Malamidis: "Wie bei der Bundeswehr"

Es war am Wochenende die Knallernachricht abseits des Rasens: Calcio hat seinen Torjäger Shkemb Miftari und den Abwehrchef Nektarios Malamidissuspendiert. Letzterer äußert sich nun im Interview zu den Hintergründen aus seiner Sicht. Dabei erhebt der 27-Jährige schwere Vorwürfe.
Herr Malamidis, es heißt, Sie seien aus dem Kader geflogen, weil Sie am Stuhl des Trainers gesägt haben. Was sagen Sie dazu? Nektarios Malamidis: Ich wollte etwas Gutes für die Mannschaft tun. Deshalb habe ich das Gespräch mit verantwortlichen Personen im Verein gesucht. Fast alle Spieler waren und sind der Ansicht, dass es so nicht weitergeht.
Was meinen Sie konkret? Malamidis: Der jetzige Trainer ist nicht fähig, ein qualifiziertes Training zu leiten und eine Mannschaft zum Erfolg zu führen. Ihm fehlt die Qualifikation. Er ist in meinen Augen kein Trainer. Alles ist auf Zufall gemacht. Und dazu kommt die Art, wie er mit Spielern umgeht. Das bewegt sich in Richtung Bundeswehr - absurdes Geschreie, Suspendierungen, dann wieder Begnadigungen.
Nun sind Sie Spieler, mithin Angestellter des Vereins. Sie mussten damit rechnen, dass Ihre Vorgehensweise Konsequenzen für Sie selbst haben wird. . . Malamidis: Der ,,Cata" (Anmerkung der Redaktion: Cataldo Diletto, besagter Trainer) hat geglaubt, dass ich ihn ganz aus dem Verein draußen haben will. Das stimmt ja nicht. Er könnte auf seinen Posten als Vizepräsident zurückkehren, und alles wäre gut.
Laut Diletto wollten Sie sich am Montag entschuldigen, was der Verein aber ausgeschlagen habe. Malamidis: Das ist falsch. Shkemb Miftari und ich sollten plötzlich wieder zum Kader gehören. Das habe ich abgelehnt. Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich unter ihm kein Spiel mehr bestreite und bin gegangen.
Das Kapitel Calcio ist für Sie also beendet? Malamidis: Ich wünsche der Mannschaft alles Gute. Ich hatte hier mit den anderen Jungs ein gutes Jahr. Aber jetzt will ich meinen Vertrag auflösen. Ich kann nur sagen: das hier ist insgesamt eine tickende Zeitbombe.