2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Bayreuth-Coach Wolfgang Mahr nimmt seinen Hut als Trainer der SpVgg Bayreuth. F: Wagner
Bayreuth-Coach Wolfgang Mahr nimmt seinen Hut als Trainer der SpVgg Bayreuth. F: Wagner

Mahr-Rücktritt nach 1:2-Pleite im Spitzenspiel

UPDATE: Sonntagsspiele - 20. Spieltag: Polizeischutz nach Bächers Fernglas-Geste +++ Gerolzhofen-Match kurz vorm Spielabbruch +++ Desolater Turner-Auftritt +++ Kickers können doppelte Überzahl nicht nutzen

Mächtig was los in der Landesliga Nord an diesem Samstag: Bei der Pressekonferenz nach dem Spitzenspiel SpVgg Bayreuth gegen die SpVgg Selbitz hat Bayreuths Trainer Wolfgang Mahr seinen Rücktritt bekanntgegeben. Der Kampf um die Meisterschaft in der Landesliga Nord könnte nun langweilig werden. Denn Spitzenreiter SpVgg Selbitz hat durch einen 2:1-Sieg beim unmittelbaren Verfolger SpVgg Bayreuth nun zehn Punkte Vorsprung auf die Altstadt, was SVS-Akteur Markus Bächer zu einer folgenschweren Geste verleitete. Kurz vorm Spielabbruch stand die Partie in Gerolzhofen nach einer Schiedsrichter-Beleidigung durch mehrere Heim-Zuschauer. Sand-Sprecher Barfuß schwärmt von einer überagend starken zweiten Spielhälfte. Die Schweinfurter Turner legen einen desolaten Auftritt gegen Aubstadt hin.


Die Spatzen hatten es schon von den Dächern gepfiffen, dass Bayreuths Coach Wolfgang Mahr seinen Abschied verkünden wird. Aber der Zeitpunkt nach der 1:2-Heimniederlage gegen die SpVgg Selbitz überraschte dann doch. Vorerst wird der bisherige Co-Trainer Klaus Rodler die Mannschaft betreuen. "Ich hatte im Sommer dem Verein zuliebe das Traineramt übernommen. Es war aber von vornherein klar, dass ich den Zeitpunkt bestimmen kann, wie lange ich das mache. Dieser Zeitpunkt ist für mich heute gekommen. Die Mannschaft braucht vielleicht mal eine neue Ansprache", so Mahr. Disharmonien mit der Vorstandsetage habe es nicht gegeben. Mahr wird dem Verein auch in seiner Position als Sportlicher Leiter erhalten bleiben. Nachfolger ist Klaus Rodler. "Wir werden im Winter überlegen, wie es weitergeht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Klaus auch im neuen Jahr weitermacht", so Mahr, der zu den 90 Minuten gegen Selbitz sagte: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Leider hat es nicht zum Sieg gereicht."


SpVgg Bayreuth - SpVgg Selbitz 1:2 (0:0)
Es war vor 1.200 Zuschauern ein oberfränkisches Derby mit einer richtig tollen Kulisse. Selbitz hatte in der Anfangsphase zwei richtig gute Chancen durch Markus Bächer und Florian Hohberger. "Wir hätten bis zur ersten Bayreuther Chance schon 2:0 führen müssen", sagte Thomas Popp, Sprecher aus Selbitz. Dann aber kam die Altstadt auf, hätte ebenfalls in Führung gehen können. Nach torloser erster Halbzeit hatten die Platzherren durch Francis Kioyo eine große Möglichkeit, aber im Gegenzug gelang Hohberger das 1:0 (53.). Bayreuth machte nun richtig Druck. "Aber wir haben dann einen erstklassigen Konter gesetzt und das 2:0 durch Bächer erzielt", so Popp. Der Anschlusstreffer von Kioyo kam zu spät. Dann ertönte der Schlusspfiff, aber Schluss war noch lange nicht. Bächer hat mit seiner Fernglas-Geste nach dem 2:0 für Aufregung bei den Bayreuther Anhängern gesorgt. Er zeigte das Fernglas, weil sich Bayreuth mit diesem Sieg nun zehn Punkte von den Bayreuthern enfernt hat. Das Ende vom Lied: der Selbitzer Mannschaftsbus konnte nur unter Polizeischutz das Stadion verlassen. Das Fazit von Popp lautete: "Heute hat individuelle Klasse gegen mannschaftliche Geschlossenheit verloren."
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schallfeld) - Zuschauer: 1200
Tore: 0:1 Florian Hohberger (53.), 0:2 Markus Bächer (87.), 1:2 Francis Kioyo (90.)

1. FC Gerolzhofen - ASV Hollfeld 0:3 (0:1)
Kurz nach Wiederbeginn stand die Partie kurz vor dem Abbruch. Denn Schiedsrichter Thomas Stein soll von den Zuschauern der Heimelf beleidigt worden sein. Zum Glück beruhigten sich die Gemüter wieder und das Match konnte ordentlich zu Ende gebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 3:0 für die Oberfranken, die Entscheidung war mit dem 3:0 gleich nach Wiederbeginn gefallen. Der ASV Hollfeld hält den Anschluss an den achten Platz. Mit einem verdienten Auswärtssieg, dem zweiten in Folge haben die Gröger-Schützlinge jetzt 30 Punkte auf dem Konto und sind damit drei Spiele hintereinander ungeschlagen. Am kommenden Wochenende empfängt der ASV dann den TSV Neudrossenfeld zum Derby in Hollfeld. "Am Schiedsrichtergespann und deren Leistung lag es sicherlich nicht, dass wir gewonnen haben", resumierte Hollfelds Sprecher Harald Hoch.
Schiedsrichter: Thomas Stein (Homburg am Main) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Daniel Heißenstein (12.), 0:2 Ricardo Persigehl (45.), 0:3 Marco Hillemeier (47.)

SV Alemannia Haibach - 1. FC Sand 1:1 (1:1)
Erich Barfuß, Sprecher des 1. FC Sand, schwärmte in den höchsten Tönen: "Eine solche starke zweite Halbzeit habe ich in einem Landesliga-Spiel schon lange nicht mehr gesehen." Tolle Spielzüge, hohes Tempo und viele Chancen auf beiden Seiten hatte Barfuß registriert. "Das Spiel hätte jedes der beiden Teams gewinnen können. Aber ich denke, das Unentschieden ist das gerechte Ergebnis." Im ersten Teil war Sand etwas agiler und führte durch Dominik Barth mit 1:0 (14.). Nach 20 Minuten kam Haibach auf. Doch die letzten zehn Minuten gehörten wieder den Gästen. Doch kurz vor der Pause unterlief Bernd Hoff der Fehler. Sein Eigentor bedeutete den 1:1-Ausgleich: "Zur Pause hätten wir eigentlich führen müssen", so Barfuß.
Schiedsrichter: Michael Herrmannsdörfer (Obernsees) - Zuschauer: 390
Tore: 0:1 Dominik Barth (14.), 1:1 Bernd Hoff (42. Eigentor)

SV Memmelsdorf - SV Pettstadt 0:0
Das Schlusslicht SV Pettstadt kam im Bamberger Umland-Derby zu einem 0:0. Für die Gäste war es der vierte Auswärtspunkt und der erste Punktgewinn nach vier Niederlagen am Stück. Der SV Memmelsdorf konnte diesmal nicht wie schon so oft überzeugen. Obwohl Trainer Mario Zukolo den Gegner am vorigen Sonntag beobachtet hatte, gelang den Platzherren in diesem Match kein Dreier. Dennoch bleiben die Memmelsdorfer in der direkten Qialifikationszone und Pettstadt hält nach wie vor die rote Laterne in der Hand.
Schiedsrichter: Alessa Plass (Göggingen) - Zuschauer: 300
Tore: Fehlanzeige

FT Schweinfurt - TSV Aubstadt 1:4 (0:2)
Ernst Gehling, Trainer-Dino in Diensten der Freien Turner Schweinfurt, blieb auch nach dieser unerwarteten Niederlage gegen den TSV Aubstadt absolut fair: "Unser Auftritt war desolat. Mit dem Ergebnis sind wir noch gut bedient. Wenn Aubstadt seine Chancen besser genutzt hätte, dann hätte dieses Spiel für uns in einem Desaster enden können." Die Schweinfurter waren ganz schwach: "Wir sind aber auch auf einen sehr starken Gegner getroffen", so Gehling, was sich im Ergebnis auch entsprechend deutlich ausdrückte. Für den TSV Aubstadt, bisher mit nur einem Punkt schwächste Auswärtsmannschaft, war es der erste Saisonsieg in der Fremde. In der Tabelle zog Aubstadt an den Schweinfurtern vorbei. Ein Lob hatte Gehling dann doch noch parat: "Schiedsrichterin Angelika Söder hat eine hervorragende Leistung gezeigt."
Schiedsrichter: Angelika Söder (Ochenbruck) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Julian Grell (5.), 0:2 Julian Grell (40.), 0:3 Julian Grell (58.), 1:3 Benjamin Freund (63. Foulelfmeter), 1:4 Jan Schneider (73.)



Sonntagsspiele:


TSV Kleinrinderfeld - TG Höchberg 3:0 (1:0)
Gut, dass der TSV Kleinrinderfeld mit Peter Endres den Torschützenkönig der Landesliga Nord in seinen Reihen hat. Endres, der jetzt bereits 19 Treffer auf seinem Konto hat, traf im Derby gegen die TG Höchberg doppelt. Edwin Aber steuerte ebenfalls ein Tor bei. Nun ist der Neuling nach dem ungefährdeten Dreier bereits auf Platz vier vorgestoßen und muss ab jetzt als ernsthafter Anwärter auf Platz zwei angesehen werden. Die TG Höchberg ist auf Rang 13 jetzt sieben Punkte von Platz acht entfernt, der am Saisonende noch zur direkten Qualifikation zur neuen zweigleisigen Bayernliga berechtigt.
Schiedsrichter: Roman Potemkin (Friesen) - Zuschauer: 480
Tore: 1:0 Peter Endres (22.), 2:0 Edwin Aber (58.), 3:0 Peter Endres (72.)
Rot: Matthias Grünewald (21./TG Höchberg/Notbremse)

1. FC Trogen - 1. FC Burgkunstadt 3:0 (2:0)
Im Alleingang erledigte Martin Weiß (1) den 1. FC Burgkunstadt, der nicht den Hauch einer Chance besaß. Weiß hatte bereits zur Pause mit seinen beiden Treffern für klare Verhältnisse gesorgt (15. / 34.). Nach der Pause ließen es die Platzherren im Gefühl des sicheren Sieges etwas ruhiger angehen. Weiß krönte in der 80. Minute seine sehr starke Leistung mit dem 3:0. Der 1. FC Trogen ist jetzt wieder Sechster. Die Gäste aus Burgkunstadt nehmen den letzten Relegationsplatz ein.
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Altenberg) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Martin Weiß 1 (15.), 2:0 Martin Weiß 1 (34.), 3:0 Martin Weiß 1 (80.)

TSV Neudrossenfeld - FC Würzburger Kickers 2:2 (1:0)
Hoch her ging es in Neudrossenfeld, wo der TSV gegen den Tabellenzweiten FC Würzburger Kickers zu einem 2:2 kam. Den ersten Treffer erzielten die Gastgeber durch Felix Heil in der 13. Minute. Wegen groben Foulspieles verloren die Oberfranken aus dem Kulmbacher Land aber noch in Teil eins David Rau (35.). Zu Beginn der zweiten Hälfte musste auch Steffen Taubenreuther mit der roten Karte nach einer Notbremse vorzeitig vom Platz (53.). Nun hatten die Kickers zwei Mann mehr auf dem Feld. Das nutzten Zajo Desic (66.) und Ricardo Borba (73.) zum 2:1 für die Unterfranken. Aber das Team vom Dallenberg konnte den Sieg nicht mit nach Hause nehmen, weil Lorenz Hofmann einen Foulelfmeter kurz vor dem Ende zum 2:2 einnetzte (86.). Für die Gastgeber war es ein moralisch wichtiger Punkt gegen ein Spitzenteam. Die Kickers vergaben den möglichen Sieg leichtfertig.
Schiedsrichter: Philipp Götz (Wackersdorf) - Zuschauer: 220
Tore: 1:0 Felix Heil (13.), 1:1 Zajo Desic (66.), 1:2 Ricardo Borba (73.), 2:2 Lorenz Hofmann (86. Foulelfmeter)
Rot: David Rau (35./TSV Neudrossenfeld/grobes Foulspiel)
Rot: Steffen Taubenreuther (53./TSV Neudrossenfeld/Notbremse)

TuS Frammersbach - DJK Don Bosco Bamberg 1:0 (0:0)
Endlich wieder ein Sieg für den TuS Frammersbach. Nach zwölf Spielen ohne Dreier hat Frammersbach nun Punktgleichheit zum letzten Relegationsplatz hergestellt. Und es könnten ja vom Sportgericht noch drei Punkte kommen, wenn über den Spielabbruch gegen die Würzburger Kickers verhandelt wird. Florian Hach erzielte kurz nach Wiederbeginn das Tor des Tages. Ein guter Leiter war Schiedsrichter Wolfgang Söder aus Ochenbruck. Für die DJK Bamberg war diese Niederlage ein Rückschlag, das Team von Trainer Georg Lunz fiel auf Platz sieben zurück.
Schiedsrichter: Wolfgang Söder (Ochenbruck) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Florian Hach (50.)

Aufrufe: 012.11.2011, 19:17 Uhr
Dirk MeierAutor