FC Memmingen - SV Seligenporten 5:3 n.E. (1:1/0:1)
Schiedsrichter: Thomas Färber (Augsburg) - Zuschauer: 497
Tore: 0:1 Engin Kalender (25.), 1:1 Ümüt Sönmez (80.)
Schon seit Jahren träumen die Verantwortlichen des FC Memmingen davon, einmal die lukrative DFB-Hauptpokalrunde einzuziehen. Der Traum darf erst einmal weitergehen. Die Mannschaft von Trainer Esad Kahric steht im Halbfinale des bayerischen Fußball-Toto-Pokals nach einem 5:3-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den Regionalliga-Konkurrenten SV Seligenporten. Der Sieg gegen die von Kultrainer Karsten Wettberg betreuten "Klosterer" war durchaus verdient, wenngleich die Gäste in der ersten Halbzeit in Führung gehen konnten. In dem munteren - aber völlig fairen - Pokalfight stand Sturmtank Engin Kalender nach einer mustergültigen Flanke goldrichtig und musste nur noch den Fuß zum 0:1 hinhalten (26.). Zuvor hatten es beide Seiten meist aus der Distanz probiert. Sekunden nach Wiederbeginn hätte sich die Einwechslung von Burak Tastan schon bezahlt machen können. Der Memminger Angreifer schoss aus kurzer Distanz Abwehrspieler Mario Zitzmann auf der Torlinie an. "Handspiel", reklamierte der FCM. "Brust", sagte Schiedsrichter Thomas Färber aus Augsburg. Es war wohl die richtige Entscheidung. Ümüt Sönmez erlöste die FCM-Fans schließlich in der 80 Minute mit dem Ausgleich. Der Unparteiische entschied nach einem Foul von SVS-Kapitän Alexander Maul an Bonfert auf Vorteil. Sönmez schnappte sich den Ball, überlegte kurz und zog von der Strafraumgrenze zum 1:1 ab. In der hektischen Schlussphase fiel kein Treffer mehr, sodass ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Während Julian Schäf für die Gäste erst einmal an die Querlatte hämmerte und Mario Zitzmann an Torhüter Tobias Kirchenmaier scheiterte, zeigten sich alle Memminger Schützen (Qendrim Beqiri, Sönmez, Steffen Friedrich und Holzapfel) nervenstark und verwandelten vom Punkt aus.
Karsten Wettberg (SV Seligenporten): "Das war ein Pokalfight. Wir hatten genug Möglichkeiten, in der zweiten Halbzeit den zweiten Treffer zu machen. Ob verdient oder unverdient, wer im Pokal zum Schluss ein Tor mehr hat, ist weiter."
Esad Kahric (FC Memmingen): "Wir haben zunächst gut ins Spiel gefunden. 20 Minuten haben wir das Spiel kontrolliert, aber dann den Gegner mit eigenen Ballverlusten aufgebaut. In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft Willen gezeigt. Nach dem 1:1 hatte ich schon ein gutes Gefühl für das Elfmeterschießen."
Das bereits absolvierte Viertelfinale: Rosenheim marschiert vor Minuskulisse ins Halbfinale
FC Memmingen - SV Seligenporten (Ostermontag - 15 Uhr)
Der FC Memmingen erreichte auch im vorigen Jahr das Viertelfinale, schied dort gegen den SV Wacker Burghausen mit 0:2 aus. Für den SV Seligenporten war bereits in der ersten Runde beim damaligen Bezirksoberligisten ETSV 09 Landshut mit 1:4 Schluss. Wenn Memmingens Trainer Esad Kahric zu Ostern einen Wunsch frei hätte, dann den, dass seine Mannschaft an die Leistung vom 5:1-Heimsieg unter der Woche gegen den FC Eintracht Bamberg anknüpfen kann. Thomas Thönnessen bot dabei im Mittelfeld zusammen mit Sebastian Bonfert eine ordentliche Leistung. Ob der 21-Jährige auch gegen Seligenporten auflaufen wird, ist noch offen, was nichts mit seiner Leistung zu tun hat. Die Partie gegen Bamberg hatte Folgen, Thönnessen konnte am Donnerstag wegen einer Blessur nur ein Lauftraining absolvieren. "Thomas hat eine Riesenentwicklung gemacht und die ist noch nicht zu Ende", sagt Kahric dem Talent eine gute Zukunft voraus. "Natürlich ist der Klassenerhalt das erste Ziel, aber im Pokalheimspiel wollen wir unseren Zuschauer nach dem Heimsieg gegen Bamberg wieder ein gutes Spiel zeigen und möglichst weiterkommen. Wir wollen ins Halbfinale", sagt Memmingens Co-Trainer Thomas Reinhardt. "Wir werden versuchen im Pokal weiter zu kommen, denn es winkt ja am Ende dieses Wettbewerbs der Einzug in den DFB-Pokal", ergänzt Kahric. "Wir nehmen das Pokalspiel sehr ernst und wollen unbedingt ins Halbfinale einziehen", lässt auch Seligenportens Trainer Karsten Wettberg wissen.