportmanager das Trio der sportlichen Steuermänner beim künftigen Fußball-Gruppenligisten komplettiert, lassen die beiden Trainer derzeit unentwegt ihre Kontakte spielen. Drei, die sich in der Wiesbadener Fußball-Szene nach eigener Aussage bestens auskennen. Parallel sorgt sich Geschäftsführer Thomas Andiel um den administrativen Bereich.

Das stete Werben um Zugänge in Verbindung mit einem der ,,niedrigsten Etats der Liga" (Walter) ist offenbar erfolgreich. 18 der 22 Kaderplätze seien bestückt, lässt Walter durchblicken. Darunter befinden sich fünf, sechs Akteure als Korsettstangen, die Gruppenliga-Erfahrung oder Einsätze in höheren Klassen mitbringen. Dazu Talente aus Nachwuchs-Leistungszentren und drei Youngster aus der eigenen Schmiede. Sobald die letzten Zugänge feststehen, soll das gesamte Aufgebot präsentiert werden.

,,Wir sehen das Ganze nicht als Risiko, sondern als Chance. Wir wollen eine eigene Spielidee entwickeln und eine Mannschaft formieren, die mutig und kreativ agiert, die nicht nur auf ein System fixiert ist. Aber die Gruppenliga ist gnadenlos, weil in der Regel die Hälfte der Teams gegen den Abstieg spielt. Deshalb brauchen wir natürlich auch entsprechende Ergebnisse. Es gilt zunächst, aus einer Spieleransammlung von 22 Mann eine Mannschaft zu bilden. Das ist schon eine anspruchsvolle Aufgabe. Aber wir haben hungrige Spieler, wollen Leistungs-Fußball und Gemeinschaft leben", sprüht Sari vor Tatendrang.

Bei der Freien Turnerschaft erlebte er als Co-Trainer unter Andy Fuhlroth erfolgreiche Jahre, um zuletzt bei der U 16 des SV Wehen Wiesbaden Erfahrungen auf dem Leistungssektor im Jugendbereich zu sammeln. Mit Luigi Saraniti Pirello - beide funken fußballerisch wie zwischenmenschlich auf einer Wellenlänge - verbindet ihn eine gemeinsame Phase bei der Freien Turnerschaft.

Pirello selbst blickt auf eine bewegte Fußball-Vita zurück. Über die Jugendstationen Biebrich 02 und Mainz 05 gelangte er im spanischen Malaga in den Bannkreis des Profifußballs. Danach wechselte der gebürtige Sizilianer, dessen Familie in seinem ersten Lebensjahr nach Wiesbaden übergesiedelt war, zum italienischen Zweitligisten Treviso, mit dem er im zweiten Jahr in die Serie A aufstieg. Doch damit endete das Gastspiel in seinem Heimatland. Pirello pausierte, fand in Wiesbaden wieder den Spaß am Fußball und stabilisierte zuletzt die A-Jugend des Sportvereins. ,,Als ich anfing, kamen gerade mal vier Spieler ins Training", erinnert sich Pirello, der auch 2016/17 den ältesten SVW-Nachwuchs trainieren wird. Schließlich soll die Verzahnung zwischen erster und zweiter Mannschaft mit dem Jugendbereich optimiert werden. ,,Mit wenig viel erreichen", das ist laut Markus Walter das neue Credo des SVW, der sich auf diverse Derbys freut.

Vasic: wehmut vor letztem heimspiel

Das letzte Saisonmatch und das vorerst letzte Hessenliga-Heimspiel am Samstag (15 Uhr) gegen Schlusslicht Buchonia Flieden sorgen bei Chefcoach Djuradj Vasic für Wehmut: ,,Beim 5:0 über Hadamar vor der Winterpause haben wir gezeigt, dass wir in dieser Klasse ein Topteam sind. Ich bin überzeugt, dass wir eine große Chance gehabt hätten, um den Aufstieg mitzuspielen, bevor sich die Dinge im Verein anders als geplant entwickelt haben. Das ist im Rückblick schade und es tut sehr weh, dass es nicht erfolgreich weitergehen konnte." Doch letztlich war der freiwillige Abstieg in die Gruppenliga durch den Ausstieg von Hauptsponsor Andreas Reich unumgänglich.

Aufrufe: 020.5.2016, 05:00 Uhr
Stephan NeumannAutor