Mit der Serie untern Baum

Vier Siege und zwei Unentschieden in den vergangenen sechs Spielen, der SC Geislingen II ist rechtzeitig vor dem Derby beim TV Deggingen in Hochform. So gastiert der Achte beim Vierten auf Augenhöhe. SC-Trainer Naim Ponik macht sich’s leicht und schiebt die Favoritenrolle den Deggingern zu. Die „haben schließlich sieben Punkte mehr“ als seine Zöglinge.

Die Geislinger haben nach verkorkstem Beginn „irgendwie den Schalter umgelegt“, sagt Ponik. Sie zeigen jetzt wieder jene Mentalität, mit der sie Anfang August den GZ-Pokal gewonnen haben. Die Seinen, freut sich der Coach, zeigen „eine ganz andere Körpersprache“ als in den furchtbaren ersten sieben Spielen, von denen sie fünf verloren. Zuletzt beim 5:1 gegen Zell verwöhnten sie ihren Trainer mit „begeisterndem Angriffsfußball“. Hinten steht der SC stabiler, seitdem Ponik umgestellt hat. Vorne beschreibt er sein Team als „radikal im Kontern“. Basri Ponik und Giacomo De Lucia kurbeln das Geislinger Tempospiel über die Außen an.

All das registrieren sie auch in Deggingen genau. TVD-Coach Daniel Knaupp erwartet ein enges Spiel, in dem sich die Mannschaft durchsetzt, die bei dem für Sonntag vorhergesagten „Sauwetter den größeren Willen“ zeigt. Bis auf Christoph Weckerle (Rückenprobleme) hat Knaupp den kompletten Kader an Bord. Der ist im Vergleich zu den Topteams Salach und Rechberghausen deutlich dünner. Daher zählt Knaupp den TVD nicht zu den Titelaspiranten, dafür sind seine Schützlinge „noch viel zu jung“. Hinter den Aufstiegsplätzen will er „alles mitnehmen, was geht“.

Das gilt auch für Ponik, der morgen um seinen „echten Stabilisator“ Gökhan Budur bangt. Der lag die Woche über mit Grippe flach. Um die Degginger Achse mit den Rebmann-Brüdern und Sebastian Wiedmann zu stoppen, „brauchen wir einen Gökhan Budur“, sagt der SC-Trainer. Der will die Serie in den beiden verbleibenden Partien des Jahres unbedingt fortsetzen und mit „acht Spielen ohne Niederlage unterm Weihnachtsbaum sitzen“.

Die Tabelle als Genussmittel

In der Kreisliga B 7 hat nur der TSV Ebersbach noch nicht verloren. Das will Tabellenführer FTSV Kuchen II im Gipfeltreffen unbedingt ändern. Diese beiden Teams haben sich abgesetzt, dennoch zählt FTSV-Trainer Jens Freissler auch TSV Schlierbach, TV Eybach und sogar den um neun Zähler distanzierten JC Donzdorf zu den Titelanwärtern. Morgen aber treffen sich die zwei Teams, die derzeit die Liga nach Belieben dominieren.

Die bisherigen Erfolge haben in Kuchen Lust auf mehr geweckt. Der Aufstieg stand zu Saisonbeginn nicht auf dem Wunschzettel, jetzt will Freissler mit den Seinen „so lange wie möglich oben bleiben“. Im Gegensatz zu vielen Trainern von Spitzenteams, die gerne behaupten, die Tabelle gar nicht zu kennen, leugnet Freissler nicht, sie genau anzusehen. „Natürlich schauen wir auf die Tabelle und wir genießen sie“, sagt der FTSV-Coach. Das beabsichtigt er bis zum Saisonende zu tun, mit viel weniger als einem Aufstiegsplatz will er sich nicht begnügen. Platz drei „darf nicht mehr unser Anspruch sein“, erklärt Freissler und setzt damit neue Ziele.

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