Die Einführung der Futsal-Bundesliga 2021 ist beschlossene Sache, die Regionalliga-Spielzeit also die Qualifikationssaison. „Erster Klasse“ will auch der MCH Futsal Club aus Sennestadt kicken. Als Gründungsmitglied. Sportlich sind – oder besser waren – die Süd-Bielefelder auf einem guten Weg: Vier Spiele, vier Siege. Dann ereilte den MCH am 24. Oktober das Corona-Schicksal: Der Wuppertaler SV meldete einen Verdachtsfall. Die erste Virus-Absage der Saison für den Ligaprimus. „Wir haben jetzt schon keine Ausweich- oder Nachholtermine mehr“, sagt der MCH-Vorstandsvorsitzende Yasin Kacar.
Durch den Saisonabbruch und die entsprechende Wertung der vergangenen Spielzeit wurde die Regionalliga West auf 13 Vereine aufgestockt, der Verband setzte zudem einen normalen Spielbetrieb mit Hin- und Rückrunde an – obwohl es auch andere Modelle mit weitaus weniger Spielen gab. Seinerzeit wurde den Vereinen zugesichert, dass es zu keinerlei Kollisionen mit dem Rahmenterminkalender des DFB kommen werde und ausreichend Nachholspieltage zur Verfügung stünden. „Als dann der Spielplan veröffentlicht wurde, stellten wir schnell fest, dass bei uns sieben Spieltage mit Abstellungsperioden für die Nationalmannschaft kollidieren“, sagt Kacar, der mit Memos Sözer und Fouad Aghnima regelmäßig mindestens zwei Akteure zum DFB schickt. Mit Mühe, Not und Kooperationsbereitschaft anderer Vereine sowie einem gehörigen organisatorischen Aufwand seitens des MCH in guter Zusammenarbeit mit Staffelleiter Friedhelm Spey wurden für diese sieben Kollisionen Ausweichtermine gefunden. Darunter zwei Mittwoch-Spiele. Jetzt der Lockdown.
Er bedeutet für den MCH, dass mindestens sechs weitere Spiele nicht wie geplant ausgetragen werden können. Dazu das Nachholspiel in Wuppertal. „Wann?“, fragt Kacar. Schließlich könne man „nicht mal eben unter der Woche um 20 Uhr ein Spiel in Düsseldorf austragen.“ Ganz davon abgesehen, dass es auch immer noch die Problematik der Hallenzeiten gebe. „Wir arbeiten hervorragend mit dem Sportamt der Stadt Bielefeld zusammen, aber andere Vereine haben mit ihren Ämtern richtig große Probleme“, weiß der MCH-Boss. Im Hinblick auf die Bundesliga hat sich der DFB auf seinem außerordentlichen Bundestag im Mai festschreiben lassen, dass der Vorstand ermächtigt wird, über eine etwaige Verschiebung der derzeit ab der Spielzeit 2021/ 2022 vorgesehenen Futsal-Bundesliga auf einen späteren Zeitpunkt zu entscheiden. Auch darf er hierfür notwendige Änderungen einschließlich notwendiger Folgeregelungen in den Ordnungen des DFB beschließen.
Bei allem Ärger und der Enttäuschung über den neuen, verlängerten Lockdown, der den Bereich „Kontaktsport“ umfasst und seine Folgen für den Amateursport sagt Yasin Kacar: „Die Gesundheit aller steht natürlich im Vordergrund.“ Inwieweit Fußball und somit auch der artverwandte Futsal zu den so genannten Kontaktsportarten gerechnet wird, ist unterdessen weiterhin umstritten. Erst vor wenigen Wochen sagte der Vorsitzende der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bundes Tim Meyer, dass Fußball „eben kein Kontaktsport“ sei, sondern „eine Sportart mit geringen Kontakten“. Wie es nun in der Futsal-Regionalliga West weitergeht, steht derzeit in den Sternen. Es gab zwischenzeitlich eine Videokonferenz aller Regionalliga-Staffelleiter und Vertreter des DFB. Doch nähere Erkenntnisse gibt es nicht.