2024-04-25T08:06:26.759Z

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Der SSV Ulm kickt am Samstag gegen den SV Elversberg. Foto: Horst Hörger
Der SSV Ulm kickt am Samstag gegen den SV Elversberg. Foto: Horst Hörger
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Meister sollen sicher aufsteigen

Fußball-Regionalligen: Beim Verband wird eine Reform der Regelung angepeilt – Der sportliche Leiter der Spatzen hat drei Vorschläge parat

Ulm / sz - Der massiven Kritik vieler Vereine an der Aufstiegsregelung zur dritten Fußball-Bundesliga konnte der Deutsche Fußballbund (DFB) offensichtlich nicht mehr ausweichen. Jetzt wird im Verband an höchster Stelle diskutiert, wie man die Aufstiegsregelung zum Wohle der Vereine neu gestalten könnte. Diese könne dann vielleicht sogar schon in der kommenden Saison 2018/2019 greifen. DFB-Präsident Reinhard Grindel beteuert, Ziel sei es, die neue Struktur durch den DFB-Vorstand bereits im Dezember zu verabschieden. Vorher müssen allerdings noch die Vertreter der Regionalligen und der dritten Liga ihre Vorstellungen von einer Reform diskutieren und festlegen. Wobei eine Variante, wie sie offenbar beim DFB favorisiert wird und die den Direktaufstieg von vier der fünf Regionalmeister vorsieht (anstelle von drei), kaum auf Gegenliebe bei den Regionalligisten stoßen dürfte.

Während die Aufstiegsregelung für den bayerischen Regionalligisten FV Illertissen in absehbarer Zeit nicht von Interesse ist, weil er wegen des höheren Ansprüchen nicht gerecht werdenden Vöhlinstadions nicht aufsteigen kann, ist das Thema für den SSV Ulm 1846 Fußball ein wichtiges. Natürlich sagt der sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, dass man im Verein aufgrund der schlechten sportlichen Lage momentan andere Sorgen hätte und sich nun auf die Partie am Samstag um 14 Uhr in Elversberg konzentriere, in der der erste Saisonsieg angepeilt wird, trotzdem sei das Thema für die Ulmer brisant. Auch für die Elversberger, die zweimal Leidtragende der bisherigen Regelung waren.

"Es geht um eine gerechte Lösung für alle", beurteilt Siebrecht die Lage. Und er erklärt gleich: "Was der DFB vorschlägt, ist keine Lösung des Problems, sondern ein fauler Kompromiss. Eine Mannschaft würde dann wieder ins Gras beißen, wenn nur vier der fünf Meister aufsteigen. Die Regelung muss für alle Mannschaften gleich sein. Wir stehen als Verein klar zu der Lösung, dass ein Meister auch aufsteigen muss."

Lutz Siebrecht hat auch gleich drei Vorschläge parat, wie das bewerkstelligt werden könnte:

Vorschlag eins: Man könnte die Anzahl der Vereine in der dritten Liga auf 22 erhöhen und ebenso die Anzahl der Absteiger vergrößern, sodass alle fünf Regionalliga-Meister aufsteigen können. Siebrecht: "Diese Variante werden die Drittligisten allerdings kaum begrüßen."

Vorschlag zwei: Die fünf Regionalligameister sowie der Zweite der Regionalliga Südwest, der bisher schon an den Relegationsspielen zur dritten Liga teilnehmen durfte, bilden zwei Gruppen zu je drei Teams und bestreiten Aufstiegsspiele, jeweils mit Hin- und Rückspiel. Die ersten beiden jeder Gruppe gehen hoch, die beiden Letzten müssen in der Regionalliga bleiben, hatten aber ihre faire Chance. Siebrecht dazu: "Aufstiegsspiele sind spannend, auch für die Zuschauer attraktiv und jeder Verein hat zwei Heimspiele. Die beste Lösung ist es aber sicher nicht.

Vorschlag drei: Aus fünf Regionalligen werden vier gemacht, die dritte Liga stockt auf und die vier Regionalligameister steigen direkt auf. Siebrecht meint dazu: "Es ist eine Lösung, die wahrscheinlich schwierig umzusetzen ist, weil Bayern eine eigene Liga haben will."

Die Vertreter der Regionalliga Südwest – vom SSV 46 Fußball sind dann Sportvorstand Anton Gugelfuß und Lutz Siebrecht dabei – treffen sich am 26. September in Karlsruhe, um die künftige Aufstiegsregelung zu diskutieren und eine gemeinsame Linie zu finden. "Man muss solidarisch auftreten", fordert Siebrecht. "Ein derartiges Treffen wird es wohl für die Vertreter der anderen Regionalligen auch geben. Hoffentlich ziehen alle an einem Strang." Der sportliche Leiter der Spatzen kann sich nicht vorstellen, dass es dann beim DFB eine schnelle Entscheidung gibt: "Für die kommende Saison ist kaum etwas drin."

Aufrufe: 015.9.2017, 18:23 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Stefan KümmritzAutor