2024-04-23T13:35:06.289Z

WM 2014
Das Spanien auch in Brasilien wieder mit um den Titel spielen wird, ist für die meisten Fachmänner ganz klar. Daniel Afonso vom 1. FC Nackenheim sieht bei der Furia Roja allerdings ein großes Problem.
Das Spanien auch in Brasilien wieder mit um den Titel spielen wird, ist für die meisten Fachmänner ganz klar. Daniel Afonso vom 1. FC Nackenheim sieht bei der Furia Roja allerdings ein großes Problem.

Mischung könnte zum Problem werden

Daniel Afonso aus Nackenheim sieht beim Titelverteidiger ein zentrales Problem, glaubt aber dennoch an die Furia Roja

Wenn es sich eine Nation im Fußball in den letzten Jahren erlauben konnte von einer goldenen Generation zu sprechen, dann sind es die Spanier. Europameister 2008 in Österreich und der Schweiz, Weltmeister 2010 in Südafrika und 2012 erneut Europameister in Polen und der Ukraine. Das Starensemble von Trainer Vicente de Bosque hat die Fußballwelt in den letzten Jahren mit seinem Tiki-Taka das Fürchten gelehrt. In diesem Jahr werden die besten 31 Fußballnationen erneut einen Anlauf unternehmen, die Serie der Spanier zu brechen.

Kommt es 2014 zur Wachablösung? Diese Frage stellen sich viele Fußballfans weltweit und die meisten von ihnen werden diese voller Hoffnung mit „Ja“ beantworten. Daniel Afonso aus Nackenheim träumt derweil vom nächsten Titel der Furia Roja. Ein Großteil seiner Verwandtschaft väterlicherseits lebt noch in Spanien. Doch was kann diese Mannschaft leisten, die in den letzten Jahren über den Erdball fegte und bis auf olympisches Gold alles gewann, was es zu gewinnen gab?

„Natürlich haben wir eine super Mannschaft mit exzellenten Spielern und mit del Bosque auch den perfekten Trainer für diese Spieler“, beginnt der 27-Jährige den Satz. „Spielerisch werden wir keine Probleme haben, das hat auch in den letzten Jahren immer gepasst“, versichert der Nackenheimer. Dass jedoch auf all das Lob auch ein aber folgen muss, wird schnell klar. „Ich finde, dass innerhalb der Mannschaft zwei Generationen aufeinander treffen. Auf der einen Seite die Spieler wie Xavi oder Iniesta, die schon wirklich lange mit dabei sind und alle möglichen Titel gewonnen haben. Auf der anderen Seite kommen aber auch junge Spieler nach, die allerdings noch kein so großes Turnier gewinnen konnten“, erklärt Afonso seine Bedenken. Da sich die anderen Mannschaften auch immer auf das spanische Spiel einstellen könnten, sei es wichtig richtige Typen in den eigenen Reihen zu haben, welche nach Erfolg lechzen und sich für den anderen reinhauen. „ Tiki-Taka ist nichts Neues mehr. Jeder weiß, dass Spanien so auftreten wird. Daher ist auch der Kampf immer entscheidender und hier glaube ich, dass manche Spieler schon zu satt sind. Hier wird es die Aufgabe des Trainers sein die richtige Mischung aus erfolgshungrigen Talenten und erfahrenen Spielern zu finden.“

Auftakt wichtig und Erfolg ist ein Muss

Für die Gruppe B mit Auftaktgegner Niederlande (Heute 21 Uhr) sowie Chile und Außenseiter Australien wird das Topspiel gegen die Elftal von Feierbiest Louis van Gaal zum richtungsweisenden Duell. „Wenn der Auftakt in die Hose geht, glaube ich nicht an ein erfolgreiches Turnier. Die Holländer sinnen nach dem WM-Finale von 2010 noch auf Revanche. Das wird ganz schwierig“, befürchtet Afonso. Für Australien sieht der 27-Jährige Defensivspieler des 1. FC Nackenheim keine Chance. „Dafür ist Chile eine interessante Mannschaft, die uns alles abverlangen wird“, warnt Daniel mit Blick auf die kampf- und laufstarken Südamerikaner. Ähnlich wie bei der deutschen Mannschaft seien die Erwartungen in der Heimat riesengroß: „Sollte die Mannschaft enttäuschen und vor dem Halbfinale oder Finale rausfliegen, denke ich auch, dass der Trainer zurücktreten wird. Der Druck ist vergleichsweise so, wie für Löw bei Deutschland.“

Zwei Lager, auch bei der WM

Mit zwei großen Mannschafteilen von Real Madrid und dem FC Barcelona ist die Zusammensetzung bei den Spaniern nicht unähnlich dem borussisch-bajuwarischen Gerüst der deutschen Mannschaft. Während in Deutschland beide Fanlager zusammenrücken und dem Land die Daumen drücken, kann Afonso, der es in der Primera Division mit den Königlichen hält, in Spanien eine deutlich höhere Rivalität ausmachen: „Gerade was die Rivalität zwischen Real und Barca angeht, sind einige Spanier doch sehr gespalten, selbst wenn es um die Nationalmannschaft geht. Natürlich feiert und leidet man gemeinsam, aber man gönnt den Spielern vom anderen Verein dann doch nicht das gleiche, wie den Akteuren des eigenen Clubs“, beschreibt es Daniel.

Bitte nicht vergessen!

Abgesehen von den üblichen Verdächtigen hat Afonso noch ein weiteres Team auf dem Zettel. „Neben Brasilien und Spanien sollte man die Argentinier nicht vergessen“, meint der Nackenheimer. „Sie sind genauso eine südamerikanische Mannschaft doch geraten so etwas ins Hintertreffen, weil alle nur vom Gastgeber reden“, meint der 27-Jährige. Ebenso gespannt sei er auf das Abschneiden der Belgier. „Für mich sind sie einer der Geheimfavoriten.“

Aufrufe: 013.6.2014, 06:00 Uhr
Martin ImruckAutor