2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kaum zu stoppen: Holsteins Torschütze zum 1:0, Noah Awuku, setzt sich mit viel Dynamik gegen die Wolfsburger Lukas Scholz (links) und Tom-Joshua Kinitz.
Kaum zu stoppen: Holsteins Torschütze zum 1:0, Noah Awuku, setzt sich mit viel Dynamik gegen die Wolfsburger Lukas Scholz (links) und Tom-Joshua Kinitz.

Mausert sich Holsteins U17 zu einem Top-Team?

"Zweikampfhärte" als Schlüssel zum Erfolg

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Die Tabelle lügt bekanntlich nicht – und sie besagt, dass Holsteins U19 nach dem Sieg gegen den VfL Wolfsburg auf den dritten Rang springt. Der dritte Heimerfolg in Serie war, das ist das beeindruckende, absolut verdient. Die Kieler kamen gut ins Spiel und gingen nach einer Viertelstunde durch einen Geniestreich Noah Awukus in Führung.

Er tunnelte Wolfsburgs Rechtsverteidiger Tyson Richter und düpierte anschließend auch noch VfL-Keeper Antonio Brandt aus unmöglichem Winkel: Fast von der Grundlinie chippte er das Spielgerät mit viel Drall über den heranrutschenden Torhüter und ins Netz. Die Gäste mühten sich, schlossen aber meist nur von außerhalb des Strafraums ab.

Nur einmalig bot die KSV viel Raum durch zu träges Umschalten auf Defensive. Charles-Jesaja Herrmann bediente den im Zentrum völlig blank stehenden Richter, der mit seinem Kopfball jedoch nur den Pfosten traf und auch den Abpraller mit der Hacke übers Tor setzte (29.). An diese Situation schloss sich die beste Phase der Niedersachsen an. Doch die KSV stemmte sich mit guter Abwehrarbeit gegen die anrollenden Angriffe und sorgte auch immer wieder für wichtige Entlastung.

Nach dem Seitenwechsel beorderte Kiels Trainer Finn Jaensch seinen Angreifer Jan Matti Seidel bei gegnerischem Ballbsitz ins Mittelfeldzentrum und wirkte so dem etwas planlosen Anrennen der Wölfe mit einem diszipliniert umgesetzten 4–5–1 entgegen. Jannis Meister musste im Endeffekt nur einen wuchtigen Linksschuss von Tim Siersleben entschärfen (50.), ehe er das vorentscheidende 2:0 bejubelte. „Wir wussten schon vorher, dass Wolfsburgs Hintermannschaft Probleme hat, wenn die Bälle in ihren Rücken kommen“, benannte Jaensch einen Schlüssel zum Erfolg seiner Jungstörche.

Marc-Oliver Timm schickte mit einem solchen Ball den eingewechselten Nils Jungehülsing auf der linken Seite, der mit viel Tempo in den Strafraum eindrang und routiniert über Brandt hinweg zum 2:0 einlupfte (59.). Das schon zuvor kaum strukturierte Aufbäumen der gezähmten Wölfe war damit gänzlich beendet. Die selten konstruktiven, dafür viel mehr negativen Kommentare des Gäste-Coaches taten ihr Übriges und bescherten den Jungstörchen eine ruhige Schlussphase, in der sie dem 3:0 näher waren als der Gegner einem Anschlusstreffer.

„Wir haben über 80 Minuten mit toller Zweikampfhärte agiert und die Schwächen des Gegners stark ausgenutzt“, freute sich Jaensch über das erneute Erfolgserlebnis. „Auf die Tabelle gucke ich eigentlich generell nicht. Es geht uns in erster Linie darum, dass wir die Jungs gut ausbilden“, gab sich der 30-Jährige bescheiden. Das scheint dem Sportwissenschaftler und seinem Coaching-Team ausgezeichnet zu gelingen. Mit solchen Leistungen kann seine Mannschaft jedenfalls jedem Gegner gefährlich werden.

Holstein Kiel: Meister – Wansiedler, Timm, Otto, Drauschke – Ay (54. Wanger), Petersen, Möller (74. Melahn), Borgmann (43. Jungehülsing) – Seidel (62. Lagoda), Awuku.

VfL Wolfsburg: Brandt – Richter (59. Ceesay), Marx, Kinitz, Scholz – Janke, Siersleben, König, Yeboah Zamora (59. Baylor) – Saracevic (41. Franke), Herrmann.

SR: Rath (Bremen).Zuschauer: 120.Tore: 1:0 Awuku (15.), 2:0 Jungehülsing (56.).
Aufrufe: 010.10.2016, 08:00 Uhr
SHZ / wtiAutor