"Meinem Traum ordne ich alles unter"

Wiebke Tepe über...
...ihren Auslandsaufenthalt in Kanada.
„In Kelowna habe ich bei einem Ehepaar mit seiner zehnjährigen Tochter gewohnt und war dort voll ins Familienleben involviert. Ich habe das Kind zur Schule gebracht, war für das Einkaufen, Kochen und Putzen zuständig. Ich habe mich dort absolut wohlgefühlt, auch weil sich meine Gasteltern immer darum bemüht waren, dass ich reisen und andere Menschen kennenlernen konnte. Und auch weil ich nicht alleine dort war. Franziska Weißhaar, mit der ich beim FSV zusammengespielt habe, arbeitete ebenfalls in Kelowna als Au-pair. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht.“

...das Fußballspielen in Kelowna.
„Ich habe einige Male bei der Universitätsmannschaft mittrainiert. Dann aber wurden Bestimmungen geändert, so dass nicht mehr der Versicherungsschutz, beispielsweise bei Verletzungen, gegriffen hätte. Von dem Moment an hatte sich das Fußballspielen für mich in Kanada erledigt.“

...das sportliche Ersatzprogramm.
„Da die Winter in British Columbia lang sind und es sehr viel schneit, sind Franzi und ich viel Ski gefahren und haben Langlauf gemacht. Dazu sind wir viel gelaufen, gewandert oder Mountainbike gefahren. Der Höhepunkt war dann im Mai, als wir beim Halbmarathon in Vancouver gestartet sind. Unser Ziel war es, unter zwei Stunden zu bleiben. Aber das haben wir leider um 43 Sekunden verpasst. Letztendlich war es auch nicht so wichtig. Wir haben mit vielen Läufern auf der Strecke gesprochen und es war einfach traumhaft.“

...die Rückkehr zum FSV Gütersloh.
„Unsere Trainerin Britta Hainke fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, wieder beim FSV anzufangen. Da musste ich nicht lange überlegen. Allerdings muss ich sehen, wie sich mein Beruf mit dem Aufwand, der für die 2. Liga notwendig ist, vereinbaren lässt.“

...die neue Trainerin Britta Hainke.
„Britta ist eine absolute Fachfrau. Das Training hat eine sehr hohe Qualität und dazu legt sie sehr viel Wert auf die mannschaftliche Geschlossenheit und stellt nicht einzelne Spielerinnen in den Vordergrund. Das gefällt mir.“

...das Potenzial der Mannschaft.
„In dem Jahr, in dem ich weg war, hat sich das Gesicht der Mannschaft stark verändert. Neue Spielerinnen sind gekommen, einige andere haben den Verein verlassen. Ich muss die Mädels erst noch kennenlernen. Aber in den ersten Trainingseinheiten war das Tempo schon hoch. Wir haben sehr gute Einzelspielerinnen und ich ich ein gutes Gefühl, dass wir auch als Team schnell zusammenwachsen werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir Platz drei aus der Vorsaison bestätigen können.“

...ihre sportlichen Ziele.
„Ich werde um meinem Platz in der Innenverteidigung kämpfen. Ich bin zwar richtig fit, merke aber, dass ich seit einem Jahr nicht mehr an den Ball getreten habe. Die Automatismen fehlen zurzeit noch. Beispielsweise müssen sich Lauf- oder Passwege erst wieder einspielen.“

...ihre persönliche Zukunft.
„Mein größter Traum ist es, Medizin zu studieren. Dem ordne ich alles unter. Zurzeit mache ich ein freiwilliges Praktikum als Pflegerin im Franziskushospital in Münster. Ab Oktober werde ich dort auch wohnen, weil ich eine Ausbildung zur Physiotherapeutin beginne. Dann muss ich schauen, wie ich Beruf und Fußball sinnvoll miteinander verknüpfen kann. Und schließlich soll das Medizinstudium folgen.“

Zur Person und "Tepes Fahrplan":

• Wiebke Tepe begann das Fußballspielen beim BSV Ostbevern und spielte bis einschließlich der C-Jugend bei den Jungen.
• 2011 folgte zunächst der Wechsel zu den B-Juniorinnen des FFC Heike Rheine, mit denen sie die Meisterschaft in der Westfalenliga gewann.
• Ein Jahr später ging es im 2. B-Juniorinnen-Jahr zum FSV Gütersloh in die Bundesliga.
• Seit Sonntag sind die Zweitliga-Fußballerinnen des FSV Gütersloh in der Vorbereitung auf die kommende Saison.
• Der FSV bestreitet an diesem Samstag sein erstes Testspiel gegen die TSG Hoffenheim II. Anstoß ist um 14 Uhr in Baunatal.
• Die TSG-Reserve sicherte sich in der vergangenen Spielzeit ohne Niederlage die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd.