Wer glaubt, nachfolgend eine neue Asterix-Geschichte zu lesen, ist auf falscher Fährte. Die Rede ist vom 26. Merkur CUP, der heuer am 13. März 2020 mit Schließung der Schulen und Einstellung des Spielbetriebs pandemiebedingt von mir abgesagt wurde. Zu Recht, wie sich in den folgenden Wochen und Monaten zeigen sollte.
In den Folgewochen riefen wir die Mannschaften der 375 angemeldeten U11-Vereine auf, uns ein Mannschaftsfoto zur Veröffentlichung einzusenden, erinnerten mit einer Vielzahl von Artikeln an das vorjährige Turnier, brachten eine zehnteilige Serie aus dem Buch der Werte des Merkur CUP, ließen Thomas Müller, Philipp Lahm und andere bekannte Persönlichkeiten sprechen und waren zuversichtlich, vielleicht doch noch in 2020 das weltgrößte U11-Junioren-Fußball-Turnier starten zu können. Viele Sitzungen, Planungen und Konzepte folgten bis weit in den September hinein.
So ließ Torsten Horn, Technischer Leiter des Merkur CUP, bereits im Juni durchblicken, dass wir Konzepte erarbeitet hätten, die eine Fortführung noch in diesem Jahr in den Bereich des Möglichen rücken ließen.
Turniere waren ab September wieder erlaubt. Unser Partner, der Bayerische Fußball-Verband, allen voran Präsident Dr. Rainer Koch, hatte sich bei der Politik für den aktiven Spielbetrieb erfolgreich eingesetzt. Die Rahmenbedingungen waren geschaffen. Doch wollten die Vereine überhaupt noch einen „Neustart“?
Befragung unter 375 Vereinen unter der Mithilfe der vielen ehrenamtlichen Verbandsspielleiter im Merkur CUP
Zwischenzeitlich waren etliche der U11-Spieler eine Altersklasse höher gerutscht oder gar zu anderen Vereinen gewechselt. Viel schlimmer noch: Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass viele junge Kicker die Fußballschuhe an den Nagel hängten, Schluss mit Fußball machten.
So befragten wir die 375 Vereine unter Mithilfe der vielen ehrenamtlichen Verbandsspielleiter im Merkur CUP nach ihrer Einstellung zu einer Fortführung in 2020/21. Unser Plan: zwei Turniere parallel austragen, das ausgefallene und das reguläre 2021.
Ein Problem nach wie vor: die Einhaltung der Hygieneregeln. Ich wollte nicht die ausrichtenden Vereine in die Verantwortung nehmen, das mussten wir als Veranstalter lösen!
Vorrundenturniere, zu denen die Spieler bereits in Dressen anreisen und auch ungeduscht wieder heimfahren? Was ist bei Regen? Ausrichter, die keine oder nur wenige Zuschauer zulassen durften? Ausrichter mit acht Umkleidekabinen? Kein Turnier, sondern vielleicht K.o. – Modus wie im DFB-Pokal?
Die Antwort der Vereine war unmissverständlich. Nur 77 % von ihnen, 290 an der Zahl, würden bei einem Restart vertreten sein können oder wollen.
„Wir kommen wieder“ kommunizierten wir mit der Absage im März. Nur wann, ist leider offen.
Die Gründe sind vielschichtig, aber einer überwiegt. Die Sorgen um die Kinder! Beispielhaft ist diese E-Mail, die uns erreichte (Vereinsname wurde gestrichen/d. Red.):
,Nach reiflicher Überlegung sind wir Trainer, aber auch unser Vereinsvorsitzender zu dem Entschluss gekommen, dass unsere letztjährige U11-Mannschaft NICHT an der Wiederholung des im Frühjahr ausgefallenen Merkur CUP teilnehmen wird. In unseren Augen gibt es zu viele Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, die gerade bei einem Turnier schwer abzuschätzen sind – und wir natürlich kein schwer kalkulierbares Risiko für unsere Spieler, für die wir die Verantwortung tragen, eingehen wollen. KURZ: Wie erwähnt, unser Verein startet nicht beim Nachholtermin des Merkur CUP.’
Alea jacta sunt – Die Würfel sind gefallen, die im Frühjahr abgesagte 26. Auflage des Merkur CUP wird nicht mehr nachgeholt.
Sehr schade für all die Kinder, die sich auf das Highlight gefreut hatten. Aber sicher sinnvoll gerade jetzt, da die Zahlen wieder nach oben schnellen.
„Wir kommen wieder“ kommunizierten wir mit der Absage im März. Nur wann, ist leider offen. Wir hoffen gemeinsam mit den 5500 Kindern, den vielen Helfern und unseren Partnern und Sponsoren auf 2021. Gerade letzteren gebührt ein ganz großes Vergeltsgott für die Treue zum Merkur CUP auch in Krisenzeiten. Alea jacta sunt – Wir kommen wieder!“
Uwe Vaders
Merkur CUP-Gesamtleiter