2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
„Kein“ Duell auf Augenhöhe lieferte sich Bad Grönenbachs Alexander Kühn (Nr. 11) mit Babenhausens Marco Gröner (Nr. 17). Im Spitzenspiel zweier gleichwertiger Mannschaften trennte man sich „schiedlich, friedlich“ 2:2.  Foto: Lothar Singer
„Kein“ Duell auf Augenhöhe lieferte sich Bad Grönenbachs Alexander Kühn (Nr. 11) mit Babenhausens Marco Gröner (Nr. 17). Im Spitzenspiel zweier gleichwertiger Mannschaften trennte man sich „schiedlich, friedlich“ 2:2. Foto: Lothar Singer

Mit offenem Visier

Bad Grönenbach und Babenhausen lieferten sich im Spitzenspiel ein Duell auf Augenhöhe +++ Leichtes Spiel für Sonthofen II +++ Bobingen fehlt der Druck +++ Dinkelscherben tankt Selbstvertrauen

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Der TSV Babenhausen holt beim punktgleichen Spitzenreiter TV Bad Grönenbach einen Punkt und untermauert damit seine Spitzenposition in der Bezirksliga Süd. Eine sehr gute Leistung zeigte der FC Königsbrunn beim TSV Ziemetshausen. Allerdings konnten sich die Brunnenstädter nicht mit dem Sieg belohnen. Einen wichtigen Sieg landete der TSV Dinkelscherben zum Rückrundenauftakt beim 3:0 im Kellerduell gegen den Tabellenletzten SV Schwabegg.

TV Bad Grönenbach - TSV Babenhausen 2:2
Ein Spitzenspiel, das seinem Namen absolut gerecht wurde. Vor toller Kulisse lieferten sich beide Mannschaften über 90 Minuten einen tollen und sehr fairen Kampf um die Tabellenführung. Von Beginn an entwickelte sich eine Begegnung auf Augenhöhe, in welcher beide Teams mit offenem Visier agierten. Dabei erwischten die Grönenbacher einen Traumstart. Nach einem Stellungsfehler der TSV-Defensive war Filip Koloredy allein auf weiter Flur und schob den Ball zur frühen Führung ins Netz. Kurz danach hatten die Hausherren die Chance auf 2:0 zu erhöhen, doch Patrick Siebert verpasste im Anschluss an eine Ecke aus kurzer Distanz. Nach dieser Drangphase kamen die Gäste besser in die Partie und drehten das Spiel innerhalb von 15 Minuten. Vorausgegangen waren jeweils mehrere individuelle Fehler. Doch die Gastgeber schüttelten sich kurz und gaben anschließend wieder den Ton an. Erneut stand dabei der überragende Filip Koloredy im Mittelpunkt. Dessen scharfe Hereingabe lenkte Kössinger ins eigene Netz. In der Folge wog die Partie hin und her, wobei das Chancenplus klar auf Seiten der Kurortelf lag, welcher im Abschluss aber das Quäntchen Glück fehlte. Es blieb aber bei einem insgesamt doch leistungsgerechten Remis, in dem beide Truppen sprichwörtlich Werbung für den Fußball machen konnten. Vor allem die Torhüter verdienten sich ein Sonderlob.

Schiedsrichter: Tobias Beyrle (TSV Friedbg.) - Zuschauer: 320
Tore: 1:0 Filip Koloredy (5.), 1:1 Nikolas Berchtold (13. Foulelfmeter), 1:2 Marco Gröner (28.), 2:2 Marcel Kössinger (38. Eigentor)





Die Augen auf den Ball gerichtet, versucht der Ziemetshauser Nikolai Miller den Königsbrunner Patrick Schmalz auszuspielen. Miller erzielte in der Schlussphase der Partie das Tor zum 1:1. Foto: Ernst Mayer

TSV Ziemetshausen - FC Königsbrunn 1:1
Die Kicker des TSV Ziemetshausen haben die Vorgabe ihres Trainers Rainer Amann hundertprozentig umgesetzt. „Wir wollen nicht verlieren“, hatte der Coach vor der Begegnung mit dem FC Königsbrunn gesagt – in angemessener Bescheidenheit angesichts von sieben Verletzten. 1:1 endete die Partie. Und dieses Ergebnis war auch gerecht. Die ersten spannenden Aktionen kreierten die Ziemetshauser. Nikolai Miller schoss in der fünften Minute aus 16 Metern knapp vorbei. Nach einem Freistoß von der linken Ziemetshauser Angriffsseite klärte ein Königsbrunner Verteidiger vor dem einschussbereiten Michael Klimm (8.). In der 19. Minute zeigte Gästestürmer Patrick Bissinger sein Können. Er ließ nach einer kurz ausgeführten Ecke vier Ziemetshauser stehen und schob den Ball an Torwart Ali Öztürk vorbei, Florian Klimm fing das Spielgerät aber kurz vor der Torlinie ab. Auch für die nächste gute Königsbrunner Aktion zeichnete sich Bissinger verantwortlich. Er scheiterte freistehend an Öztürk. Zehn Minuten vor der Pause hatte Nikolai Miller eine Chance. Doch der Schuss des Ziemetshauser Stürmers ging vorbei.
Nach der Pause hatten die Gäste ihre beste Phase. Nach einer gefälligen Kombination kam der Ball zu Erkan Koz. Er hatte aus kurzer Distanz keine Mühe zu verwandeln. Dieses Gegentor weckte die Ziemetshauser wieder auf. Jetzt übernahmen die Gastgeber die Initiative Allerdings dauerte es bis zur 82. Minute, ehe der Ball im Tor lag. Nikolai Miller bekam nach einer schönen Kombination den Ball. Er jagte das Spielgerät aus spitzem Winkel und zwölf Metern Entfernung ins kurze Eck. In der Schlussphase schienen sich beide Teams mit dem Remis abzufinden. Weitere Torchancen gab es weder hüben noch drüben.

Schiedsrichter: Marco Häring (TV Erkheim) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Erkan Koz (55.), 1:1 Nikolai Miller (82.)


TSV Haunstetten - BSK Olympia Neugablonz 1:1
Fairplay lebte bei dieser Partie der Haunstetter Maximilian Murphy. Nach einem vermeintlich harten Foul außerhalb des Sichtfelds des Schiedsrichters sah Gegenspieler Sevimli nach einer Stunde die Rote Karte. Doch Murphy sprach mit dem Schiedsrichter, der daraufhin den Platzverweis zurücknahm. Für TSV-Trainer Thomas Maier die bemerkenswerteste Aktion des Spiels. „Er hat sich äußerst sportlich verhalten“, kommentiert Maier. Heutzutage komme das selten vor. Zu diesem Zeitpunkt führte sein Team durch einen Treffer von Sebastian Kraus (32.). Dass dieser nicht zum Sieg reichte, lag am Ausgleich von Alexander Günter (62.). Weil die Gäste gute Momente hatten und spielerisch überzeugten, stufte Maier die Punkteteilung als gerechtes Ergebnis ein.

Schiedsrichter: Markus Reichensberger (Riedlingen) - Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Sebastian Kraus (32.), 1:1 Alexander Günter (62.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Sandro Reichert (81./BSK Olympia Neugablonz)


VfB Durach - TSV Ottobeuren 1:3
Für den VfB Durach gab es auch zum Rückrundenauftakt kein Erfolgserlebnis. Dabei unterlag er dem TSV Ottobeuren durchaus verdient mit 1:3. Durch eklatante Abwehrfehler und mangelhaftes Zweikampfverhalten brachten die Duracher den TSV zur Halbzeit schon auf die Siegerstraße. Der frühe Führungstreffer der Gäste durch Alexander Wenisch (6.) entsprang einem Fehler der Abwehr. Roland Ostheimer glich nur zehn Minuten später nach einer schönen, aber an diesem Tag seltenen Kombination aus. Doch die Ottobeurer ließen sich von diesem Ausgleichstreffer nur wenig beeindrucken und bestraften weitere Nachlässigkeiten der Duracher Defensive. In der 34. Minute ließ Robin Berger mit seinem harten Flachschuss aus kurzer Distanz Durachs Torhüter Dominik Rotter keine Chance. Auch beim überlegten Abschluss von Andre Michels in der 37. Minute sah Durachs Abwehr nur tatenlos zu. Am diesem Tag fehlte den Hausherren Mut, Leidenschaft und Durchsetzungsvermögen, um das noch zu drehen. Die Duracher leisteten sich zu allem Überfluss noch zwei Frustfouls. Keeper Dominik Rotter musste dabei in der 76. mit Rot vom Platz.

Schiedsrichter: Maximiliane Mayer (Ottmarshsn.) - Zuschauer: 160
Tore: 0:1 Alexander Wenisch (6.), 1:1 Roland Ostheimer (16.), 1:2 Robin Berger (34.), 1:3 André Michels (37.)
Platzverweise: Rot gegen Dominik Rotter (76./VfB Durach)


FC Wiggensbach - 1. FC Sonthofen II 1:3
Leichtes Spiel hatte der FC Sonthofen II, um gegen eine Notelf des FC Wiggensbach einen letztlich verdienten 3:1-Sieg zu landen. Der FC Wiggensbach trat ohne sechs Stammspieler an und schenkte zudem alle drei Gegentore her. Schon nach 18 Minuten lief Sonthofens Patrick Bayrhof nach einem kapitalen Fehlpass alleine auf Torhüter Marinaro zu, scheiterte aber am FCW-Keeper. Im Gegenzug hatte Thomas Ried die große Chance zur Führung, aber Torhüter Brendemühl war auf dem Posten. Nach 24 Minuten klatschte Marinaro einen Mürkl-Schuss nach vorne ab und den Nachschuss verwandelte der agile Jannis Pfäffle zur 1:0-Führung. Unmittelbar nach der Pause sofort wieder eine kalte Dusche, als Wiggensbachs Abwehr schlief und Christian Lingg aus kurzer Distanz zum 0:2 einschieben konnte. Nach dem Anschlusstor von Thomas Ried in der 65. Min. keimte nur kurz Hoffnung auf. Fast im Gegenzug landete ein abgefälschter Schuss von Gregor Mürkl zum 1:3 in den Maschen. In der Folge hatte Johannes Herb bei einem Freistoßkracher an den Pfosten Pech.

Schiedsrichter: Christopher Kürsammer (Großaitingen) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Jannis Pfäffle (24.), 0:2 Christian Lingg (47.), 1:2 Thomas Ried (65.), 1:3 Gregor Mürkl (67.)



Christian Bernhardt (links) ist sonst immer ein Aktivposten in der Mannschaft des TSV Bobingen. Doch gegen Memmingen gelang auch ihm kein Tor. Foto: Reinhold Radloff

TSV Bobingen - DJK SV Ost Memmingen 0:2
Häufig war Bobingen gerade in Heimspielen aggressiv und druckvoll gestartet. Doch diesmal lief es anfangs gar nicht gut. Die Gäste von der DJK SV Memmingen Ost kamen in den ersten 15 Minuten zu vier Hochkarätern. Nach 15 Minuten dann das 0:1: Nach einer Ecke brachte Bobingen den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Kordic traf aus kurzer Distanz. Als Bobingen danach etwas besser ins Spiel kam, machte Torhüter Hiljanen einen folgenschweren Fehler. Nach einem flachen Abschlag hob Haug den Ball aus 25 Metern über den Torwart, der zu weit rausgelaufen war. Bobingen fing sich zwar, doch wie in der Vorwoche fehlte der Biss. Detke und Cemal Mutlu vergaben noch die gefährlichsten Annäherungen (34./43.).
In der zweiten Halbzeit war Bobingen auf Ergebnisverbesserung aus und spielte zumindest etwas druckvoller. Nach einem Torschussversuch von Mutlu fing sein Team im Gegenzug beinahe das 0:3. Diesmal stand Hiljanen goldrichtig. Danach sahen die Zuschauer ein wechselhaftes Spiel mit vielen Fehlern. Zwei Bobinger Chancen machte der an diesem Tag starke Memminger Torhüter Serban zunichte: Thümmlers Volleyschuss aus 20 Metern und Sirtkayas Solo über links. Memmingen spielte die Kontermöglichkeiten nicht mehr zu Ende. Als Kesici allein vor Hiljanen auftauchte, hielt dieser stark (65.). Bobingen ließ erneut Zug nach vorne vermissen. Das verwundert umso mehr, da das Team nach 14 Spielen bereits 27 Treffer erzielt hatte und gerade offensiv überzeugte. Das Di-Santo-Team kassiert eine verdiente Niederlage. Ein Zuschauer fasste es treffend zusammen: „Kein Biss.“

Schiedsrichter: Christian Schuster (Alte Haide) - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Josip Kordic (16.), 0:2 Kevin Haug (20.)


TG Viktoria Augsburg - TV Erkheim 0:2
Drei der vergangenen vier Begegnungen hat Viktoria verloren. Trainer Andreas Wessig begründet, die Ausfälle – unter anderem fehlen Kapitän Philipp Weber und Christian Bertele – seien momentan nicht zu kompensieren. „Die Niederlage geht in Ordnung. Erkheim hat ein gutes Spiel gemacht und uns fehlt im Angriff gerade die Durchschlagskraft“, erklärt Wessig. Er sehe die jüngste Entwicklung nicht als dramatisch an. Mit Platz drei und 30 Punkten nach 16 Spielen habe man die Erwartungen bisher weit übertroffen. Wessig will die restlichen vier Partien bis zur Saisonunterbrechung möglichst schadlos überstehen und sagt: „Wegen mir könnte die Winterpause kommen.“

Schiedsrichter: Sebastian Steigerwald (Rohrenfels) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Maximilian Reichenberger (56.), 0:2 Niklas Breiter (89.)



Große Freude über das 1:0: In der 44. Minute erzielte Dominik Mayrock den ersten Treffer, den der TSV Dinkelscherben anschließend noch zum 3:0-Sieg über den SV Schwabegg ausbauen konnte. Foto: Oliver Reiser

TSV Dinkelscherben - SV Schwabegg 3:0
Außen stand zwar Bezirksliga drauf, innen wurde aber über weite Strecken wenig geboten, was einem Bezirksliganiveau gerecht geworden wäre. Aber das hatte im Vorfeld sicher auch keiner erwartet, wenn die beiden nach Toren offensivschwächsten Mannschaften der Liga aufeinander treffen. Am Ende war es trotzdem ein deutlicher Sieg für die Truppe von Jens Lutz, weil die wenigen spielerischen Highlights der Partie mit zwei schönen Toren belohnt wurden: Beim 1:0 setzte sich Außenverteidiger Alex Berchtenbreiter gekonnt gegen drei Mann bis zur Grundlinie durch, passte perfekt nach innen, wo Stürmer Dominik Mayrock den Ball aus sechs Metern ins Tor drosch (44.). Die Halbzeitführung hätte Mayrock sogar noch ausbauen können, aber er scheiterte aus spitzem Winkel knapp am Außennetz, nachdem er den Gästetorwart Oliver Wieder schon ausgespielt hatte (45.).
Trotz Halbzeitführung war Lutz sauer über den Auftritt seiner Jungs im ersten Durchgang und wurde in der Kabine laut: Viele Bälle wurden viel zu leichtfertig vergeben und schnelle Antritte über außen – wie beim Führungstreffer – viel zu selten umgesetzt. Es schien zu wirken, denn seine Mannschaft agierte daraufhin etwas konzentrierter, versuchte es wieder über außen und war dabei prompt erneut erfolgreich: Eine schöne Vorarbeit über die rechte Seite, diesmal von Cosmin Uilacan, vollendete wieder Dominik Mayrock per Kopf zum 2:0 (64.). Diese Zwei-Tore-Führung war fast schon die Vorentscheidung, weil sich die Gäste abgesehen vom agilen Florian Wiest kaum torgefährliche Aktionen erarbeiten konnten. Selbst Freistöße aus potenziell gefährlichen Positionen in Strafraumnähe von Wiest und Dischler blieben ungenutzt. Ein Konter über den schnellen Mayrock, der auf den mitgelaufenen Patrick Wolf passte, blieb auf lila-weißer Seite zunächst ungenutzt (71.), aber selbst in dieser Phase hatte man nicht das Gefühl, dass die Partie noch kippen könnte. Endgültig vorbei war es dann in der 83. Minute, als Schwabeggs Ludwig Ziegler eine Uilacan-Ecke ins eigene Netz beförderte (83.). Dieser Sieg sollte Dinkelscherben Selbstvertrauen geben – speziell für die beiden nächsten Heimspiele gegen die unmittelbaren Konkurrenten Ottobeuren und Memmingen-Ost.

Schiedsrichter: Barbara Karmann (Sandizell/G.) - Zuschauer: 170
Tore: 1:0 Dominik Mayrock (44.), 2:0 Dominik Mayrock (64.), 3:0 Cosmin Uilacan (82.)
Aufrufe: 023.10.2016, 19:12 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor