Nach der dramatischen Relegation, die mit dem tragischen Abstieg aus der Landesliga endete, hat der TSV einige Zeit gebraucht, um sich wieder zu sortieren. „Mund abputzen!“, nennt es Trainer Folrian Prießnitz. Nachdem es in den ersten vier Spielen lediglich zwei Punkte gab, konnte man sich stabilisieren und akklimatisieren. Sechs Siege in Folge waren die Folge. Mit 34 Punkten steht der Absteiger auf Rang drei, nur einen Zähler hinter dem VfR Neuburg, der ein Spiel weniger absolviert hat. „Ich hätte gern mehr“, erinnert sich Prießnitz an fiese Niederlagen (1:5).
In der Winterpause hat man noch einmal richtig zugelangt. Mittelfeldspieler Roman Kadutschenko, der vom Bayernligisten FC Gundelfingen kam, verfügt genauso über höherklassige Erfahrung wie der bei Lok Stendal groß gewordene Abwehrspieler Mike Stach (SV Wörnitzstein), der beim SV Pullach schon Bayernliga gespielt hat. „Diese Beiden helfen uns sorfort weiter“, sagt Prießnitz. Marco Lettrari (TSV Gersthofen) und Sascha Hof (TSV Nördlingen II) sind Bausteine für die Zukunft.
Florian Prießnitz ist der alleinige Chefcoach. Der 28-Jährige hat es glänzend verstanden, mit jungen Spielern aus den eigenen Reihen die Lücken zu schließen. Patrick Wagner, Andreas Kratzer oder Alexander Heider haben sich unter seiner Führung zu gestandenen Bezirksliga-Spielern entwickelt. Die Zusammenarbeit mit Florian Steppich und Christoph Brückner – zuständig für das Team zwei und im Winter verantwortlich für die Hallentruppe, die den Titel des Landkreismeisters geholt hat, – klappt hervorragend. Auf der Bank wird Prießnitz von Abteilungsleiter Torsten Vrazic unterstützt.
Als Glückskind wäre Josef Sauler in Frage gekommen. „Er hat eine gute Vorbereitung gespielt“, sagt Prießnitz über den 26-Jährigen, der sich nun einer Meniskus-Operation unterziehen muss. Auch auf Denis Buja muss man noch sechs Spiele verzichten. Der 30-Jährige, der in er kommenden Saison kickender Co-Trainer beim SV Echsheim werden wird, ist nach seiner dritten Roten Karte innerhalb von 15 Monaten noch gesperrt.
Nach einem holprigen Auftakt mit einem 1:2 gegen den TSV Wertingen (Prießnitz: „Damit habe ich ein Problem.“) ließ der TSV mit Siegen gegen die Landesligisten SV Mering (3:2) und SC Ichenhausen (4:1) in der Vorbereitung aufhorchen. Damit die Bäume nicht in den Himmel wachsen hat es gegen Liga-Konkurrent SSV Glött eine 1:3-Heimniederlage. Am Faschingssonntag war Schluss mit Lustig: Aufgrund vieler Verletzungen und Krankheiten musste das Spiel gegen Griesbeckerzell abgesagt werden.
Der TSV Meitingen hat die vergangenen Saison in der Landesliga genossen und will unbedingt dorthin zurück. Das muss nicht unbedingt über die Relegation sein. „Selbst Platz eins ist noch nicht aufgegeben“, schickt Torsten Vrazic eine deutliche Kampfansage an die Konkurrenz: „Ich weiß, wie schwer das ist, wenn man soviel Vorsprung hat.“ Zum Auftakt steht das Auswärtsspiel beim SC Bubesheim auf dem Programm – ein Kontrahent, der ebenfalls noch auf einen der vorderen Plätze spekuliert. „Wir brauchen einen guten Start“, sagt Florian Prießnitz, „der ganze Schweiß, den wir vergossen haben, soll schließlich für etwas gut sein.“
Personell hat sich der TSV Meitingen eminent verstärkt und gilt deshalb als erster Anwärter auf Rang zwei. Zur Meisterschaft wird es nicht mehr reichen, aber ein Aufstieg über die Relegation hat auch was.