2024-04-24T07:17:49.752Z

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Mit viel Sonnencreme über den Atlantik

Am Sonntag reist Torfrau Lena Pauels aus Kevelaer nach Costa Rica zur U17-Weltmeisterschaft der Fußballerinnen.

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Wenn Lena Pauels am Sonntag aufwacht, wird sie nur wenig Zeit haben, um entspannt in den Tag zu starten. Die 16-Jährige wird nach Costa Rica aufbrechen, wo sie als dritte Torfrau mit der deutschen U17-Fußball-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft teilnimmt, die am 15. März beginnt.

"Das ist echt krass, und ich bin ein bisschen nervös", gibt sie zu, macht aber auch gleich deutlich, dass die Berufung in den Kader eine große Ehre für sie ist. Den 14-stündigen Flug plus vier Stunden Busfahrt nach Liberia, der ersten Station in dem mittelamerikanischen Land, nimmt sie gerne in Kauf. "Ich hatte damit eigentlich gar nicht gerechnet, da ich noch in der U16-Mannschaft bei der SGS Essen spiele", sagt sie. Nach einem Trainingslager in Portugal im Januar stand dann aber fest: Lena darf mit nach Costa Rica, und dabei helfen, den deutschen Kasten sauber zu halten.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass ich zum Einsatz komme, ist als dritte Torfrau eher gering. Wenn ich aber aufgestellt werde, bin ich zu einhundert Prozent bei der Sache. Außerdem ist das eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln." Zwar gebe es unter den drei Torfrauen Konkurrenzkampf, aber den sieht Lena nicht als allzu verbissen an. "Es wäre schlecht, wenn wir nicht untereinander konkurrieren würden, weil man sich sonst nicht verbessern kann. Wir verstehen uns untereinander sehr gut."

Und auch das Verhältnis zu ihren anderen Teamkolleginnen ist harmonisch – beste Voraussetzungen also, um bei der WM etwas zu reißen. Allerdings hat die deutsche U17-Elf mit Kanada, Ghana und Nordkorea eine schwere Vorrundengruppe erwischt. "Wie die Teams einzuschätzen sind, ist schwierig zu sagen", erklärt Lena. Deshalb sei das Mannschaftsziel auch noch nicht ganz konkret abgesteckt. "Das wird sich nach jedem Spiel herauskristallisieren."

Falls Deutschland am 5. April ins Finale einziehen sollte, wäre Lena fast einen ganzen Monat in der Fremde. Da ihre Familie nicht mitreist, soll der Kontakt ganz modern übers Handy und "WhatsApp" ablaufen. "Da wir dort auch regelmäßig trainieren, haben wir nur wenig Freizeit. Es gibt aber ein gewisses Rahmenprogramm. Und über das Land habe ich mich auch schon ein wenig informiert. Mein Vater hat dort schon einmal Urlaub gemacht", erzählt die 16-Jährige. Genügend Sonnencreme und Kopfbedeckungen gegen die sengende Sonne hat Lena schon eingepackt.

Um die Schularbeit wird sie aber nicht herumkommen. Seit September vergangenen Jahres besucht sie die elfte Klasse im Sportinternat am Helmholtz-Gymnasium in Essen und muss während ihres Costa-Rica-Aufenthaltes auch Klausuren schreiben. "Die bekomme ich zugeschickt, und anschließend sende ich sie wieder nach Deutschland zurück. Außerdem werden zwei Lehrer mitreisen, die uns unterrichten."

Lena hat also gleich die doppelte Chance, Erfolge zu feiern. Einmal auf dem Fußballplatz und einmal, wenn sie zu Hause erfährt, dass sie die Klausuren bestanden hat.

Aufrufe: 08.3.2014, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor