2024-04-23T13:35:06.289Z

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Soll schon früher ein neuer Trainer kommen, "werden wir eine Lösung finden": Heidenreich | Foto: Uwe Rogowski
Soll schon früher ein neuer Trainer kommen, "werden wir eine Lösung finden": Heidenreich | Foto: Uwe Rogowski

Maximilian Heidenreich und der SV Weil: Wie geht es weiter?

Setzen der Landesligist und sein Trainer die Zusammenarbeit nach der Winterpause fort? Ausgang offen

Einmal noch heißt es für die Landesliga-Kicker des SV Weil in diesem Kalenderjahr die Schuhe für ein Pflichtspiel zu schnüren, dann wartet die Winterpause. Endlich, wird manch einem auf den Lippen liegen. Denn die Pause tut Not. Wunden lecken ist angesagt, die gesteckten Ziele wurden meilenweit verfehlt. Der Titelfavorit versauert im Niemandsland der Tabelle. Wie geht es weiter?
„Wenn es diesmal nicht mit dem Aufstieg in die Verbandsliga klappt, bin ich am Saisonende weg.“ Maximilian Heidenreich, seit März 2015 in seiner zweiten Amtszeit beim SVW als Coach tätig, äußerte diese Worte vor der Saison. Worte, die im Raum stehen.

Mitte November sagte der sportliche Leiter Perseus Knab der Badischen Zeitung: „Im Winter wird Bilanz gezogen.“ Zugleich stärkte er seinem Trainer den Rücken: „Heidenreich kann man keine Vorwürfe machen“, vielmehr fehle den Spielern der unbedingte Wille. Der Übungsleiter warf seinen Spielern im Verlauf der Saison immer mal falsche Prioritätensetzung vor. Kritisierte knallhart. Und nun? Heißt es Abschied in der Winterpause? Der 49-Jährige wiegelt ab. „Ich habe einen Vertrag bis zum Sommer, und den will ich erfüllen. Noch nie habe ich von mir aus vorzeitig das Handtuch geworfen.“ Aufgeben klingt anders.

Heidenreich ist jedoch Realist. „Die Verantwortlichen und ich werden uns zügig nach dem Hausen-Spiel zusammensetzen und über die aktuelle Situation sprechen. Sollte dabei die Überlegung herauskommen, dass es sinnvoller ist, einen Trainer zu installieren, der im Hinblick auf die kommende Saison die Mannschaft kennenlernen soll, werden wir eine Lösung finden.“ Doch Anzeichen von Resignation? Keineswegs, obwohl Heidenreich zugleich zugibt: „Es wäre natürlich nicht prickelnd, nach der Winterpause zwölf Spiele zu machen, in denen es nur um die goldene Ananas geht.“ Noch gibt sich Heidenreich äußerst motiviert, denkt nicht ans Aufgeben. Sein Team sei ihm ans Herz gewachsen. Reicht das?

Die bittere Wahrheit ist jedenfalls: Der Club ist erneut dabei, sein Ziel krachend zu verfehlen. Auf Tabellenführer FV Lörrach-Brombach beträgt der Rückstand nach 17 von 30 absolvierten Ligaspielen 22 Punkte, zehn sind es auf den zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigenden zweiten Rang. Platz neun steht derzeit zu Buche, auch nur, weil am Sonntag der „Pflichtsieg“ (Heidenreich) bei Schlusslicht FC Zell (4:1) gelang. Verpasst wurden Erfolge gegen die Abstiegskandidaten Wasser-Kollmarsreute und Wyhl, gegen die zuhause lediglich Remis gelangen. Zu wenig. Am Samstag gegen den VfR Hausen soll nach dem Sieg in Zell weitere Schadensbegrenzung folgen.

Faktoren gibt es viele: Personalprobleme ziehen sich durch die Saison. „Manchmal war ich froh, wenn ich vier Ersatzspieler benennen konnte“, sagt Heidenreich. Und: Oft sind die Weiler dominant, aber nur von Strafraum zu Strafraum – auf den letzten Metern machen sich eklatante Abschluss- sowie Abwehrschwächen bemerkbar. „So kannst du nicht gewinnen.“ Und nicht aufsteigen.
Aufrufe: 08.12.2016, 21:30 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor