2024-04-24T07:17:49.752Z

EM2016
Vier Binger unterstützen die DFB-Auswahl in der KO-Runde in Frankreich: Ralf "Snoopy" Gründonner, Michael Burkart, Andi Pfrengle und Josef "Jupp" Brill (von links) aus Kempten. (Bild: Martin Imruck)
Vier Binger unterstützen die DFB-Auswahl in der KO-Runde in Frankreich: Ralf "Snoopy" Gründonner, Michael Burkart, Andi Pfrengle und Josef "Jupp" Brill (von links) aus Kempten. (Bild: Martin Imruck)

Mit dem Camper bis Paris

Ralf, Michael, Andreas und Josef aus Kempten verfolgen die KO-Phase der EM in Frankreich +++ Optimistisch in das Duell gegen den "Angstgegner" +++ Kreativität bei der Fan-Ausstattung gefragt +++ Marseille und Paris als nächste Stationen

Der Campingplatz "Le Village du Lac" in Bordeaux ist keine zwei Kilometer von dem Stadion entfernt, in dem heute Abend (21 Uhr) die deutsche Nationalmannschaft auf Italien trifft. Die DFB-Auswahl unterstützen wollen auch Ralf "Snoopy" Gründonner, Michael Burkart, Andreas Pfrengle und Josef "Jupp" Brill aus Kempten am Rhein. Mit dem sogenannten "Follow your Team-Ticket" reisen die vier Fans dem Team von Joachim Löw quasi hinterher. Wenn alles gut läuft, ist das Stade de France am 10. Juli Paris mit dem Finale die letzte Station der vier Freunde.

Michael Burkhart ist Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft und hat bei der EURO alle deutschen Spiele live im Stadion miterlebt. "Von Deutschland aus bin ich jeweils zu den Spielen gegen die Ukraine (Red.: in Lille), Polen und Nordirland (Red.: beide in Paris) gereist. Doch für mich geht die EM eigentlich jetzt erst so richtig los, denn das Niveau in der Vorrunde ist teilweise schon sehr überschaubar", erklärt Michael, der bereits bei der WM in Brasilien die Hauptrunde komplett mitgenommen hat. Auch dort mit dem "Follow your Team-Ticket", das bei Ausscheiden der eigenen Mannschaft verfällt. Besonders das Achtelfinale gegen Algerien hatte Burkhart 2014 einige Nerven gekostet: "Während der Gegner mehrfach allein auf dein Tor zuläuft, da denkst du schon: So, bald geht es wieder nach Hause. Doch gerade das ist sehr reizvoll und ich bin mir sicher, dass wir Italien schlagen werden."

Sommermärchen als Startpunkt

Verglichen mit den beiden anstehenden Turnieren in Russland und Katar ist Frankreich nochmal ein echter Glücksgriff, was die Reise angeht. Davon profitiert auch Ralf Gründonner, den alle nur "Snoopy" rufen und der wegen seiner Flugangst die Reise mit dem Camper vorzog. "Wir hätten nie gedacht, dass wir hier einen Platz kriegen und sind sehr froh, dass es dennoch geklappt hat", erklärt er und erinnert sich noch gut an die ersten Spiele des DFB-Teams, die er mit seinen Freunden gemeinsam erlebt hat: "Das Sommermärchen 2006 war die Zündung. Da waren wir beim Spiel gegen Schweden, wo eine klasse Stimmung war. Seitdem lässt es uns nicht mehr los." Besuche bei den Europameisterschaften in Österreich und der Schweiz sowie in Polen und der Ukraine folgten. Als letzter erreichte Andreas Pfrengle am Donnerstag Bordeaux. Sein Kumpel Josef "Jupp" Brill holte den vierten im Bunde vom Bahnhof ab, worauf man den ersten gemeinsamen Abend mit einem kühlen Bier und Fleisch vom Grill ausklingen ließ.




Für das Stadion geviertelt

In den Stadien dieser Welt sind die Kempter an ihrem Banner zu erkennen, das neben dem Namen auch den wohlbekannten Treueschwur: „You´ll never walk alone“ trägt. Am Tag der Ankunft habe sie deswegen sogar ein Liverpool-Fan angesprochen "´This is our song´ meinte er nur und hat dann die Heimreise angetreten", erzählt Jupp. Vier Meter misst das Banner eigentlich, doch aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen in den Stadien sind maximal 2 x 1,5 Meter erlaubt. Aus diesem Grund entschieden sich die Vier kurzerhand das Banner in vier gleichgroße Stücke zu teilen, um den Regularien zu entsprechen. So wird auch beim Spiel heute Abend gegen Italien irgendwo im "Stade Matmut Atlantique" das Banner der Männer aus Kempten zu sehen sein.

Optimusmus auf ganzer Linie

Dass ihre Reise mit dem Viertelfinale noch nicht endet, ist für die Anhänger der DFB-Elf selbstverständlich. "Wir kommen zu 100 Prozent ins Endspiel. Dort muss man dann sehen, aber Italien ist dieses Mal fällig. Irgendwann müssen wir uns ja für die letzten Niederlagen revanchieren", findet Jupp. Zuversichtlich wie man ist, habe man sich bereits um einen Campingplatz in Marseille gekümmert, wo die DFB-Auswahl dann auf Gastgeber Frankreich oder Island treffen würde. "Gastgeber im Halbfinale sind unsere Spezialität", scherzt Michael, der gemeinsam mit seinen drei Freunden nur ein Ziel hat: Das Endspiel am 10. Juli in Paris.

Aufrufe: 02.7.2016, 08:30 Uhr
Martin ImruckAutor