2024-04-16T09:15:35.043Z

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Christoph Behr absolvierte für den SV Wacker Burghausen 19 Drittligapartien.
Christoph Behr absolvierte für den SV Wacker Burghausen 19 Drittligapartien. – Foto: Charly Becherer

Meine Top-Elf: Als Mario Basler den Bus zum Brennen brachte

Meine Top-11: Christoph Behr vom ASCK Simbach hat gewählt! +++ "Franz Berger hat innerhalb von wenigen Minuten einen Apfel samt Kernen gegessen"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Christoph Behr (31) vom ASCK Simbach über das Talent von Stefan Lex, das Mentalitätsmonster Michael Spielbauer und einen "Zerstörer mit filigraner Note".



Tor:
Manuel Schönhuber (Karriereende, früher SV Wacker Burghausen): "Schöni war ein richtig guter Keeper, der aber immer eine Riesenkonkurrenz im Tor hatte. Leider reichte es für ihn damals nur zur Nummer zwei. Legendär waren seine engen Jeans und seine immer perfekt sitzende Frisur. Mittlerweile lebt er in den USA und seine Handschuhe nimmt er nur noch zur Gartenarbeit her ;-)"

Abwehr:

Thomas Leberfinger (TSV Buchbach): "Tom ist eher so der Typ 'Zerstörer mit ab und an filigraner Note'. Ich weiß gar nicht wie oft ich seine Stollen im Training spüren durfte. Unsere Duelle im Training waren schon immer sehr geil. Wer gegen ihn schon gespielt hat weiß, wie grausam ein Zweikampf mit ihm werden kann. Tom und ich haben in Burghausen zusammen in einer WG gewohnt und dort einige lustige Geschichten erlebt, die hier wahrscheinlich den Rahmen sprengen würden."

Florian Gögl (TSV Buchbach): "Flo war ein feiner Kerl, der auf dem Platz immer alles gegeben hat. Auch ein Typ Spieler, gegen den es nie angenehm war zu spielen."

Markus Grübl (TSV Buchbach): "Einer der Spieler, mit dem ich am längsten zusammengespielt habe. Keiner hat die Linie so beackert wie er und das über mehr als 90 Minuten wenn es nötig war. Zusammen haben wir einige richtig coole Erfolge feiern dürfen. So einen Spielertyp wie ihn hat man gern in seiner Mannschaft."

Mittelfeld:
Aleksandro
Petrovic (TSV Buchbach): "Ali ist ein absoluter Leader auf dem Platz. Wenn man nicht wusste wohin mit dem Ball, konnte man ihn immer anspielen und wusste, er wird sicher was daraus machen. Ist immer in der Lage, ein Spiel durch eine Vorlage oder ein Tor zu entscheiden. Sowas haben nicht viele."


Christoph
Burkhard (TSV Hollenbach): "Burki war grundsätzlich eher ein ruhiger Typ, der aber auf dem Platz auch mal richtig explodieren konnte. Seine Standards waren eine Klasse für sich. Wenn er sich den Ball zurecht gelegt hat, wussten wir jetzt wird's gefährlich. Wir müssen heute immer noch lachen wenn wir an unsere Zweikämpfe denken, die wir im Training oft hatten. Da kamen schon mal kniehohe Grätschen :-)"

Alexander Eberlein (ASC Boxdorf): "Bei ihm sah alles immer so überlegt aus und man hatte das Gefühl er hat alles unter Kontrolle. Sein Stellungsspiel war richtig stark, aber auch am Ball war er extrem gut."


Michael
Spielbauer (ASCK Simbach am Inn): "Ein absolutes Mentalitätsmonster. Ich weiß niemanden, der vor dem Spiel so emotionale Ansprachen rausgehauen hat, die einen richtig mitreißen konnten wie er. Wenn dieser Typ auf den Platz rausgeht, dann ackert er auf der "6" bis zum Umfallen. Auf dem Platz ein absolutes Vorbild für jeden jungen Spieler. Überragend war sein Tor im letzten Spiel in der Aufstiegssaison der Bezirksliga 2018, von dem er immer noch behauptet er wollte es so :-)"

Sturm:
Stefan Lex
(TSV 1860 München): "Ich habe mit wenigen Spielern zusammengespielt, die so ein Tempo hatten wie er. Mit seinem Talent war es klar, dass es mal weit nach oben gehen würde. Dass es für ihn dann bis in die Bundesliga hoch geht, freute mich sehr und er hatte es sich auch verdient. Lexi ist auch neben dem Platz ein absolut überragender Kerl und ist immer am Boden geblieben."


Özgür Kart
(SV Wacker Burghausen U23): "Özi war ein brutales Tier vorne drin. Von ihm konnte ich mir damals extrem viel abschauen. Ich kenne keinen Spieler, der so schwierig vom Ball zu trennen war und keinen Stürmer, der so einen Willen hatte ein Tor zu erzielen."


Youssef
Mokhtari (Karriereende): "Einer der besten Fußballer, mit denen ich zusammenspielen durfte. Moki war immer der Taktgeber im Spiel und gab die Richtung vor. Von ihm konnte man als junger Spieler unglaublich viel lernen."


Trainer:

Franz Berger: "Hat mich damals nach Burghausen geholt und ich machte unter ihm die ersten Schritte im Profi-Nachwuchsbereich. Seine ehrliche Art war zwar oft sehr hart für einen jungen Spieler, aber man wusste immer woran man war. Diese harte, aber ehrliche Art fand ich einfach richtig überragend. Franz war in der Lage seine Truppe unglaublich zu motivieren und das nicht nur vor dem Spiel, sondern auch während dem Spiel schaffte er es dich nochmal für die letzten Minuten richtig zu pushen. Wir mussten aber auch immer lachen, wenn er mit seinem Apfel zur Trainerbank ging und ihn innerhalb von wenigen Minuten samt Kernen gegessen hat."

Mario Basler: "Mario ist einfach eine Marke. Er war einfach ein Typ, der immer das sagte was er dachte und damit wusste man immer wo man bei ihm stand. An diese Zeit denke ich sehr gerne zurück, weil da schon richtig lustige Geschichten dabei waren, über die wir heute noch lachen müssen. Einmal zum Beispiel dachte unser Busfahrer, dass der Bus brennt. Aber es war nur unser Trainer, der es nicht mehr ausgehalten hat und dann im Bus geraucht hat."

Zur Person:
Christoph Behr verbrachte nahezu seine komplette Jugendzeit beim FC Vilshofen. Nach der U17 verließ er im Sommer 2005 seinen Heimatverein für den SV Wacker Burghausen, wo er in der U19 Bundesliga kickte. Für das Profiteam der Oberbayern bestritt der bullige Angreifer nach seinem Wechsel in den Seniorenbereich zwar 19 Drittligaspiele, kam jedoch hauptsächlich in der zweiten Mannschaft in der Landesliga zum Einsatz. Wegen der fehlenden sportlichen Perspektive löste er im Winter der Saison 2011/12 seinen Vertrag beim SVW auf und wechselte zum Bayernligisten TSV Buchbach, mit dem er wenige Monate später den Aufstieg in die Regionalliga schaffte.

Nach nur eineinhalb Jahren kehrte der gebürtige Vilshofener aber aus beruflichen Gründen in die Heimat zurück und schloss sich dem Kreisligisten FC Alkofen an, dem er mit 16 Saisontreffern zum Aufstieg in die Bezirksliga verhalf. Nach einem enttäuschenden zweiten Jahr zog Behr 2015 weiter zum ASCK Simbach, für den er seitdem 52 Mal einnetzen konnte. Ab der kommenden Spielzeit fungiert Christoph Behr an der Seite von Marcel Taboga als Co-Spielertrainer beim SV-DJK Wittibreut.

Aufrufe: 024.5.2020, 12:30 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor