2024-04-25T14:35:39.956Z

Kommentar

Massenschlägerei beim Kinderfußball: Körper- und Hohlkörpersprache

Fußball verbindet ? am Beispiel eines F-Jugend-Turniers in Schwaben / Von Alexander Dick

Aus aktuellem Anlass unterbrechen wir unsere weltpolitische Nabelschau an dieser Stelle und zoomen den Blick auf die kleine Vor-Alb-Gemeinde Holzmaden im Landkreis Esslingen, wo sich gar Grausiges zugetragen haben soll.
Dem Bericht der Polizeidirektion in der zuständigen Kreisstadt zufolge schlugen dort "etwa 15 Personen" - ab einer gewissen Größenordnung lässt sich nur mit Schätzungen arbeiten - "mit Fäusten und Flaschen aufeinander" ein. Sieht man einmal davon ab, dass das Resultat zwei Verletzungen, eine sogar heftigerer Natur, waren, so ist die Ursache doch in gewisser Weise aufschlussreich. Diese findet sich nämlich in einem F-Jugend-Fußballturnier mit sieben- und achtjährigen Jungkickern wieder, genauer der Partie der beiden Kindermannschaften des SC Geislingen und des FC Eislingen. Bei dieser muss es wohl zu einer folgenschweren Schiedsrichterentscheidung gekommen sein. In der Kontinuität der dadurch ausgelösten Konsequenzen liest sich das so: Erst gab es heftige Gegenreaktionen auf den Trainerbänken. Danach, wohlgemerkt erst danach, so der Polizeibericht, kam es zur "verbalen Auseinandersetzung".

Und als Worte offenbar auch nichts mehr ausrichteten, bedurfte es der bereits zitierten eindeutigen Körper- und Hohlkörpersprache. Und zwar von Zuschauerseite. Soweit die polizeiliche Rekonstruktion des Tathergangs. Offen bleibt die Frage nach den Teilnehmern an diesem Fußballdiskurs, weil bis zum Eintreffen der Polizei die meisten schon mal den Abgang übten. Nahe liegt der Verdacht, dass es sich um Eltern und enge Verwandte der Rasenakteure handelte. Dann darf man die Lehrer im Landkreis Esslingen schon jetzt beglückwünschen zur bevorstehenden Kommunikationspraxis, wenn mal Uneinigkeit über Schul- oder Betragenszensuren bestehen sollte. Am besten, die machen\'s dann wie der Veranstalter in Holzmaden: Sie brechen ihr Turnier namens Schule ab. In Sachen Faust- und Flaschenrecht können sich die Sprösslinge ja daheim schlaumachen.
Aufrufe: 02.7.2013, 00:00 Uhr
adi (BZ)Autor