Meindl-Hattrick lässt Neukirchen jubeln

„Das Ergebnis sagt alles aus und spiegelt den wahren Spielverlauf wider. Von der ersten bis zur letzten Minute erwischte meine Mannschaft einen miserablen Tag“, hatte Grafenwöhrs Trainer Thomas Daschner, der am Sonntag verhindert war und durch Stefan Richter hervorragend vertreten wurde, nach der 0:5-Klatsche gesagt. So war das Ziel ein versöhnlicher Abschluss, den die Grafenwöhrer 45 Minuten lang ihren Anhängern boten, wobei auf dem angeschlagenen Edgar Dat verzichtet werden musste.

Neukirchens Coach Thomas Seidl, der auf den verletzten Ex-Kötztinger Alexander Herzog zunächst verzichtete, hatte vor der Partie vor Übermut gewarnt und sollte damit Recht behalten: „Natürlich ist unsere Ausgangsposition überragend, aber Grafenwöhr wird bestimmt Wiedergutmachung betreiben wollen. Ich rechne mit einem hochmotivierten Gegner.“ Eine vollkommen richtige Einschätzung, denn die Platzherren legten los wie die Feuerwehr und gingen ein ungemein hohes Tempo. Die „Rsoenkränzler“ konnten sich nur selten befreien, waren aber durch ihre Konter stets brandgefährlich.

Schon nach zehn Minuten klingelte es im Kasten von SV-Schlussmann Jirka Krejci das erste Mal. Die Gäste bekamen den Ball nicht weg, nach einigen Querschlägern landete das Leder bei David Dobmann, der ins lange Eck vollstreckte – die gewünschte frühe Führung, die Grafenwöhr noch mehr Sicherheit verlieh. Zumal er neun Minuten später eine Ecke, die an Freund und Feind vorbei segelte, direkt zum 2:0 verwandelte (20.).

Das einzige Mal, dass Neukirchen im gegnerischen Strafraum auftauchte, war in der 40. Minute, als Adam Vlcek nach einem Zuspiel von Simon Meindl alleine vor SV-Schlussmann Patrick Pachelbel auftauchte, der jedoch blitzschnell reagierte. 60 Sekunden vor dem Seitenwechsel hatte Stefan Weiß das 3:0 für die Gastgeber auf dem Fuß, doch er vergab aus 14 Metern zu überhastet. Wer gedacht hatte, dass der Nord-Bezirksligist in der zweiten Hälfte einen Gang zurück schalten würde, sah sich zunächst getäuscht.

Die SV agierte weiter druckvoll nach vorne, Neukirchen versuchte sein Glück mit langen Bällen. Einen davon steckte Thomas Igelhaut auf Vlcek durch, der wiederum an Pachelbel (66.) scheiterte. Auf der Gegenseite schoss Weiß nur um Zentimeter (68.) am Pfosten vorbei und vergab das mögliche 3:0, das so sicherlich für die zweite Luft gesorgt hätte. Danach verflachte die Begegnung von Minute zu Minute, wobei Grafenwöhr dem hohen Tempo Tribut zollen musste, während Neukirchen binnen zehn Minuten für die endgültige Entscheidung sorgte. Maßgeblichen Anteil hatte dabei Meindl mit seinem Hattrick in der 80., 86. und 89. Minute.

Der eingewechselte Thomas Fischer bediente zunächst Vlcek, der auf Meindl weiterleite, der eiskalt zum 1:2 vollstreckte. Dessen abgefälschter Schuss klatschte in der 86. Minute vom Innenpfosten – unhaltbar für Pachelbel – in die Maschen, ehe Meindl in der 89. Minute gegen nun resignierende Grafenwöhrer nach einem Foul an ihn selbst den fälligen Elfmeter versenkte. Für den Endstand sorgte schließlich Ronald Schamberger (90.).

SV TuS/DJK Grafenwöhr – SV Neukirchen b. Hl. Blut 2:4 (2:0)

SV TuS/DJK Grafenwöhr: Patrick Pachelbel; Jan Kasseckert (72. Fabian Lober), Benjamin König, Florian Träger, Rene Schuster, Stephan Wächter, Stefan Weiß, Johannes Renner, Johannes Wächter, David Dobmann, Markus Kraus.

SV Neukirchen: Jirka Krejci; Andreas Wagerer, Michael Bachl, Thomas Iglhaut, Michael Schmid, Michael Rank (76. Matthias Kreuziger), Steffen Bartz (58. Thomas Fischer), Adam Vlcek (81. Ronald Schamberger), Matthäus Weinfurtner, Simon Meindl, Adam Vokac.

Tore: 1:0 Dobmann (10.), 2:0 Dobmann (20.), 1:2 Meindl (80.), 2:2 Meindl (86.), 2:3 Meindl (89./Elfmeter), 2:4 Schamberger (90.).

Zuschauer: 250.

Schiedsrichter: Johannes Kamper (Katschenreuth).