Vor drei Wochen rutschte die SG Waldweiler in die Abstiegszone, doch nach vier Siegen in Folge ist das Team von Uwe Wess bis auf den siebten Platz in der Tabelle geklettert. Das junge Team durchlief dabei einen weiteren Lernprozess.
Waldweiler/Mandern. „Mit den vier Siegen in Folge hat die Mannschaft einen Riesenschritt ins Mittelfeld gemacht. Es wird sich zeigen, wie sie reagiert, wenn wir zwei, drei Spiele verlieren sollten. Viele Spieler sind zwischen 20 und 22 Jahren jung, so zieht sich automatisch ein Lernprozess durch die ganze Saison“, weiß Trainer Uwe Wess von der Eigendynamik im Team. Fehler werden sofort bestraft, sodass der Hurrafußball aus der Aufstiegssaison schnell zur Seite gelegt wurde. „Wir stehen jetzt massiver, agieren etwas defensiver und sind konzentrierter. Wenn wir alle zusammen verteidigen, mit einfachen Mitteln in Ballbesitz kommen und die Räume enger kriegen, sind wir schwer zu knacken.“ Im Team wird offen geredet, die Besprechung am Freitag nach dem Abschlusstraining bildet den wöchentlichen Abschluss. „Wir haben uns intensiv mit der Problematik Ergebniskrise beschäftigt, analysieren genauestens, wo die Fehler liegen und geben dann einen detaillierten Ausblick auf das anstehende Spiel. Die Mannschaft wird dort intensiv mit einbezogen.“ Die Mannschaft musste sich erst an das höhere Tempo gewöhnen. Weil viele Spieler in der C-Klasse ihr erstes Seniorenjahr absolvierten und dann direkt Meister wurden, seien sie es nicht gewöhnt gewesen, auf die Socken zu kriegen und zu verlieren. Genau da hat Wess den Hebel angesetzt. „Vieles ist Kopfsache. Jeder weiß, dass wir gut mithalten können, wenn wir nicht blauäugig an die Sache rangehen. Wir treten jetzt selbstbewusster auf, sodass man nur noch die Feinjustierung einstellen muss.“ Für den Coach sei es wichtig, eine große Anzahl an Spielern auf dem Training zu haben. Wess: „Wenn 22 Leute im Training sind, die zusammen Spaß haben, steigen wir nicht ab. Leistungsbereitschaft zu zeigen und auch geduldig zu sein, sind für mich die wesentlichsten Eigenschaften, um diesen Reifeprozess weiterzuführen.“ Sein Team arbeitet jetzt kompakter und disziplinierter. „Wir werden nicht mehr so brutal ausgekontert, wie zum Anfang.“ Auch die Abteilung Attacke ist auf einem guten Weg. „Sebastian Willems musste zwar ein paar Rückschläge verkraften, ist aber unverzichtbar für uns. Wenn er sagt, dass er spielen kann, dann spielt er auch. Auch Lukas Hornetz ist ab nächster Woche wieder dabei und wird über Kurzeinsätze wieder zu alter Leistungsstärke finden“, sagt Wess. Mit Dennis Winthang und Yannick Stein ist sein Team vorne gut aufgestellt, auch Simon Marx wird immer stärker. Torwart André Marx und auch Yannik Marx sind mit Knieverletzungen noch außer Gefecht gesetzt. Für den Stammkeeper kam der aus der A-Jugend ins Team geholte Max Massmann zuletzt zum Einsatz. Jan Zender sei in der Defensive eine Bank. Zum Saisonziel will Wess 30 Punkte auf dem Konto haben, um ohne Abstiegssorgen im Frühjahr zu agieren. „Wir sind noch im Soll derzeit, wenn wir bis zur Winterpause noch vier Punkte holen, wäre ich sehr froh.“ Nach dem 4:1-Sieg bei der SG Ehrang II wartet noch die SG Thomm II. Den Abschluss bildet dann das Lokalderby beim SV Kell. Dicke Brocken.
L.S.