2024-05-24T11:28:31.627Z

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Bei Kastel 06 kommt derzeit keine Ruhe in den Verein. Archivfoto: Klein.
Bei Kastel 06 kommt derzeit keine Ruhe in den Verein. Archivfoto: Klein.

Machtkampf bei Kastel 06 brodelt

06-Vorsitzende Klinkel zeigt kein Verständnis für Störfeuer der Opposition +++ Benchallal, Arslan und Co. wollen Vorstand stürzen

Rhein-Main. Von Pfingstruhe keine Spur: Obwohl der Spielbetrieb in der Wiesbadener Fußball-Kreisoberliga ruht, halten die Turbulenzen im Lager der FVgg. Kastel 06 an. Eine Gruppe um den 2. Vorsitzenden Serhan Arslan unternimmt unverändert Anstrengungen, per Unterschriften-Aktion der Mitglieder eine außerordentliche Sitzung zu erwirken.

„Die unterzeichnenden Mitglieder verlangen die Einberufung einer außerordentlichen Mitglieder-Versammlung bis zum 31. Mai. Tagespunkt: die Abwahl der Vorstandsmitglieder Gabriele Klinkel, Katharina Gerstmann und Karim Hassan sowie die Neuwahl von drei Vorstandsmitgliedern. Grund: Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen Geschäftsführung und vereinsschädigendes Verhalten“, heißt es in der von KFV-Spieler Eliass Benchallal versendeten Mitteilung.

Hetzerei gegen den Vorstand?

Zudem legt Benchallal ein Schreiben vom 3.Mai vor, in dem er aufgrund von vereinsschädigendem Verhalten ausgeschlossen, ferner mit Platz- und Stadionverbot belegt wird. Der Vorwurf: Er habe „diverse Mitglieder mit Unwahrheiten gegen den Vorstand aufgehetzt.“ Unterzeichnet ist das Schreiben von Klubchefin Klinkel, Schriftführerin Gerstmann und Kassierer Hassan. „Ich habe eine Platzsperre erhalten, weil ich angeblich hetzen würde. Dabei repräsentiere ich nur eine große Mehrheit der Mitglieder, die den Verein ins Herz geschlossen haben, die gute Arbeit und das familiäre Verhältnis beibehalten wollen. Aber nein, alles wird vom Vorstand vernichtet“, führt Benchallal an. Und weiter: „Wenn der Vorstand ehrlich wäre und nichts zu befürchten hätte, würde er den Antrag überprüfen und alles korrekt angehen. Aber wir haben Zeugen und ein Einschreiben, das ignoriert wird. Uns wird alles verwehrt. Seit März werden unsere Gehälter nicht ausbezahlt, obwohl wir alles schriftlich haben und in den Beurlaubungen ganz klar steht, dass die Zahlungen bis Saisonende weitergehen.“

Neuwahlen im August

Gabriele Klinkel kann das ganze Vorgehen überhaupt nicht nachvollziehen. Seit elf Jahren gehört sie dem KFV-Vorstand an. Zunächst als Schriftführerin, danach mit Zuständigkeit für die Kasse und seit nunmehr zwei Jahren als Vorsitzende. Fest steht bereits, dass sie bei der vom Vorstand für August anberaumten turnusmäßigen Jahreshauptversammlung erneut für den Vorsitz kandidieren wird. Auch auf Bitten ihrer Vorstandskollegen und der Mitglieder des Ältestenrats. „Unter uns herrscht Einigkeit. Wir verhalten uns komplett satzungskonform und haben regulär für August eingeladen“, streicht Klinkel heraus.
Umso mehr wundert sie sich über die Störfeuer, die sie einem privaten Freundeskreis mit fünf Spielern und dem beurlaubten Spielertrainer José Ferreira zurechnet. „Wir haben uns doch fair verhalten und José Ferreira bereits Ende Februar die Entscheidung mitgeteilt, dass wir zur Saison 2016/17 nicht mehr mit ihm planen. Gerade deshalb ist es jedem von uns rätselhaft, was mit dem jetzigen Vorgehen bezweckt werden soll. Vielleicht geht es um gekränkte Eitelkeiten. Aber ein Vorstand kann sich doch nicht in Sachen Trainer-Wunschkandidat erpressen lassen. Wobei es ja bis zu dem Tag im Gesamten betrachtet lief, an dem wir José Ferreira unsere Entscheidung mitgeteilt haben.“
„Letztlich“, betont Gabriele Klinkel, „kann kein Verein solche Querelen gebrauchen. Die Mannschaft ist da, um Sport zu treiben. Und die Spieler haben gar kein Interesse an irgendwelchen Störfeuern. Jedenfalls sind wir mit unserem künftigen Trainer Christian Neumann auf einem guten Weg. Und es ist ja auch so, dass das Gros der Spieler bleibt. Und nicht zuletzt investieren wir als Ehrenamtliche im Vorstand viel Zeit über den normalen Rahmen hinaus.“

Aufrufe: 017.5.2016, 12:30 Uhr
Stephan NeumannAutor